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«Equal pay»-Debatte: US-Fussballverband zahlt Frauen mehr als Männern

United States' Megan Rapinoe, left, talks to her teammate Alex Morgan, right, after winning the Women's World Cup final soccer match between US and The Netherlands at the Stade de Lyon in De ...
Megan Rapinoe und Alex Morgan sind die Vorkämpferinnen in der Gender-Debatte im Frauen-Fusball.Bild: AP

«Equal-pay»-Debatte: US-Verband zahlt Frauen-Nationalteam mehr als den Männern

30.07.2019, 09:2830.07.2019, 12:36
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Der Fussballverband der USA hat nach eigenen Angaben dem Nationalteam der Frauen in den vergangenen Jahren mehr Geld zukommen lassen als den männlichen Kollegen.

Der US-Verbandspräsident Carlos Cordeiro teilte in einem Brief mit, dass die Frauen-Nationalmannschaft zwischen 2010 und 2018 insgesamt 34.1 Millionen Dollar (knapp 34 Millionen Franken) an Gehalt und Spielboni erhalten habe. Den Männern wurden in diesem Zeitraum lediglich 26.4 Millionen Dollar bezahlt. In diesen Leistungen sind keine Gelder enthalten, die nur Frauen zum Beispiel für die Gesundheitsversorgung bekommen.

28 US-Nationalspielerinnen hatten im März eine Bundesklage auf «institutionalisierte geschlechtsspezifische Diskriminierung» eingereicht und eine ungerechte Entschädigung im Vergleich zu den Männern moniert. Unter anderem hätten die Frauen nur 15'000 Dollar Prämie für das Erreichen der WM-Endrunde 2015 bekommen, die Männer dagegen im Jahr 2014 55'000 Dollar pro Spieler. Beide Seiten haben sich inzwischen daraufhin geeinigt, eine aussergerichtliche Lösung des Konflikts anzustreben.

Auch wenn die erfolgreicheren Frauen, die zuletzt bei der WM in Frankreich zum vierten Mal den Titel geholt hatten, in den letzten acht Jahren laut dem Verband mehr verdient haben, so seien die Männer beim Umsatz erfolgreicher, heisst es beim amerikanischen Verband.

Während die Frauen zwischen 2009 und 2019 bei insgesamt 238 ausgetragenen Spielen 101.3 Millionen Dollar generiert hatten, kamen bei den Männern im selben Zeitraum 185.7 Millionen Dollar in 191 Spielen zusammen.

Molly Levinson, Sprecherin der US-Frauen, nannte den Brief in einer ersten Reaktion «einen traurigen Versuch des Verband, die überwältigende Welle der Unterstützung zu unterdrücken, welche die US-Frauen zuletzt erhalten haben». Der Verband habe zuvor wiederholt zugegeben, dass die Frauen nicht gleich bezahlt würden.

Ein Vergleich der Entschädigung zwischen den beiden US-Teams ist generell schwierig, da sie auf unterschiedlichen Tarifverträgen beruht. Zum Beispiel haben die Spielerinnen des Frauenteams ein Grundgehalt, während die Männer nach Spielen und Leistung bezahlt werden. (pre/sda)

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73 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chris69
30.07.2019 09:38registriert Juni 2015
habe ich jetzt das richtig verstanden. Die Männer haben weniger Geld als die Frauen gekriegt, obwohl sie mehr Umsatz generiert haben?
Ist das jetzt nicht Geschlechterdiskriminierung umgekehrt?
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Pümpernüssler
30.07.2019 09:20registriert Juli 2018
Das ist jetzt blöd für die Frauen 😅
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Lukas_01
30.07.2019 10:14registriert Juli 2019
Bei der WM kriegen die Frauen 13% des generierten Umsatzes, die Männer nur 8%. Also sind die Frauen im Vergleich zu den Männern überbezahlt. Der einzige Grund weshalb die Männer mehr verdienen ist weil WM der Männer attraktiver ist und somit mehr geschaut wird. (Quelle: Matt Walsh)
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