Es war einmal ein stinkreicher Scheich aus dem Morgenland. Der wollte, dass ihm alle auf die Schultern klopfen. Also kaufte er sich einen Fussballklub und hatte das Ziel, den wichtigsten aller wichtigen Pokale zu gewinnen: den Henkelpott der Champions League.
Man schrieb den 30. Juni 2011, als die Übernahme von Paris Saint-Germain durch den Staatsfonds von Katar verkündet wurde. Unsummen pumpten die Scheichs seit diesem Tag in die Mannschaft, für neue Spieler gaben sie mehr als 2 Milliarden Euro aus. Aber es wurde kein Märchen aus 1001 Nacht. Am Dienstagabend, 4695 Tage nach der Übernahme, scheiterte PSG ein weiteres Mal bei seinem Unterfangen, die Champions League zu gewinnen.
Was hatten die Scheichs nicht alles versucht. Sie rieben an der Wunderlampe und ein Geist erfüllte ihnen jeden Wunsch. Sie kauften den Brasilianer Neymar für die Weltrekord-Transferablöse von 222 Millionen Euro. Sie holten den französischen Teenager Kylian Mbappé für 180 Millionen Euro dazu. 2020 erreichte PSG den Champions-League-Final, verlor ihn gegen Bayern München.
Die Scheichs hatten ihr Ziel also immer noch nicht erreicht. Und so musste der beste Fussballer der Welt her, der Argentinier Lionel Messi. Die Ära von MMN war angebrochen: Messi, Mbappé, Neymar – was für ein Sturm-Trio!
So gross die Hoffnungen der Scheichs waren, so gross war ihre Enttäuschung. Der Gewinn der Champions League blieb ein Traum. 2022 scheiterte man schon im Achtelfinal, 2023 erneut bei erster Gelegenheit in der K.o.-Phase. Und nun das Ausscheiden als haushoher Favorit gegen Borussia Dortmund im Halbfinal. Sechs Pfosten- und Lattentreffer in den zwei Spielen sagen, dass es an Präzision und Wettkampfglück mangelte.
Messi spielt mittlerweile erfolgreich in den USA, Neymar lässt sich in Saudi-Arabien von anderen Scheichs fürstlich bezahlen. Und im Sommer werden die Pariser auch ihren dritten Superstar verlieren. Kylian Mbappé verlässt PSG wohl in Richtung Real Madrid. Der Weltmeister von 2018 wollte den Scheichs zum Abschied den Henkelpott schenken. Daraus wird nun nichts. Das Projekt mit den Superstars ist gescheitert.
Für den Klub kann das nicht nur schlecht sein. Schliesslich hat PSG eine ganze Reihe grossartiger Fussballer, die nun noch mehr Verantwortung übernehmen können. Und der Klub verfügt über herausragende Talente wie den 18-jährigen Warren Zaïre-Emery oder den 21-jährigen Bradley Barcola.
Es wäre eine besondere Ironie der Fussballgeschichte, würde ein «namenloses» Paris Saint-Germain den Scheichs in der nächsten Saison erstmals den Triumph in der Champions League bescheren. Vielleicht erhielte das PSG-Märchen im Final in München am 31. Mai 2025 nach 5084 Nächten doch noch ein Happy End.
Is halt schade das die anderen Scheichclubs nicht genauso aufn Latz gefallen sind und ihre Millionen wenn nicht gar Milliarden ordentlich in den Sand gesetzt haben. 😅