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«Ein komisches Spiel»: Das sagen Xhaka und Co. zum 2:2 in Kosovo

Switzerland's midfielder Granit Xhaka gestures during the UEFA Euro 2024 qualifying group I soccer match between Kosovo and Switzerland at the stadium Fadil Vokrri, in Pristina, Kosovo, Saturday, ...
Den Schweizern um Captain Granit Xhaka fehlten in Kosovo nur wenige Sekunden zum Sieg.Bild: keystone

«Ein komisches Spiel und ein unnötiges Gegentor»: Die Stimmen zum Schweizer 2:2 in Kosovo

09.09.2023, 23:5009.09.2023, 23:58
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Ein «komisches Spiel» sei es gewesen, sagt Granit Xhaka nach dem 2:2 in Kosovo. «Wenig Tempo, wenig Zweikämpfe, es hat sich nicht angefühlt wie ein Quali-Spiel», führt der Captain der Schweizer Nati fort. Schon die ganze Woche sei komisch gewesen und auch im Training habe das Tempo gefehlt, «so sind wir dann auch im Match aufgetreten».

«Wir müssen nicht gross über Emotionen reden, sondern über Fussball. Wir bekommen zum zweiten Mal ein komplett unnötiges Gegentor in der Nachspielzeit. Wir müssen da an der Eckfahne den Ball halten und auf Zeit spielen, mehr gibt es nicht zu sagen.»
Captain Granit Xhaka

Tatsächlich zeigte die Schweiz eine glanzlose Leistung, in dem gute Ideen und schnelle Spielzüge Mangelware waren. Dennoch hätte es fast zum Sieg gereicht, erst in der 94. Minute fiel der neuerliche Ausgleich durch den kosovarischen Doppeltorschützen Vedat Muriqi. «In der 94. Minute noch in so einen Konter zu laufen, darf einfach nicht passieren», meint Fabian Schär dazu. Der Verteidiger von Newcastle ersetzte Nico Elvedi, der in dieser Saison bei Mönchengladbach erst zu einem Kurzeinsatz gekommen ist, in der Innenverteidigung.

«Es ist jetzt das zweite Mal, dass wir am Ende noch ein Gegentor kassieren. Wir haben sie in der zweiten Halbzeit glaube ich stark gemacht, es war von uns einfach nicht gut genug. In der 94. Minute dann noch in so einen Konter zu laufen, darf einfach nicht passieren. Wir können eigentlich mehr, haben nicht an unserer Leistungsgrenze gespielt und waren nicht dort, wo wir uns eigentlich sehen.»
Fabian Schär

«Am Schluss fehlt uns die Cleverness», kritisiert Nati-Trainer Murat Yakin. «Wir haben den Ball zu schnell verloren und dann entstehen diese Umschaltphasen, die enorm viel Kraft kosten.» So kam Kosovo immer wieder zu Chancen, die es in Person von Vedat Muriqi zweimal nutzen konnte.

«Es war ein zäher Match, Kosovo hat uns alles abverlangt. Wir sind nach der Führung etwas zurückhaltender geworden, wollten das Spiel etwas kontrollieren, konnten nach dem Ausgleich aber nochmal eine Schippe drauflegen und in Führung gehen. Am Schluss müssen wir cleverer sein, hätten vielleicht auch das 3:1 erzielen können.
Kosovo hat vor heimischem Publikum gut gespielt und die Chancen bekommen, die es gesucht hat. Aber uns hat da eben auch die Cleverness gefehlt.
Auch gegen Andorra wird es ein zäher Match, auch sie werden versuchen, uns zu ärgern. Wir haben in allen Spielen dominiert, haben unsere Chancen verwertet, aber nicht nachgedoppelt und das müssen wir uns vorwerfen lassen.»
Trainer Murat Yakin

Bei Xherdan Shaqiri, der im Kosovo geboren wurde und der vor vielen Familienmitgliedern spielte, bleiben gemischte Gefühle zurück. «Es ist sehr schön, hierherzukommen und ein Spiel im Kosovo zu absolvieren. Dennoch will ich immer gewinnen und wir waren auf bestem Weg dazu, kassieren dann aber ein Gegentor, das nicht passieren darf.» In der Nachspielzeit war Shaqiri bereits nicht mehr auf dem Platz, der 31-Jährige wurde in der 84. Minute unter stehenden Ovationen von den Heimfans ausgewechselt.

«Wir müssen am Schluss besser spielen und die Führung über die Zeit bringen. Es kann nicht sein, dass wir einen Angriff haben und direkt danach ein Gegentor kassieren. Wir hatten eigentlich alles im Griff, haben dominiert, lagen vorne, und dann kassieren wir das Gegentor. Jeder muss wieder mehr machen, heute hat der letzte Wille und der letzte Biss gefehlt.»
Xherdan Shaqiri
Switzerland's midfielder Xherdan Shaqiri during the UEFA Euro 2024 qualifying group I soccer match between Kosovo and Switzerland at the stadium Fadil Vokrri, in Pristina, Kosovo, Saturday, Septe ...
Für Xherdan Shaqiri war es ein besonderes Spiel – am Ende bleiben «gemischte Gefühle».Bild: keystone

An den Toren war der Offensivspieler nicht beteiligt, für diese sorgte nämlich vor allem Remo Freuler. Der Mittelfeldspieler schloss die Flanke von Edimilson Fernandes per Volley zum 1:0 ab und stand auch am Ursprung des Eigentors von Amir Rrahmani zum 2:1 aus Schweizer Sicht. Dennoch überwog nach dem Spiel auch bei ihm der Ärger. «Es sind zehn Sekunden, die wir den Ball zur Eckfahne bringen und ein bisschen intelligenter spielen müssen, dann bringen wir das 2:1 über die Zeit.»

«Uns hat das Tempo und die Intensität gefehlt, aber eigentlich sind wir dafür bekannt, solche Spiele zu gewinnen. Wenn man knapp führt und das Spiel nicht mehr lange läuft, geht man einfach an die Eckfahne und läuft nicht in den Konter. Sie haben uns viel Platz gelassen, aber das haben wir nicht genutzt.»
Remo Freuler

(nih)

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