Vor jedem Länderspiel gibt es das obligatorische Mannschaftsfoto, so natürlich auch bei der EM. Normalerweise stellen sich dabei sechs Spieler in die hintere Reihe, fünf gehen unmittelbar davor etwas mehr oder etwas weniger in die Knie. So entsteht jeweils ein harmonisches Bild.
Doch bei der WM halten sich nicht alle strikt ans Protokoll: Allen voran die Waliser stehen mal wieder nicht in Reih und Glied, sondern wählen eine etwas unorthodoxe Formation. Beim 1:1 im Startspiel gegen die USA gingen mit sieben Walisern mehr Spieler in der vorderen Reihe in die Hocke, als in der hinteren Reihe standen. Ausserdem stand die hintere Reihe mit Keeper Wayne Hennessey, Chris Mepham, Joe Rodon und Ethan Ampadu leicht versetzt.
Die seltsame Aufstellung von Captain Gareth Bale und Co. beim Teamfoto ist nicht neu und längst zum Running Gag geworden. Bereits in den vergangenen Jahren wählten die «Drachen» immer wieder unorthodoxe Formationen – seit 2016 zeigten sie immer wieder die wildesten Aufstellungen.
Die Tradition geht weit zurück und war auch schon zu Zeiten von Ryan Giggs und Craig Bellamy zu sehen, konsequent ziehen es die Waliser aber erst seit 2016 durch. «Wir waren einfach nie besonders gut darin, uns geordnet hinzustellen», versuchte Mittelfeldspieler Joe Ledley die lustigen Teamfotos 2017 zu erklären. Man habe ein paar Mal versucht, professionell auszusehen – das sei allerdings fürchterlich in die Hose gegangen.
Coming soon to the World Cup: Wales' chaotic lineup photos 🙃 pic.twitter.com/wc9aPqkQfY
— B/R Football (@brfootball) June 6, 2022
«Es macht keinen Sinn, aber wir haben beschlossen, es weiter zu tun und es zu unserem ‹Gimmick› zu machen», führte Ledley damals aus und erklärte, dass auch ein bisschen Aberglaube dabei sei. «Es hat sich auch als Glücksbringer erwiesen. Wir besprechen das vorher kurz in der Gruppe und entscheiden dann, was zu tun ist. Ich glaube nicht, dass wir jemals damit aufhören werden.»
Mindestens zwei weitere Teamfoto-Auftritte werden die Waliser bei ihrer ersten WM-Teilnahme seit 1958 noch haben: Nach dem 1:1 gegen die USA geht es für die «Drachen» am Freitag gegen den Iran weiter und am Dienstag nächster Woche wartet mit England der grosse Erzrivale. Und vielleicht kriegen sie im Achtelfinal ja noch eine Chance – vier Punkte aus der Gruppenphase könnten dazu schon reichen. (pre)