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Hitlergruss und Fackelwürfe – Eintracht Frankfurt droht ein Geisterspiel

Frankfurt supporters throw a flare towards Marseille supporters prior the Champions League group D soccer match between Marseille and Frankfurt at the Velodrome stadium in Marseille, southern France,  ...
Pyro fliegt aus dem Frankfurter Sektor in Richtung Marseille-Fans.Bild: keystone

Hitlergruss und Fackelwürfe – Eintracht droht nach Gewalt in Marseille ein Geisterspiel

Der erste Champions-League-Erfolg der Vereinsgeschichte wird von Ausschreitungen überschattet. Nach dem 1:0-Sieg von Eintracht Frankfurt bei Olympique Marseille droht den Deutschen ein Spiel vor leeren Rängen.
14.09.2022, 07:5014.09.2022, 15:39
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Vergangene Woche sorgten Gewaltszenen vor dem Spiel zwischen Nizza und dem 1. FC Köln für einen um rund eine Stunde verspäteten Anstoss. Nun fand am Dienstag erneut eine Partie zwischen einem südfranzösischen und einem deutschen Team statt – und wieder knallte es.

Im Stade Velodrome waren die beiden Fanblöcke nahe nebeneinander und das nutzten beidseits einige Anhänger aus, um Feuerwerk in den jeweils anderen Block zu werfen. Ein Frankfurter Fan wurde dabei gemäss «Kicker»-Angaben schwer verletzt, er befindet sich ausser Lebensgefahr.

Hitlergruss dementiert

Videos zeigen zudem deutsche Anhänger, wie sie auf der Tribüne den Hitlergruss zeigen. Die Fanabteilung der Eintracht schrieb auf Facebook: «Wir schämen uns für Menschen, die aus Frankfurt kommen, den Adler auf der Brust tragen und den Hitlergruss zeigen. Ihr gehört nicht zu diesem Verein, zu dieser Stadt, ihr gehört nicht zu uns.» Die Polizei in Marseille sagte, sie prüfe die Aufnahmen.

Der Klub schrieb in einer Mitteilung, ein Mann habe sich noch während der ersten Halbzeit des Spiels bei den Fanbeauftragten gemeldet: «Er weist den Vorwurf einer antisemitischen Intention nachdrücklich zurück.» Die Eintracht werde den Vorgang und die Darstellung des Betreffenden ausführlich überprüfen.

Trainer Glasner: «Dann gehst du mal relativ schnell ins Gefängnis»

«Es ist unheimlich schade, dass es so ausgeartet ist», sagte Frankfurts Keeper Kevin Trapp. «Die Stimmung im Stadion war für uns Fussballer eigentlich gut. Was natürlich nicht geht, sind die Raketen, die dann rumfliegen.»

Trainer Oliver Glasner bezeichnete die Aktionen als «sinnbefreit», sie hätten nicht nur im Fussball nichts verloren. «Wenn du anfängst, deinem Nachbar die Böller hin und her zu schiessen, dann gehst du mal relativ schnell ins Gefängnis.» Am Dienstag gab es sechs Festnahmen, nachdem bereits am Montagabend nach einer Schlägerei unter Fans acht Personen festgenommen wurden.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/blue Sport

Auch für Eintracht Frankfurt könnten die Ausschreitungen Konsequenzen haben. Der Europa-League-Sieger ist auf Bewährung, nachdem die Fans in der vergangenen Saison den Einzug in den Final mit einem Platzsturm gefeiert hatten. Das nächste Champions-League-Heimspiel findet am 4. Oktober gegen Tottenham Hotspur statt. (ram)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unicron
14.09.2022 09:18registriert November 2016
Es wird doch enden wie immer. Alle tun empört, man diskutiert ein oder zwei Wochen im Kreis und geht dann wieder zur Tagesordnung über.
Gewalt und Krawall im Fussball wird einfach akzeptiert und als "Fankultur" bezeichnet.
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Hamudi Dudi
14.09.2022 09:46registriert September 2019
Marseille ist einfach eine No-Go-Area für Auswärtsfans. Niemals würde ich dahin gehen.
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