Weil Marco Reus jahrelang ohne gültigen Fahrausweis hinter dem Steuer sass, muss er jetzt eine Busse von 540'000 Euro bezahlen. Doch wie konnte seine Straftat über eine solch lange Zeit unentdeckt bleiben? Schliesslich beging der BVB-Stürmer zwischen 2011 und 2014 mindestens sechs Verkehrsdelikte. Weshalb ist die Schummelei des Fussballers nicht schon nach der ersten Geschwindigkeitskontrolle aufgeflogen?
Ein Grund dafür ist, dass im Verkehrszentralregister in Flensburg nur personenspezifische Daten gesammelt werden. Mit dem Führerschein haben diese wenig zu tun. Der Führerschein wird erst dann eingesehen, wenn der Automobilist die zulässige Punktezahl in Flensburg überschreitet. Marco Reus' Daten wurden also gesammelt, doch wenn der Fussballer lediglich geblitzt wurde, musste er seinen Fahrausweis gar nie vorweisen.
Nach WDR Informationen soll Marco Reus bei der Kontrolle e. gefälschten holländischen Führerschein gezeigt haben,so steht es im Strafbefehl.
— WDR (@WDR) 18. Dezember 2014
Der WDR glaubt, noch einen anderen Grund zu kennen: Bei allen anderen Kontrollen, bei denen die Polizei vor Ort war, hat der Fussballer offenbar einen gefälschten holländischen Führerschein gezeigt und die Polizei hinters Licht geführt. Die Dortmunder Staatsanwaltschaft konnte zum gefälschten Führerschein noch keine Angaben machen, dementierte aber nichts. (cma)