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Super League: VAR-Entscheid sorgt für Fragen – das sagt Schiri-Chef

Silvere Ganvoula (YB) jubelt nach seinem Tor zum 2-1 im Super League Spiel zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Zuerich, am Sonntag, 4. August 2024 im Stadion Wankdorf in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaun ...
Sein Treffer wurde vom VAR über vier Minuten lang überprüft: YB-Torjäger Silvère Ganvoula.Bild: keystone

VAR-Entscheid bei YB-Tor gegen den FCZ sorgt für Fragezeichen – das sagt der Schiri-Chef

05.08.2024, 19:55
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Es läuft die 54. Minute im Berner Wankdorf, als Anel Husic den Ball in Richtung Mittellinie schlägt. Dort steht Silvère Ganvoula zwischen zwei FCZ-Verteidigern. Der YB-Stürmer leitet den Ball mit dem Kopf weiter, rennt an Gegenspieler Mirlind Kryeziu vorbei und schiesst dann via Innenpfosten ins Tor. Es ist das 2:1 für YB.

Doch ob der Treffer tatsächlich Bestand hat, ist lange unklar. Über vier Minuten vergehen, bis Schiedsrichter Lukas Fähndrich das Tor gibt. Der Entscheid sorgt für Fragezeichen. So scheint Ganvoula beim Standbild mit der virtuellen Abseitslinie, das die Liga zu der Szene zur Verfügung stellt, einerseits in der gegnerischen Hälfte und andererseits näher am Zürcher Tor als der zweithinterste Gegenspieler zu stehen.

Steht Ganvoula im Abseits? Der VAR sagt nein.
Steht Ganvoula im Abseits? Der VAR sagt nein.Bild: screenshot srf.ch

Dennoch sei der Entscheid korrekt gewesen, erklärt Schiedsrichter-Chef Dani Wermelinger am Montag. So sei die Abseitslinie direkt an die Mittellinie zu liegen gekommen, weil Ganvoula im Moment der Ballabgabe genau auf dieser stand. «Wegen dieses Spezialfalls musste die Offside-Linie mehrmals neu gesetzt werden», heisst es auf Anfrage von watson, und weiter: «Das VAR-System zeigte jedes Mal ‹onside› an.»

Regeltechnisch sei die Anerkennung des Tors daher korrekt, weil die Mittellinie nicht zur gegnerischen Hälfte zählt und ein Spieler demnach auf dieser nicht Abseits stehen kann. «Folglich wurde das Tor korrekterweise bestätigt, weil die Videobilder nicht das unwiderlegbare Gegenteil beweisen konnten», so Wermelinger. Dies erkläre auch die lange Dauer von 4:02 Minuten für den VAR-Check.

Seit der Saison 2023/24 wird in der Schweiz die virtuelle Abseitslinie eingesetzt, dafür stehen dem Video-Assistenten jeweils drei Kamera-Einstellungen zur Verfügung. Eine davon ist die Führungskamera auf Höhe Mittellinie, die in dieser Szene wohl am besten gewesen wäre, im Moment der Ballabgabe aber nach links schwenkte. So war Ganvoula zu dem Zeitpunkt nicht im Bildabschnitt zu sehen. Dies erschwerte den Entscheid zusätzlich.

Am Ende kam der FC Zürich doch noch zu einem Punkt. Nikola Katic gelang in der 76. Minute der Ausgleich. In der Nachspielzeit griff der VAR noch einmal ein: Mirlind Kryeziu wurde des Feldes verwiesen, nachdem Schiedsrichter Fähndrich dem FCZ-Verteidiger vor dem Betrachten der Videobilder für sein Foul nur die gelbe Karte gezeigt hatte. (nih)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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KnechtRuprecht
05.08.2024 21:45registriert März 2014
Wenn es kein Abseits wäre, dänn wäre doch die rote Abseitslinie nicht zu sehen, weil sie auf der blauen Mittellinie zu liegen käme. Sie ist aber klar in der Zürcher Hälfte zu sehen, daher Abseits.
Ich kapiers nicht.
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hans gwüsst
06.08.2024 09:16registriert Januar 2016
Das spannende an diesem Artikel wäre doch gewesen zu klären, wann man gemäss Regeln aus der eigenen Hälfte startet und wann nicht. Zählen die Beine auf dem Rasen oder, wie beim Rest der Regel, das zum Tore schiessen berechtigende vorderste Körperteil (hier klar die Schulter).

Wermelingers Erklärung für mich klingt mehr nach einer Ausrede, als einer wirklichen Fundierung des Entscheides.
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Pümpernüssler
05.08.2024 21:15registriert Juli 2018
Trotzdem war die Ferse, sowie der Oberkörper über der Mittellinie und somit in der gegnerischen Hälfte.
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