Die schwierigere Aufgabe auf dem Weg in den Halbfinal der Königsklasse hat – zumindest auf dem Papier – wohl Manchester City. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola misst sich mit Atlético Madrid, das vor drei Wochen in der englischen Metropole Citys Stadtrivalen Manchester United aus dem Wettbewerb geworfen hat.
Auch wenn der englische und der spanische Meister unterschiedliche Stile pflegen, ist der Respekt Guardiolas für Atléticos Trainer Diego Simeone gross. «Er ist ein Meister für die K.o.-Runde. Es gibt viele Spielchen während des Spiels, und er beherrscht die verschiedenen Arten davon perfekt», sagte Guardiola über den Argentinier, der schon seit 2011 an der Seitenlinie der «Colchoneros» steht.
Guardiola setzt primär auf Ballbesitz und Passstafetten, seit er mit Barcelona und dem Tiki-Taka die Fussballwelt eroberte. Auf der Gegenseite fällt Simeones Atlético durch Engagement und Zweikampfhärte auf, gepaart mit der spielerischen Klasse von Offensivspielern wie Antoine Griezmann oder João Felix.
«Über diese dumme Diskussion werde ich nicht eine Sekunde sprechen», sagte Guardiola, als er darauf angesprochen wurde, ob es zu einem Aufeinanderprallen zweier Spielkulturen komme. Der Zweck heilige im Fussball die Mittel: «Jeder versucht, das Spiel zu gewinnen. Gewinnen sie, haben sie Recht, gewinnen wir, haben wir Recht.»
Der FC Liverpool geht als grosser Favorit ins Duell mit Benfica Lissabon. Bei den Portugiesen, die zuerst daheim antreten, steht der Schweizer Nationalstürmer Haris Seferovic nach überstandener Verletzung wieder zur Verfügung.
Jürgen Klopp, der Trainer der «Reds», ist sich der Favoritenrolle seines Teams durchaus bewusst. «Aussenstehende haben uns wahrscheinlich schon in den Halbfinal durchgewunken, weil Benfica eben Benfica ist», sagte Klopp. Selbstredend warnte der Deutsche jedoch davor, die Portugiesen zu unterschätzen: «Ich sehe das nicht so. Benfica ist extrem stark, vor allem, wenn man es gewähren lässt.»
Auf der Insel fiebern die Fans dennoch bereits dem Wochenende entgegen. Denn am Sonntag (17.30 Uhr) kommt es in Manchester zum Spitzenkampf Erster gegen Zweiter. Liverpool hatte im Dezember noch 14 Punkte Rückstand auf City, nun liegt es nur noch einen Zähler zurück.
Sieben Runden sind danach noch zu spielen in der Premier League. Und in der Champions League stehen bereits in der kommenden Woche die Rückspiele der Viertelfinals an, gefolgt vom Halbfinal im FA Cup – in dem Manchester City und der FC Liverpool im Wembley aufeinander treffen. Es sind Wochen der Wahrheit für beide Klubs. (ram/sda)