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Super League: St.Gallen hadert nach «Doch-Nicht-Rot» mit dem VAR

Dieses Foul von Ondoua von Guillemenot sorgt in St.Gallen für rote Köpfe.
Dieses Foul von Ondoua von Guillemenot sorgt in St.Gallen für rote Köpfe. bild: screenshot srf

«Völlig unverständlich!» FCSG hadert nach «Doch-Nicht-Rot» mal wieder mit dem VAR

04.03.2021, 08:25
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Der drittplatzierte FC St.Gallen verlor gestern zuhause gegen Servette mit 0:1 und musste das Team von Trainer Alain Geiger damit punktemässig aufschliessen lassen. Für die Genfer war es der erste Sieg in der Ostschweiz seit 17 Jahren, damals hiess der Servette-Trainer noch Lucien Fave.

Das goldene Tor erzielte Grejohn Kyei nach knapp einer Stunde und war ziemlich eigenartig. St.Gallens Innenverteidiger Leonidas Stergiou lenkte eine weite Freistossflanke von Théo Valls leicht mit dem Kopf ab. Der wenige Zentimeter neben Stergiou hochspringende Kyei traf den Ball aber trotz der Ablenkung mit dem Kopf so gut, dass sich der Ball in einem Bogen unhaltbar für FCSG-Keeper Zigi unter die Latte senkte.

Doch zu reden gab nach dem Spiel eine ganz andere Szene: Schiedsrichter Lukas Fähndrich stellte nach 68 Minuten den Servettien Gaël Ondoua für ein Foul von hinten an Jérémy Guillemenot mit der Roten Karte vom Platz, nahm seinen Entscheid nach der Konsultation des VAR aber wieder zurück und zeigte Ondoua stattdessen Gelb.

Ob hier tatsächlich ein «krasser Fehlentscheid» vorlag, dass der VAR eingreifen musste? Eher nicht. Doch Fähndrich taxierte Ondouas Grätsche wohl deshalb nicht als rotwürdig, weil er Guillemenot nur leicht berührte.

Schiedsrichter Lukas Faehndrich nimmt die rote Karte gegen Servette FC Mittelfeldspieler Gael Ondoua, nicht auf dem Bild, nach dem Videoreview zurueck waehrend dem Fussball Meisterschaftsspiel der Sup ...
Schiedsrichter Fähndrich nimmt seinen Entscheid zurück.Bild: keystone

FCSG-Trainer Peter Zeidler war nach dem Schlusspfiff dennoch ziemlich bedient: «Die entscheidende Szene des Spiels war natürlich die zurückgenommene Rote Karte, gegen 10 Mann hätten wir sicherlich noch die Chance auf den Ausgleich gehabt», haderte der 58-jährige Deutsche. «Für mich unverständlich und ich bin noch der ruhigste von unserem Trainer-Staff. Wenn man sich die Szene noch einmal anschaut – einfach völlig unverständlich.»

Wie hättest du entschieden?

Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sich St.Gallen über den VAR aufregt. Zuletzt entschied der Video-Referee von Volketswil Ende Januar bei der 0:1-Heimniederlage gegen Lugano gegen die Ostschweizer, als er Schiedsrichter Fedayi San nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen FCSG-Verteidiger Tim Staubli und Luganos Roman Macek aufforderte, einen Elfmeter zu pfeifen. San selbst hatte auf Abstoss entschieden, was sicherlich kein «krasser Fehlentscheid» war. Dennoch liess er sich vom VAR überstimmen und Lugano entführte dank des Penalty-Treffers von Mijat Maric drei Punkte aus St.Gallen.

Und natürlich denken die St.Galler noch immer mit Wehmut an die letzte Saison zurück, als der VAR beim 3:3 im Spitzenkampf gegen YB unmittelbar vor der Corona-Pause in der Nachspielzeit einen von Zigi gehaltenen YB-Penalty wiederholen liess, der dem späteren Meister dann den 3:3-Ausgleich bescherte. (pre)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madiba
04.03.2021 08:36registriert Dezember 2019
Wenn man nur das Foul in super Zeitlupe anschaut, ist es nicht rotwürdig.

In diesem Fall muss jedoch die ganze Szene betrachtet werden. Ondoua rennt Jeremy 20 Meter nach und springt ihm dann von hinten in die Beine, ohne chance auf den Ball. Klare rote Karte! Genau das wurde von Fähndrich auch beurteilt.

Dass der VAR reagiert ist einmal mehr eine Frechheit.

Warte auf das Statement von Wermelinger. Wird voraussichtlich das vierte mal sein, seit der Einführung des VAR, dass er sich für einen nicht gerechtfertigten Eingriff gegen den FCSG entschuldigen muss!
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anonymer analphabet
04.03.2021 09:02registriert April 2016
Er springt im von hinten in die Beine mit null Chance den Ball zu erwischen. Es ist nur Zufall, dass er ihn nicht härter trifft, was er durchaus in Kauf nimmt.
Für mich klar rot.
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pun
04.03.2021 10:24registriert Februar 2014
Wer bei einer solchen Dominanz in der zweiten Hälfte kein Tor erzielt verliert nunmal. Das ist Fussball und fair enough.
ABER: Wäre Guillemenot nicht so schnell, wäre er jetzt vielleicht im Krankenhaus. So eine gemeingefährliche Attacke von hinten, ohne Chance auf den Ball, mit gestrecktem Bein und offener Sohle muss - wenn es eine Berührung gibt - immer rot geben. Nur schon um die Spieler im laufenden und in allen zukünftigen Spielen zu schützen... Die Rücknahme der roten Karte ist - mal wieder - ein fatales Signal gegen den Verletzungsschutz.
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