Im Klassiker zwischen Basel und dem FCZ hatte Schiedsrichter Alessandro Dudic alle Hände voll zu tun. Im Interview mit blue News berichtet Dudic nun von der turbulenten Schlussphase und gibt zu, dass sein Penaltypfiff ein Fehler war.
In der 89. Minute des Spiels und beim Stand von 0:0 zeigte Dudic auf den Punkt und gab einen Penalty für die Zürcher. Er habe den Kontakt gehört, aber nicht gesehen, dass Michael Lang das Bein zurückgezogen hatte, erklärt Dudic. Nach dem Einsatz des Videoschiedsrichters wurde der Entscheid schnell bestätigt, jedoch gab Dudic zu, dass die Kommunikation mit dem VAR «nicht optimal» war und er den Entscheid nach Ansicht der Bilder in der Kabine als falsch erkannte.
Auch über die Szene, als er Taulant Xhaka wieder aus der Kabine zitieren musste, berichtet Dudic. Die Augen von 28'000 Fans im Stadion und den Zuschauern im TV seien auf ihn gerichtet gewesen, das sei unschön. Und als er vor der Muttenzerkurve warten musste, sei er «innerlich ein Häufchen Elend» gewesen.
Interview-Anfragen habe er abgelehnt, weil dies direkt nach dem Match nicht förderlich sei. Nach etwa einer Dreiviertelstunde habe er sich mit Heiko Vogel und Fabian Frei konstruktiv austauschen können.
Auch sein Vorgesetzter, Schiedsrichter-Chef der Swiss Football League, Daniel Wermelinger, hat sich zum umstrittenen Spiel geäussert:
Auch Wermelinger gibt zu, dass der Entscheid, den Penalty zu geben, «klar falsch» war. Stattdessen hätte Krasniqi für seine Unsportlichkeit verwarnt werden müssen. Der VAR meldete sich jedoch nicht. Wermelinger betont, dass der Fehler auf diesem Niveau nicht passieren dürfe und dass die Schiedsrichter nach jeder Runde analysiert werden, um Verbesserungen zu erzielen.
Auch FCB-Goalie Marwin Hitz attackierte nach der Niederlage die Schweizer Schiris und forderte «Hilfe im Schweizer Fussball». Die Schiedsrichter seien genauso wie Spieler «nicht fehlerfrei» und der Anspruch bestehe darin, «Spiele möglichst fehlerfrei zu leiten», so Wermelinger weiter. In 93 Prozent der Fälle führten VAR-Interventionen zu einer Umkehrung des auf dem Platz gefällten Entscheids. Wermelinger erklärt, dass der Schiedsrichter-Verband sich bewusst sei, dass es diskutable Fälle und Fehler gebe, und dass sie an Verbesserungen arbeiten.