Alex Frei will den FCB endlich wieder zum Schweizer Meister machen.Bild: keystone
24.05.2022, 14:4824.05.2022, 15:20
Mit der Rückkehr von Alex Frei zum FC Basel soll die Ära unter David Degen richtig lanciert werden. Der neue, am Dienstag offiziell vorgestellte Trainer soll die Spieler weiterentwickeln und den Titel holen.
Alex Frei begann seinen ersten öffentlichen Auftritt als neuer FCB-Coach mit einem Dank in Richtung Ex-Klub Winterthur: «Die Spieler waren zwar enttäuscht, es gab zum Teil auch Tränen wie bei mir, aber alle hatten Verständnis für meinen Entscheid.» Niemand im Klub habe ihm Steine in den Weg gelegt. Das sei keine Selbstverständlichkeit.
Auch wenn der FC Basel sein Herzensklub ist, hat Frei trotzdem mit sich gerungen, bevor er sich für die Rückkehr entschied. Die Vorfreude auf die Arbeit an alter Stätte und die bevorstehenden Aufgaben sowie die Überzeugung in Basel zu einem (noch) besseren Trainer heranzuwachsen, waren ausschlaggebend.
Frei war einer von drei Trainerkandidaten, die es auf die Shortlist des FC Basel geschafft hatten. Der gelebte Siegeswille war eines der wichtigsten Argumente, die für den früheren Goalgetter sprachen, gab Degen zu verstehen. Der Klub-Boss umschrieb auch gleich die Anforderungen an den Trainer: Attraktiven Fussball, Spieler weiterentwickeln und irgendwann Titel gewinnen.
In Wil und in Winterthur hat Frei gezeigt, dass er ein Auge für die Spieler hat und sie besser machen kann. Das wird eine der Hauptaufgaben in Basel sein, wo in diesem Sommer erneut ein grösserer Kader-Umbruch bevorsteht. Davide Callà wird ihm wie schon in Winterthur als Assistent zur Seite stehen. Der bisherige FCB-Interimscoach Guillermo Abascal dürfte nächste Saison die Basler U21 betreuen.
Alex Frei nimmt zusammen mit Medienchef Simon Chef, FCB-Boss David Degen und Kaderplaner Philipp Kaufmann Stellung zu seinem neuen Job. Bild: keystone
Degen hofft nun, den richtigen Trainer gefunden zu haben, nachdem er die erste Saison nach der Klub-Übernahme als durchwachsen bezeichnet hat. «Die letzten Wochen waren nicht gut, nicht FCB-würdig.» Frei versprach keine Titel, aber den totalen Einsatz. «Was wir machen, machen wir mit voller Überzeugung. Wir werden alles dafür tun, um Titel zu holen.»
Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz
Alex Frei:
«Ich hatte nie ein Problem mit dem FCB, aber ein gewaltiges Problem mit gewissen Menschen. Aber Vergangenheit ist Vergangenheit. Jetzt geht's um die Zukunft mit neuer Führung.»
«Ich habe den FCB aus der Ferne verfolgt. Eine sehr talentierte Mannschaft. Es wäre aber nicht fair, jetzt irgendwelche Sachen zu beurteilen. Aus der Ferne ist es immer einfach. Ich kenne aber noch nicht alle Spieler und ihre Bedürfnisse als Menschen. Mich interessiert aber sowieso nur die Zukunft, die vor uns liegt.»
«Ich bin ein grosser Verfechter von guter Fitness. 85 Prozent wird mit Ball ablaufen im Training, 15 Prozent ohne Ball – und die werden hart für die Spieler.»
«Alles, was wir machen werden, machen wir zu 100 Prozent. Es gibt keine Garantie für einen Meistertitel. Aber wir werden natürlich alles dafür tun, um Titel zu holen. Ich komme nicht nach Basel, um die goldene Ananas zu gewinnen. Wir wollen den maximalen Erfolg – jetzt müssen wir schauen, was das am Schluss heissen wird.»
«Natürlich mache ich mir Gedanken über mögliche Transfers, die ins Konzept passen könnten. Wenn das auf Anklang kommt bei David Degen und Philipp Kaufmann, umso besser.»
«Dave kriegt einmal pro Woche drei Stunden, wo er mir alles sagen kann, was er will (lacht). Wir haben klar abgesprochen, wie die Kompetenzen verteilt sind.»
Alex Frei und David Degen – ob das gutgeht?Bild: keystone
«Ich habe bei der Entscheidung mit mir gerungen. Aber ich bin überzeugt, dass ich bei Basel einen nächsten Schritt als Trainer machen kann. Ich habe alle bis auf zwei Entscheidungen nach Bauchgefühl getroffen und diese zwei gingen in die Hose. Basel war jetzt ein Bauchentscheid.»
David Degen:
«Wir haben uns mit drei Kandidaten beschäftigt und Gespräche geführt. Es musste die – Stand jetzt – perfekte Lösung für den FC Basel sein. Im ersten Gespräch mit Alex sagte ich, du musst aufsteigen. Er lebt den Siegeswillen, den wir brauchen im Team. Jeder Spieler muss diesen vorleben. Ich kenne Alex schon sehr lange, aber ihr könnt davon ausgehen, dass Business Business ist und privat privat.»
Philipp Kaufmann:
«Wir planen einen grösseren Umbruch. Zwischen sieben und neun Wechsel wird es sicher geben, um das Team für die neue Saison aufzustellen. Zu Sebastiano Esposito gibt es noch keine Neuigkeiten. Wir sprechen intern, mit dem Spieler, aber auch mit seinem Klub.»
«Wir haben uns die Philosophie-Frage gestellt und möchten unsere Goalie-Position künftig gerne mit einem Schweizer besetzen. Wir sind überzeugt, dass Marwin Hitz uns als Mensch und Fussballer helfen kann.»
(pre/sda)
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