Bei YB regiert Erleichterung, aber auch Vorsicht: «Diese Leistung gibt viel Mut»
Mit dem Schlusspfiff fällt bei den YB-Akteuren eine gewisse Spannung ab. Der 3:2-Sieg in der Europa League gegen Ludogorets Rasgrad ist nach den letzten Enttäuschungen in der Liga (0:5 gegen Lausanne, 1:2 gegen St.Gallen) eine Erlösung.
«Nach den letzten Resultaten war klar, dass das Selbstvertrauen etwas angeknackst ist. Aber diese Leistung gibt uns viel Mut», bilanziert Trainer Giorgio Contini etwas später vor den SRF-Kameras. Ähnlich klingt es bei Captain Loris Benito und Torschütze Christian Fassnacht. Dieser Sieg zeige den Charakter, der in der Mannschaft stecke, betont Benito. «Wir wurden in den letzten Tagen gar fest kritisiert und standen heute schon etwas mit dem Rücken zur Wand», erklärt der Verteidiger. Deshalb sei die Erleichterung über den Sieg nun gross.
Auch die Art und Weise, wie sie sich den Sieg errungen haben, gab den YB-Akteuren Mut. «Wir haben heute den Widerständen getrotzt und uns auch durch das Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lassen», analysiert Fassnacht. Sie hätten einfach ihr Spiel weitergezogen, seien dem Tor immer näher gekommen und hätten das Spiel am Ende auch gedreht, freut sich auch Benito.
Trotzdem sehen die Berner auch wieder Grund für Selbstkritik. «Wenn man etwas kritisieren möchte, dann die Tatsache, dass wir das Spiel nicht ruhig zu Ende spielen, sondern noch das 3:2 kassieren», sagt Benito. Trainer Contini sieht auch noch anderswo Luft nach oben: «Wir haben mit dem Ball nicht immer die besten Entscheidungen getroffen.»
Am Ende überwiegt aber die Freude über die eigene Leistung und die drei Punkte. «Es geht darum, dass wir als Mannschaft aus diesen Situationen lernen. Dieses Erfolgserlebnis heute wird uns guttun», sagt Benito.
Klar ist aber auch: Die Young Boys können sich auf dem Erfolg nicht ausruhen. Sportchef Christoph Spycher sendet auch nach dem Sieg gegen Ludogorets ein Warnsignal in Richtung Trainer Contini: «Jetzt müssen wir in eine Richtung gehen, die kontinuierlich nach oben geht.» Verlieren ist am Sonntag gegen den FC Zürich (14 Uhr) also verboten. (abu)
