Vergangene Woche sorgten Gewaltszenen vor dem Spiel zwischen Nizza und dem 1. FC Köln für einen um rund eine Stunde verspäteten Anstoss. Nun fand am Dienstag erneut eine Partie zwischen einem südfranzösischen und einem deutschen Team statt – und wieder knallte es.
Im Stade Velodrome waren die beiden Fanblöcke nahe nebeneinander und das nutzten beidseits einige Anhänger aus, um Feuerwerk in den jeweils anderen Block zu werfen. Ein Frankfurter Fan wurde dabei gemäss «Kicker»-Angaben schwer verletzt, er befindet sich ausser Lebensgefahr.
Sementara itu di Stade Velodrome, Supporter Marseille dan Frankfurt perang Flare di dalam Stadion 😱😓pic.twitter.com/znFNSac42T
— Fakta Bola ⚽ (@FaktaSepakbola) September 13, 2022
Olympique de Marseille v Eintracht Frankfurt
— ULTRAS (@fotos_ultras) September 13, 2022
13/09/22🇨🇵🇩🇪 pic.twitter.com/06ocsEG8ic
Videos zeigen zudem deutsche Anhänger, wie sie auf der Tribüne den Hitlergruss zeigen. Die Fanabteilung der Eintracht schrieb auf Facebook: «Wir schämen uns für Menschen, die aus Frankfurt kommen, den Adler auf der Brust tragen und den Hitlergruss zeigen. Ihr gehört nicht zu diesem Verein, zu dieser Stadt, ihr gehört nicht zu uns.» Die Polizei in Marseille sagte, sie prüfe die Aufnahmen.
Two Eintracht Frankfurt supporters have been caught on camera making a Nazi salute ahead of #SGE's Champions League game at Marseille.
— Felix Tamsut (@ftamsut) September 13, 2022
Background thread on why this is a big deal. 1/6pic.twitter.com/OiaCR25eI3
Der Klub schrieb in einer Mitteilung, ein Mann habe sich noch während der ersten Halbzeit des Spiels bei den Fanbeauftragten gemeldet: «Er weist den Vorwurf einer antisemitischen Intention nachdrücklich zurück.» Die Eintracht werde den Vorgang und die Darstellung des Betreffenden ausführlich überprüfen.
«Es ist unheimlich schade, dass es so ausgeartet ist», sagte Frankfurts Keeper Kevin Trapp. «Die Stimmung im Stadion war für uns Fussballer eigentlich gut. Was natürlich nicht geht, sind die Raketen, die dann rumfliegen.»
Trainer Oliver Glasner bezeichnete die Aktionen als «sinnbefreit», sie hätten nicht nur im Fussball nichts verloren. «Wenn du anfängst, deinem Nachbar die Böller hin und her zu schiessen, dann gehst du mal relativ schnell ins Gefängnis.» Am Dienstag gab es sechs Festnahmen, nachdem bereits am Montagabend nach einer Schlägerei unter Fans acht Personen festgenommen wurden.
Auch für Eintracht Frankfurt könnten die Ausschreitungen Konsequenzen haben. Der Europa-League-Sieger ist auf Bewährung, nachdem die Fans in der vergangenen Saison den Einzug in den Final mit einem Platzsturm gefeiert hatten. Das nächste Champions-League-Heimspiel findet am 4. Oktober gegen Tottenham Hotspur statt. (ram)
Gewalt und Krawall im Fussball wird einfach akzeptiert und als "Fankultur" bezeichnet.