15 von 34 Spieltagen sind in der Bundesliga gespielt und nach einer kurzen Winterpause wird in Deutschland bereits wieder gekickt. Worauf du in der Rückrunde noch achten musst:
Nach der letztjährig enttäuschenden Saison startete Bayern München sehr dominant in die neue Spielzeit und verlor erst am 14. Spieltag zum ersten Mal ein Spiel in der Liga. Gegen die formstarken Mainzer verlor der Rekordmeister überraschend mit 1:2.
Durch die Niederlage konnte Bayer Leverkusen bis auf vier Punkte an die Bayern heranrücken. Auch der aktuelle Meister hat diese Saison erst eine Niederlage einstecken müssen, hat allerdings schon fünfmal Unentschieden gespielt, Bayern bloss dreimal.
Auch beim Direktduell im September gab es zwischen den beiden Titelkandidaten eine Punkteteilung. In der Allianz-Arena endete das Spiel mit einem 1:1. Im DFB-Pokal empfing der Rekordmeister ebenfalls den amtierenden Meister in der heimischen Arena, in diesem Spiel konnte sich Leverkusen knapp mit 1:0 durchsetzen.
Vor dem Start in das neue Jahr zeigt sich Granit Xhaka kämpferisch im Meisterschaftskampf: «Wir wollen am Freitag da weitermachen, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben, auch wenn Dortmund gerade zu Hause sehr stark ist» gab der Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft zu Wort.
Wettbewerbsübergreifend acht Pflichtspiele in Serie konnte die Werkself vor der Winterpause für sich entscheiden. Das Team von Trainer Xabi Alonso ist wieder in alter Topform und erinnert wieder ein wenig an die übermächtige Mannschaft aus der letzten Saison, als die Leverkusener keine einzige Niederlage eingefahren haben.
Für die Bayern wäre ein weiteres Jahr ohne Meisterschaftstitel eine Katastrophe. Insbesondere, wenn bedenkt wird, dass der Ehrenpräsident Uli Hoeness den Fans bereits im November versicherte, dass die Bayern die Schale zurück nach München holen werden und die Meisterschaft bereits entschieden ist.
Die nächsten beiden Verfolger Eintracht Frankfurt und RB Leipzig liegen bereits neun Punkte hinter den Bayern und müssen auf eine grössere Schwächephase der beiden Topfavoriten hoffen.
Kampf um einen Platz in der Königsklasse statt Traum von der Meisterschaft ist die bittere Realität für Borussia Dortmund. Nur Platz sechs und bereits elf Punkte Rückstand auf den grossen Konkurrenten aus München. Hauptgrund für den schlechten Saisonverlauf ist die katastrophale Auswärtsbilanz der Borussen. Erst im letzten Spiel vor der Winterpause konnten die Gelb-Schwarzen zum ersten Mal in der Ferne einen Sieg feiern. Gegen den VfL Wolfsburg setzte sich der BVB mit 3:1 durch.
Der ganze Kampf um die europäischen Plätze könnte zu einem heissen Tanz werden. Zwischen der Eintracht Frankfurt auf Rang drei und dem Zehntplatzierten VfB Stuttgart sind es aktuell nur vier Punkte Differenz. Damit darf über die Hälfte der Liga noch von den grossen Honigtöpfen der Champions League träumen.
Die grösste Überraschung auf den vorderen Plätzen ist aktuell Mainz 05 auf Rang fünf. Nicht zuletzt mit dem Sieg gegen die Bayern kurz vor Weihnachten setzte das Team vom ehemaligen FCZ-Trainer Bo Henriksen ein Ausrufezeichen. Nur zwei Punkte stehen die Mainzer aktuell hinter einem Champions-League-Platz. Letzte Saison konnte sich Mainz erst am letzten Spieltag vor einem drohenden Abstieg retten und nun sind sie aktuell ganz nah dran am europäischen Geschäft. Diese Geschichte erinnert an die letztjährige Überraschung aus Stuttgart.
Auch die Schwaben waren ein Jahr zuvor stark abstiegsbedroht und konnten sich erst in der Relegation gegen den HSV retten, nur gerade zwölf Monate später wurde der VfB sensationell Vizemeister und beendete die Saison sogar vor den Bayern.
Trotz der diesjährigen Dreifachbelastung zeigen die Stuttgarter weiterhin starke Leistungen und setzten besonders beim 5:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund ein Ausrufezeichen. Auch die schmerzhaften Abgänge von Waldemar Anton, Ito Hiroki und Serhou Guirassy wurden gut verdaut und ersetzt. Mit dem VfB muss man definitiv rechnen, wenn es um die Königsklasse geht, insbesondere sobald die Dreifachbelastung mit der Champions League abfallen wird.
Auch die in den letzten Jahren leidgeplagten Traditionsvereine Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach sind voll im Kampf um die europäischen Plätze dabei. Bremen träumt von der ersten Europacup-Teilnahme seit der Saison 2010/2011. Damals nahm Werder an der Champions League teil und schied in der Gruppenphase aus. In dieser Saison hatten die Bremer einen eher mauen Saisonstart, so erzielten sie in den ersten drei Heimspielen kein einziges Tor. Allerdings kamen sie besonders in der Vorweihnachtszeit immer besser in Form und entschieden alle Pflichtspiele im Dezember für sich.
Auch bei Gladbach ist das letzte europäische Abenteuer schon eine Zeit her. In der Saison 2020/2021 spielten die Gladbacher in der Champions League und erreichten das Achtelfinale. Das grösste Problem bei der Borussia ist die Konstanz: Erst am letzten Spieltag vor Weihnachten konnten die Fohlen zum ersten Mal seit März 2022(!) zwei Siege hintereinander feiern.
Im ersten Jahr nach der Ära Christian Streich ist auch der SC Freiburg im Kampf um die europäischen Plätze dabei. Die Breisgauer hatten kurz vor der Pause in der Meisterschaft eine schwächere Phase und rutschten vom sechsten auf den neunten Platz ab.
Gerade einmal acht Punkte sammelten der VfL Bochum und Holstein Kiel in den ersten 15 Spielen. An den letzten zwei Spieltagen feierte Bochum endlich die ersten Siege in dieser Saison. Allerdings wurde der Sieg vom VfL gegen Union Berlin erst am Donnerstag offiziell. Nach einem Feuerzeugwurf gegen Bochums Torhüter Patrick Drewes wurde das Spiel als 2:0-Sieg für die Bochumer gewertet. Nach 90 Minuten stand es noch 1:1.
Für Holstein Kiel ist es keine einfache erste Saison in der obersten Spielklasse. Die Kieler wirken besonders in der Verteidigung oftmals überfordert und stellen die schlechteste Defensive der Liga, konnten aber am letzten Spieltag des Jahres ein Ausrufezeichen gegen Augsburg setzen. Für einen überraschenden Ligaerhalt braucht es von den Störchen eine klare Leistungssteigerung.
Der Relegationsplatz ist für die beiden Letztplatzierten nur zwei Punkte entfernt. Der FC Heidenheim konnte in den letzten zehn Meisterschaftsspielen nur noch einen Punkt einfahren, ist nach einem ordentlichen Saisonstart in der Tabelle immer weiter abgerutscht und ist nun in der zweiten Saison nach dem Aufstieg auch voll im Überlebenskampf.
Bisher nicht ganz aus dem Abstiegskampf befreien konnte, ist Hoffenheim, nach einem katastrophalen Saisonstart und vielen internen Problemen steht die TSG aktuell nur auf Platz 15. Aktuell haben die Sinsheimer noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Gleich viele Zähler wie Hoffenheim hat aktuell St.Pauli. Die Kiezkicker konnten mit einem überraschenden Sieg gegen den VfB Stuttgart den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrössern. Für den Aufsteiger geht es zunächst gegen Frankfurt, bevor es gegen Heidenheim und Bochum zu zwei wegweisenden Sechs-Punkte-Spielen kommt.
Wie fast jede Saison steckt auch der FC Augsburg ein wenig im Abstiegskampf mit drin, doch die Augsburger haben ein kleines Polster und haben eine jahrelange Erfahrung darin, sich schlussendlich einigermassen souverän zu retten. Gleich viele Punkte wie die Augsburger weist momentan Union Berlin auf. Die Köpernicker haben in der Winterpause reagiert und Trainer Bo Svensson entlassen. Sein Nachfolger ist Steffen Baumgart, welcher Ende November beim Hamburger SV gefeuert wurde.
Harry Kane ist bekannt dafür, dass er bisher mit keiner Mannschaft einen Titel gewonnen hat (Audi Cup ausgeschlossen), allerdings wurde der Engländer schon dreimal in der Premier League Torschützenkönig und ein weiteres Mal in seiner ersten Bundesligasaison.
Auch in dieser Saison ist er aktuell mit 14 Toren Leader in der Torschützenliste und das, obwohl er aufgrund einer Muskelverletzung drei Spiele nicht bestreiten konnte. Ein Tor hinter Kane liegt aktuell Omar Marmoush, der Ägypter im Dienste der Eintracht Frankfurt erzielte bisher nur ein Tor weniger als der Starstürmer der Bayern. Marmoush hätte nach der Verletzung von Kane sogar die Chance gehabt, an ihm vorbeizuziehen, doch in den letzten drei Spielen gelang auch Marmoush kein Tor mehr.
Das Podest komplettiert aktuell Jonathan Burkardt. Der 24-jährige Burkardt erzielte zehn Tore und ist aktuell nur noch ein Tor von seiner Saisonbestleistung aus der Saison 2021/2022 entfernt.
Momentan der beste Schweizer Skorer ist Granit Xhaka mit zwei Toren. Nicht nur hat Xhaka zwei mal eingenetzt sondern auch fünf Tore aufgelegt.
Hier geht es zum gesamten Spielplan der Bundesliga.