Christian Constantin hat schon mal angekündigt, in der Sache zu klagen. Und Claudius Schäfer, der CEO der SFL, hat in einem Fernsehinterview zumindest gewissen Raum für Spekulationen gelassen.
Worum es geht? Nun, im Detail ist das gar nicht so einfach zu beantworten, weil sich die Swiss Football League (SFL) bedeckt hält. Schäfer sprach gegenüber «blue» von «gewissen Nachfragen» der Lizenzkommission in Bezug auf Yverdon-Sport. Sie drehen sich um die Frage, wo die Waadtländer spielen werden, bis ihr eigenes Stadion Mitte September mit neuem Flutlicht ausgerüstet und damit für die Super League bereit ist.
Zuerst sah Yverdon das Tourbillon in Sion als Ausweichstadion vor, doch der zuständige Staatsrat Frédéric Favre will davon nichts gewusst haben. Das hat nun anscheinend dazu geführt, dass die Lizenzkommission bei Yverdon vorstellig wurde – und bis Ende Woche neue Unterlagen eingefordert hat, welche die Frage nach dem Ausweichstadion klären sollen.
Diese wird die Kommission laut der SFL prüfen. Und dann werde Anfang nächster Woche ein Entscheid kommuniziert, so formulierte das Schäfer im Interview. Auf die Frage, ob die neue Super-League-Saison mit den 12 aktuell qualifizierten Teams starten werde, sagte Schäfer, dass er diese Frage «nicht abschliessend beurteilen» könne.
Das ist eine vage Antwort, doch das dürfte hat auch damit zu tun haben, dass es in der SFL eine Gewaltentrennung gibt: hier der CEO Schäfer und seine Leute, die zuständig für die Administration sind. Dort die Lizenzkommission, die sich mit allen Fragen bezüglich des Lizenzverfahrens befasst.
Yverdon ist derzeit im Besitz einer Lizenz, die rechtskräftig erteilt wurde. Bis eine solche wieder entzogen wird, braucht es viel. In der Stadionfrage zeichnet sich zudem eine Lösung ab: Yverdon könnte zu Beginn der Meisterschaft auf die Tuilière, das Stadion von Lausanne-Sport, ausweichen. Christelle Luisier, die zuständige Waadtländer Staatsrätin, machte sich zuletzt gegenüber «24 heures» dafür stark.
Die Lizenzkommission muss derweil die Causa Yverdon ohne ihren Präsidenten erledigen; dieser ist in Ausstand getreten, weil er wegen Urkundenfälschung verurteilt worden ist. Die Arbeit der Kommission, betont SFL-Sprecher Philippe Guggisberg auf Anfrage, tangiere das aber in keiner Weise.
Derweil kündigt Christian Constantin im Gespräch mit dem «Blick» an, bezüglich des Lizenzverfahrens von Yverdon nicht vor den Sportgerichtshof CAS treten zu wollen, weil er dort keine Erfolgschancen sieht. «Ich würde vor Zivilgericht auf Schadenersatz klagen», erklärt der Sion-Patron. Gleichzeitig bekräftigte er auch, dass er 2024 als Präsident des Klub zurücktreten möchte. (aargauerzeitung.ch)