Die Personalie Manuel Neuer sorgt seit Monaten für Unruhe beim FC Bayern München. Einst galt der Nationalkeeper als unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten des Rekordmeisters. Neuer war Führungsspieler und Leitfigur des Teams. Doch seit seinem Unfall beim Skitourengehen am Tegernsee, bei dem er sich im Dezember 2022 eine schwere Beinverletzung zugezogen hatte, ist nichts mehr so, wie es mal war an der Säbener Strasse.
Eine Rückkehr des eminent wichtigen Torhüters zum Saisonstart erscheint derzeit mehr als fraglich. Zuletzt kamen Gerüchte auf, nach denen der 37-Jährige sogar die gesamte Hinrunde verpassen und erst im kommenden Jahr wieder am regulären Spielbetrieb teilnehmen könnte.
Ex-Bayernspieler Dietmar Hamann scheint daher von der Diskussion um den DFB-Star zunehmend genervt zu sein. Er hält jegliche Rücksichtnahme des Vereins auf den verletzten Stammtorwart für falsch. «Schon Yann Sommer war eine Zwischenlösung. Jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, wo man darauf keine Rücksicht mehr nehmen kann. Die Zweifel an einer Rückkehr von Neuer sind zu gross. Und selbst wenn er zurückkehrt, weiß keiner, in welcher Form», sagte Hamann der «Sport Bild».
«Sein Ski-Ausflug hat dem Verein eine Unmenge an Geld gekostet, möglicherweise auch sportlichen Erfolg. Es ist bitter, dass es möglicherweise so endet. Aber als FC Bayern musst du jetzt einen gestandenen Torwart holen», forderte Hamann.
Nachdem Bayern zuletzt bei Chelseas Stammtorhüter Kepa abgeblitzt war, bemühen sich die Münchner nun wohl um den ehemaligen Bielefelder Stefan Ortega. Der steht seit vergangenem Sommer jedoch beim aktuellen Triple-Sieger Manchester City unter Vertrag, und dessen Trainer Pep Guardiola hat bereits angekündigt, Ortega nicht ziehen zu lassen. «Wir wollen ihn, tut mir leid, aber wir wollen ihn», sagte der Spanier einen Tag vor dem europäischen Supercup-Finale gegen den FC Sevilla über Ortega. «Wir wollen ihn nicht verkaufen und auch nicht verleihen. Wir brauchen ihn hier.»
Hamann hegt zudem grundsätzliche Zweifel daran, ob Neuer wieder zu alter Stärke zurückfinden wird. Zwar würde er es sich wünschen, wie er sagte, aber er bezweifle es. Der Weltmeister von 2014 habe schon vor seiner Verletzung durchwachsene Spiele gezeigt. «Dass er jetzt, nach dieser Verletzung, besser zurückkehrt, das ist für mich Utopie. Bayern muss eine Nummer eins holen, die dem Club drei bis vier Jahre Sicherheit gibt.»
(t-online)
Schon fast tragisch wie sehr sich der grosse FC Bayern von ihm auf der Nase herumtanzen lässt.