Vor dem Champions-League-Spiel zwischen SSC Napoli und Eintracht Frankfurt ist es zu grossen Ausschreitungen in der italienischen Stadt gekommen. Fans des italienischen sowie des deutschen Klubs griffen sich gegenseitig sowie Polizistinnen und Polizisten an. Angeblich seien auch Anhänger von Atalanta Bergamo gemeinsam mit den Frankfurtern nach Süditalien gereist.
Nachdem ein Frankfurter Fan-Marsch vom Hafen in die Innenstadt noch weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen war, eskalierte die Situation vor Einbruch der Dämmerung. Auf Videos ist zu sehen, wie die Frankfurter Hooligans die Terrasse eines Lokals verwüsteten und Stühle und Tische gegen die Polizisten schleuderten. Auf der zentralen Piazza del Gesu zündeten die Randalierer Leuchtraketen und schossen diese auch gegen Läden in der Nähe. Auf einer Zufahrtsstrasse zu dem Platz wurde ein Polizeiauto angezündet und brannte aus.
Es dauerte eine Weile, bis die Polizei die Lage in den Griff bekam. Die Einsatzkräfte schafften es, die Frankfurter in Busse zu stecken und von der Innenstadt zurück in das Hafenviertel zu ihrem Hotel zu bringen. Berichten zufolge wurden die Busse dabei von Napoli-Fans mit Steinen und Flaschen beworfen. Laut Polizeiquellen waren beide Fanlager an den Ausschreitungen beteiligt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Bereits im Vorfeld der Partie gab es Aufregung um die Situation der Fans. Nach Auseinandersetzungen rund um das Hinspiel in Frankfurt hatte die Präfektur Neapel ein Verkaufsverbot für Gästefans erlassen. Die Eintracht hatte Einspruch gegen das Verbot eingelegt und zunächst vom Verwaltungsgericht Kampanien – der Region, in der Neapel liegt – recht bekommen.
Doch die Neapolitaner erliessen wiederum ein Verbot, welches das kampanische Verwaltungsgericht dann nicht mehr einkassierte. Der Bundesligist kündigte an, auf das Gästekontingent zu verzichten. Hunderte deutsche Fans sind dann aber ohne Ticket nach Neapel gereist und sorgen nun für «Panik in der Stadt», wie «Tuttosport» schreibt.
(nih/sda)