Falls sich noch jemand fragt, warum in gewissen Teilen der Gesellschaft öffentliche Coming-Outs noch notwendig sind, ist hier die Antwort: Es geht darum, anderen Mitgliedern der LGBTQ+-Community, die möglicherweise eine schwierige Phase durchmachen, zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.
So hat sich vor rund einer Woche Josh Cavallo, der in der höchsten australischen Fussballliga spielt, zu seiner Homosexualität bekannt. Gestern gab nun ein Fussballer einer nationalen spanischen Liga bekannt, dass er bisexuell sei und seit längerer Zeit mit seinem Freund zusammenwohne.
In einem Brief an den spanischen Radiosender «Cadena SER», schrieb er: «Ich möchte mein riesiges Dankeschön an Josh Cavallo dafür aussprechen, dass er seine Gefühle mit uns allen geteilt hat. Ich möchte, wie er auch, festhalten, dass man auch Fussball spielen kann, wenn man schwul ist, oder, wie in meinem Fall, bisexuell.»
Anders als bei Cavallo steht hinter der Nachricht aber kein Name. Der Spieler möchte vorerst noch anonym bleiben: «In meinem Fall ist die Nachricht wichtiger als der Name der Person, die diesen Brief geschrieben hat.» Es ist nur bekannt, dass der Spieler einst beim langjährigen spanischen Zweitligisten Real Murcia gespielt hat.
🏳️🌈⚽️ Carta abierta de un exfutbolista del Real Murcia: "Se puede jugar al fútbol siendo LGTBIQ"
— Carrusel Deportivo (@carrusel) November 4, 2021
📑 @SER_Murcia publica esta carta en la que reflexiona sobre la homosexualidad en el mundo del fútbol
🎙️ Informa @JAntSanchez https://t.co/2gkSyFYbux
Seit mehr als drei Jahren lebe er mit seinem Freund zusammen, schreibt der anonyme Spieler in seinem Statement. Doch erst seit Kurzem habe er das Gefühl, sich nicht mehr verstecken zu müssen. «Die Worte von Josh Cavallo und die positiven Reaktionen darauf haben das Gleichgewicht verändert. Seit ich mich selbst sein kann, bin ich sehr glücklich.»
Seine Identität sei in seinem Umfeld kein riesiges Geheimnis. Mittlerweile wüssten auch Teamkollegen davon: «Ich habe in den allermeisten Fällen auch in der Fussballwelt Unterstützung gespürt. Am Anfang war es schwierig, es den Kollegen zu sagen, aber es wird immer einfacher. Und die Erleichterung, die ich danach spüre, ist grossartig.» (abu)