«Ein komisches Spiel und ein unnötiges Gegentor»: Die Stimmen zum Schweizer 2:2 in Kosovo
Ein «komisches Spiel» sei es gewesen, sagt Granit Xhaka nach dem 2:2 in Kosovo. «Wenig Tempo, wenig Zweikämpfe, es hat sich nicht angefühlt wie ein Quali-Spiel», führt der Captain der Schweizer Nati fort. Schon die ganze Woche sei komisch gewesen und auch im Training habe das Tempo gefehlt, «so sind wir dann auch im Match aufgetreten».
Tatsächlich zeigte die Schweiz eine glanzlose Leistung, in dem gute Ideen und schnelle Spielzüge Mangelware waren. Dennoch hätte es fast zum Sieg gereicht, erst in der 94. Minute fiel der neuerliche Ausgleich durch den kosovarischen Doppeltorschützen Vedat Muriqi. «In der 94. Minute noch in so einen Konter zu laufen, darf einfach nicht passieren», meint Fabian Schär dazu. Der Verteidiger von Newcastle ersetzte Nico Elvedi, der in dieser Saison bei Mönchengladbach erst zu einem Kurzeinsatz gekommen ist, in der Innenverteidigung.
«Am Schluss fehlt uns die Cleverness», kritisiert Nati-Trainer Murat Yakin. «Wir haben den Ball zu schnell verloren und dann entstehen diese Umschaltphasen, die enorm viel Kraft kosten.» So kam Kosovo immer wieder zu Chancen, die es in Person von Vedat Muriqi zweimal nutzen konnte.
Kosovo hat vor heimischem Publikum gut gespielt und die Chancen bekommen, die es gesucht hat. Aber uns hat da eben auch die Cleverness gefehlt.
Auch gegen Andorra wird es ein zäher Match, auch sie werden versuchen, uns zu ärgern. Wir haben in allen Spielen dominiert, haben unsere Chancen verwertet, aber nicht nachgedoppelt und das müssen wir uns vorwerfen lassen.»
Bei Xherdan Shaqiri, der im Kosovo geboren wurde und der vor vielen Familienmitgliedern spielte, bleiben gemischte Gefühle zurück. «Es ist sehr schön, hierherzukommen und ein Spiel im Kosovo zu absolvieren. Dennoch will ich immer gewinnen und wir waren auf bestem Weg dazu, kassieren dann aber ein Gegentor, das nicht passieren darf.» In der Nachspielzeit war Shaqiri bereits nicht mehr auf dem Platz, der 31-Jährige wurde in der 84. Minute unter stehenden Ovationen von den Heimfans ausgewechselt.
An den Toren war der Offensivspieler nicht beteiligt, für diese sorgte nämlich vor allem Remo Freuler. Der Mittelfeldspieler schloss die Flanke von Edimilson Fernandes per Volley zum 1:0 ab und stand auch am Ursprung des Eigentors von Amir Rrahmani zum 2:1 aus Schweizer Sicht. Dennoch überwog nach dem Spiel auch bei ihm der Ärger. «Es sind zehn Sekunden, die wir den Ball zur Eckfahne bringen und ein bisschen intelligenter spielen müssen, dann bringen wir das 2:1 über die Zeit.»
(nih)


