Saudische Medien bejubelten den «historischen Sieg» und das «Heldenepos». «Tausend, tausend Glückwünsche, Ihr Helden», schrieb der saudische Sportminister Abdalasis bin Turki al-Faisal auf Twitter. Der Chef der saudischen Unterhaltungsbehörde, der einflussreiche Sportfunktionär Turki al-Schaich, gab den Eintritt zu drei Vergnügungsparks frei, um den Sieg zu feiern.
كذا احتفلوا صقورنا 🦅
— المنتخب السعودي (@SaudiNT) November 22, 2022
جمهورنا كيف احتفل 🤩!؟ pic.twitter.com/NUgIPZYJQd
Es war erst der vierte Sieg an einer WM für Saudi-Arabien. Bei den letzten vier WM-Teilnahmen hatte das Land nur einen Erfolg gefeiert, vor vier Jahren im unbedeutenden letzten Gruppenspiel gegen Ägypten. «Heute waren die Sterne für uns», resümierte der französische Trainer Hervé Renard das Spiel gegen Argentinien. «Der Fussball schreibt manchmal verrückte Geschichten.»
Saleh Al-Shehri, der Torschütze zum 1:1 und einer von zwölf Spielern vom saudischen Meister Al-Hilal, erklärte sein Team sei vom Anpfiff an sehr zuversichtlich gewesen. Der Stürmer blickte bereits voraus: «Nach diesem Sieg müssen wir uns für die Achtelfinals qualifizieren. Das ist die erste Etappe.»
Abdulelah Al-Malki sagte nach der Partie: «(Trainer) Renard hat uns heute zum Weinen gebracht mit seiner Ansprache vor dem Spiel und in der Halbzeit hat er uns angeheizt.»
So sieht der Jubel in #Riad aus, als eben Saudi-Arabien in der Vorrunde Argentinien mit 2:1 besiegt hat. #WM2022 #ARGKSA pic.twitter.com/XeD1b25Wku
— Carsten Pætz 🇪🇺💙💛 (@stromab) November 22, 2022
1994 bei der WM in den USA schaffte Saudi-Arabien zum einzigen Mal den Sprung unter die letzten 16. Seither entwickelte sich die Nationalmannschaft auf höchstem Niveau nicht weiter. Das soll sich jetzt ändern. Seit drei Jahren arbeitet das Team auf die WM im Nachbarland hin. Das langfristige Ziel ist, in zehn Jahren zu den Top 20 der Welt zu gehören.
— Out Of Context Football (@nocontextfooty) November 22, 2022
Bei den Argentiniern sah die Stimmungslage jedoch ganz anders aus, Superstar Lionel Messi, der per Penalty noch das 1:0 für den Copa-America-Sieger erzielte, meinte nach der Partie: «Es gibt keine Entschuldigungen. Das ist eine Situation, in der wir uns schon lange nicht mehr befunden haben. Jetzt müssen wir zeigen, dass es sich um ein echtes Team handelt. Das ist ein harter Schlag für uns alle, denn wir haben nicht damit gerechnet, dass es so weit kommen würde. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Wir müssen uns auf das vorbereiten, was auf uns zukommt.»
Auch Lautaro Martinez sah es ähnlich wie sein Mannschaft-Kollege: «Das tut sehr weh. Wir haben davon geträumt, die Weltmeisterschaft mit einem Sieg zu beginnen. Aber es ist passiert, und jetzt müssen wir trainieren und nach vorne schauen. Wir haben das Spiel wegen unserer eigenen Fehler verloren, die meisten davon in der zweiten Hälfte. Das sind die Details, die einen Unterschied ausmachen, und wir müssen diese Fehler korrigieren.» (mom/sda)