Am 17. Mai 2025 war es so weit: 120 Jahre nach der Gründung gewann Crystal Palace zum ersten Mal einen Titel. Die Eagles setzten sich gegen den haushohen Favoriten Manchester City im Final des FA Cups mit 1:0 durch. Mit dem Sieg sicherten sich die Londoner nicht nur den Pokal, sondern werden in der kommenden Saison in der Europa League zum ersten Mal überhaupt im europäischen Geschäft vertreten sein. Oder vielleicht doch nicht?
CRYSTAL PALACE STRIKE FIRST IN THE FINAL 😲
— Emirates FA Cup (@EmiratesFACup) May 17, 2025
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Denn am letzten Spieltag in der französischen Ligue 1 qualifizierte sich Olympique Lyon für die Europa League. Das Problem dabei ist, dass beide Mannschaften Teil einer sogenannten Multi-Club-Ownership sind. John Textor, einem US-amerikanischen Investor, gehören 43 Prozent der Anteile von Crystal Palace und mit der Eagle Football Group ist er ebenfalls Mehrheitseigentümer bei Olympique Lyon. Laut dem Reglement der UEFA ist dies allerdings nicht erlaubt: «Keine natürliche oder juristische Person darf Kontrolle über oder Einfluss auf mehr als einen an einem UEFA-Klubwettbewerb teilnehmenden Verein haben.»
Da Lyon in der nationalen Liga besser als der Klub aus London klassiert ist (Lyon wurde Sechster, Palace Zwölfter), müssten die Engländer ihren Platz abgeben. Auch ein Abstieg in die Conference League ist nicht möglich. Denn David Blitzer, ebenfalls Miteigentümer bei Crystal Palace, ist auch bei Bröndby IF beteiligt. Die Dänen nehmen als Drittplatzierter an der Conference-League-Qualifikation teil. Somit müsste Palace den europäischen Platz ganz abgeben und ausgerechnet der grosse Rivale Brighton Hove & Albion würde das europäische Ticket erben.
Es gibt allerdings Hoffnung für die Eagles. Die Vereinsverantwortlichen sprechen am heutigen Dienstag bei einem Notfall-Meeting in der Schweiz mit der UEFA über das Problem, um eine Lösung zu finden. Damit Crystal Palace doch an der Europa League teilnehmen kann, muss der Verein beweisen können, dass John Textor keine Entscheidungsgewalt bei den Engländern hat. Wie die Bild berichtet, sind die Eagles dabei optimistisch. Da es bei Palace noch 3 weitere Mitbesitzer gibt und Textor nur 25 Prozent der Stimmrechte besitzt. Zusätzlich wird der Verein sportlich von Besitzer Steve Parish geleitet.
Auch die Vergangenheit spricht für Crystal Palace, in der letzten Saison konnte beispielsweise Manchester City und Girona an der Champions League teilnehmen, obwohl beide Klubs zur City Football Group gehören. (riz)
Wenn man die Regeln schon bei den Grossen nicht anwenden möchte, dann wenigstens bei den Kleinen. Sonst würde man sich ja völlig unglaubwürdig machen
Letzes Jahr war es mit Girona und City auch möglich.