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Wird Pascal Loretz noch frecher, kann der Luzern-Goalie ein Grosser sein

Luzerns Torhueter Pascal Loretz reagiert waehrend dem Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Luzern und dem FC Winterthur am Samstag, den 25. November 2023, in der Swissporarena in Luzer ...
Trotz seines jungen Alters bereits ein Anführer: Luzern-Goalie Pascal Loretz.Bild: keystone

Frecher soll er noch werden – dann hat Luzern-Goalie Loretz alles, um ein Grosser zu sein

Pascal Loretz ist beim FC Luzern trotz seines jungen Alters schon eine fixe Grösse zwischen den Pfosten. Er ist kein Lautsprecher, aber trifft die richtigen Töne. Bald schon dürfte das Ausland rufen.
26.01.2025, 12:16
pascal vogel / keystone-sda
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In gelb, weinrot und schwarz hängen sie fein säuberlich eingereiht zwischen den blauen Heim- und den weissen Auswärtstrikots: die Goalie-Shirts. Die Nummer 1 mit dem Namen Loretz sucht man jedoch vergeblich. «Wir beflocken immer frisch», begründet die Verkäuferin im Fanshop. Offizielle Zahlen gebe es nicht, aber Loretz gehöre zu den am meisten verkauften Trikots. Vor allem bei den Kleinen sei er beliebt.

Die Identifikationsfigur

Pascal Loretz, 21, gehört bereits zu den Identifikationsfiguren beim FC Luzern, obwohl er erst seine zweite komplette Saison im Profiteam der Innerschweizer absolviert. In der Mannschaft mit vielen Eigengewächsen ist er das Gesicht. Ein Leader ohne Lautstärke. Grosse Töne wie sein Vorgänger Marius Müller spuckt er nicht. Loretz überzeugt als Ruhepol zwischen den Pfosten, als sicherer Anker für seine Vorderleute.

73 Spiele hat er bisher für die 1. Mannschaft absolviert und dabei schon den einen oder anderen Punkt festgehalten. So etwa am vergangenen Wochenende, als die Spieler von Lausanne-Sport reihenweise am jungen Luzerner Goalie verzweifelten. «Es ist immer schön, wenn man eine gute Leistung bringen kann. Gerade nach der Winterpause wieder gut in die Gänge zu kommen, ist wichtig», sagt er vor dem Spiel am Sonntag gegen Zürich.

Alvyn Sanches (LS), centre, lutte pour le ballon avec Tyron Owusu (FCL), droite, devant le gardien Pascal Loretz (FCL), gauche, lors de la rencontre de football de Swiss Super League entre le FC Lausa ...
Gegen Lausanne hielt Pascal Loretz gleich mal die Null.Bild: keystone

Der FC Luzern ist nach 19 Runden im 4. Rang klassiert mit lediglich zwei Punkten Rückstand auf Leader Lugano. Von den Young Boys auf Platz 9 trennen ihn aber ebenfalls nur sechs Punkte. «Es ist alles möglich, gegen vorne, aber auch nach hinten. Wir müssen uns kleine Ziele stecken und Spiel für Spiel nehmen.»

Der Lernfähige

Pascal Loretz wechselt mit elf Jahren vom benachbarten SC Kriens in die Nachwuchsabteilung des FC Luzern, wo er bis zur U18 sämtliche Stufen durchläuft. Im Februar 2023 debütiert er im Alter von 19 Jahren in der Super League. «Das war der Moment, für den ich mein ganzes Leben lang gearbeitet habe.» Dem damaligen Leader Young Boys trotzen die Luzerner vor Heimpublikum ein Unentschieden ab, Loretz wird einmal bezwungen, aus elf Metern.

Die ersten sechs Gegentreffer in der Super League kassiert der Luzerner Goalie per Penalty. Aus dem Spiel heraus wird er erst in seinem siebten Spiel bezwungen. «Das war schon eine unglaubliche Serie mit den Penaltys», sagt Loretz und schüttelt den Kopf, in der Gewissheit, dass seine Statistik ausbaufähig ist. Nur einen von 16 Penaltys konnte er parieren.

FC Luzerns Torhueter Pascal Loretz gibt Anweisungen im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Luzern und dem BSC Young Boys Bern am Sonntag, 5. Februar 2023 in der Swissporarena ...
Bei seinem Debüt musste sich Pascal Loretz nur per Penalty bezwingen lassen.Bild: keystone

So schwach diese Bilanz ist, so eindrücklich ist das Auftreten des jungen Mannes auf dem Feld. «Ich habe noch nie einen so jungen Goalie mit einer solchen Ruhe und Coolness gesehen», schwärmt Lorenzo Bucchi, «weder als Trainer noch während meiner Zeit als Profifussballer. Seine Sicherheit und Gelassenheit sind aussergewöhnlich.» Gleichzeitig sei das aber auch eine seiner grössten Schwächen. «Manchmal wünsche ich mir, dass er im Spiel etwas frecher auftritt.»

Bucchi kennt Loretz, seit dieser in die Juniorenabteilung eingetreten ist. Der Italiener ist seit 2018 Goalie-Trainer bei der 1. Mannschaft und einer der grössten Förderer von Loretz. Seinen Schützling beschreibt er als «sehr kompletten» Torhüter – «technisch sauber, physisch top und ein herausragender Athlet». Seine grösste Stärke sei jedoch seine Spielintelligenz. «Er antizipiert Spielsituationen hervorragend und trifft fast immer die richtigen Entscheide. Zudem beeindruckt mich seine Lernfähigkeit: Wenn wir Situationen analysieren, versteht er sofort, was ich meine, und setzt es anschliessend auf dem Platz um.»

Der Besonnene

Das alles ist auch Patrick Foletti nicht entgangen. Einst selbst beim FCL und in Kriens zwischen den Pfosten gestanden, arbeitet der Tessiner seit 2011 als Goalie-Trainer für den Verband. Er ist die rechte Hand von Nationaltrainer Murat Yakin. Im November bietet er Loretz, der in der U21 mit YB-Goalie Marvin Keller um einen Stammplatz kämpft, zum ersten Mal für die A-Nationalmannschaft auf. Zum Debüt kommt es nicht, Loretz verletzt sich vor dem Zusammenzug. «Das war schade, aber ich hoffe, bald wieder aufgeboten zu werden. Am Ende beeinflusse ich das ein Stück weit selbst.»

Torhueter Pascal Loretz und Torhuetertrainer Patrick Foletti in Aktion im Training der Schweizer Fussball Nationalmannschaft im Vorbereitungscamp zur Europameisterschaft, am Montag, 3. Juni 2024, in S ...
Vor der EM trainierte Loretz bereits mit der Nati.Bild: keystone

«Wenn Pasci seinen Weg im Training und in den Spielen so weitergeht, sehe ich für ihn keine Grenzen», sagt Bucchi. «Er hat ein enormes Potenzial, und ich bin überzeugt, dass er in der Schweiz eine beeindruckende Karriere machen wird. Darüber hinaus traue ich ihm zu, in Zukunft auch im Ausland erfolgreich zu sein.»

Der Schritt ins Ausland, er scheint nur eine Frage der Zeit. Eilig hat es der 1,91-m-Mann jedoch nicht. «Ich muss nichts überstürzen, nur damit ich einen Wechsel gemacht habe. Ich bin hier sehr gut aufgehoben, fühle mich wohl.» Bei einem Wechsel müsse alles stimmen: das Projekt des Klubs, die persönliche Ausgangslage, das Gefühl.

Bis 2027 ist Loretz an Luzern gebunden. Fraglich, ob seine Shirts so lange erhältlich sind im Fanshop. (nih/sda)

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6 Kommentare
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    Tu felix Austria – das kann ja heiter werden mit dieser Ski-WM!
    Im Super-G der Frauen verpassen die Schweizer Fahrerinnen die Medaillen klar. Dafür triumphiert mit Stephanie Venier ausgerechnet der in diesem Weltcup-Winter bislang so schwache Ski-Erzrivale Österreich.

    Gut, im Team-Event zum Start der Ski-WM hat die Schweiz die Silbermedaille gewonnen und Österreich gar nichts. Aber dieser Bewerb zählt nicht richtig.

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