Die Grasshopper spielten vier Tage nach der Ernennung von Tomas Oral zum neuen Coach und Hoffnungsträger im Abstiegskampf nicht wie ein Schlusslicht. Bemerkenswert mutig suchten die Gastgeber im Letzigrund die Offensive. Auch wenn sie ab und zu mal den Faden verloren, erspielten sie sich regelmässig Torchancen. Als Nikolas Muci in der 78. Minute seinen dritten Saisontreffer erzielte, hatte sich GC diesen Vorteil längst verdient.
Für die ungenügende Chancenverwertung musste GC aber doch noch mit zwei Punkten bezahlen. Hinten beim FC Winterthur stand Goalie Stefanos Kapino den überlegenen Hoppers oft im Weg. Vorne war es Remo Arnold, der den Gast in der 91. Minute noch unverhofft zu einem Punkt schoss und damit für den Status quo am Tabellenende sorgte. Winterthur bleibt zwei Zähler vor den Grasshoppers.
Auch wenn sich die Situation von GC nicht verbessert hat und die Serie ohne Sieg auf sieben Spiele angewachsen ist, zeigte Orals Team ein vielversprechendes Gesicht. Energie und Wille stimmten. Winterthur wird sich vor diesen Grasshoppers im Fernduell in Acht nehmen müssen. Komplett unverdient war der eine Punkt des FCW nicht. In der 67. Minute kam er dem 1:0 sehr nahe, als Nishan Burkart einen Penalty verschoss.
Grasshoppers - Winterthur 1:1 (0:0)
SR Kanagasingam.
Tore: 78. Muci (Schmitz) 1:0. 91. Arnold (Burkart) 1:1.
Grasshoppers: Hammel; Schmitz, Paskotsi, Seko, Persson; Morandi, Abrashi, Ndenge; Maurin (73. Muci), Lee Young-Jun (89. Asumah Abubakar), Kittel (89. Schürpf).
Winterthur: Kapino; Stillhart, Lekaj (87. Schneider), Mühl, Schättin (86. Zuffi); Frei, Arnold; Burkart, Di Giusto (64. Durrer), Lukembila (87. Fofana); Baroan (64. Bajrami).
Bemerkungen: 67. Hammel hält Penalty von Burkart. Verwarnungen: 32. Morandi, 33. Schmitz, 34. Maurin, 38. Schättin, 65. Seko, 65. Kittel, 76. Frei, 76. Durrer, 80. Arnold. (sda)
Ausgerechnet Donat Rrudhani bereitete fast aus dem Nichts den Ausgleich des FC Luzern vor. Der von YB ausgeliehene Mittelfeldspieler lupfte den Ball über die Berner Verteidiger hinweg in den Lauf von Thibault Klidjé. Dieser erzielte, ganz knapp vor der Offside-Linie startend, in der 79. Minute das 1:1, das Schiedsrichter Luca Cibelli erst nach Intervention des Videoschiedsrichters wertete. Für Klidjé war es das siebte Saisontor.
Ein 1:1 lag viel weniger in der Luft als ein 2:0 von YB. Die Berner hinterliessen bis zum Geistesblitz ihres Leihspielers einen abgeklärten Eindruck. Vor allem nach dem Führungstor von Darian Males nach einem Fehler des Luzerner Verteidigers Luca Jaquez in der 34. Minute diktierte der Schweizer Meister das Tempo geschickt. Zehn Minuten vor dem Ausgleich verpasste Cedric Itten das 2:0 mit einem Kopfball um wenige Zentimeter.
YB wartet damit auch nach der 15. Runde auf zwei Siege in Folge in dieser Super-League-Saison. Richtig Fahrt haben die von Verletzungen geplagten Berner noch nicht aufgenommen. Um nochmals in der Meisterkampf einzugreifen, werden sie effizienter agieren müssen. In Luzern fehlte - neben neun verletzten Spielern - auch der beste Torschütze Joël Monteiro gesperrt. (riz/sda)
Luzern - Young Boys 1:1 (0:1)
12'416 Zuschauer. SR Cibelli.
Tore: 34. Males (Virginius) 0:1. 79. Klidje (Rrudhani) 1:1.
Luzern: Loretz; Dorn, Jaquez, Knezevic (95. Freimann), Ulrich (61. Ottiger); Stankovic; Spadanuda (75. Kadák), Owusu (61. Rrudhani), Winkler; Villiger (75. Grbic), Klidje.
Young Boys: von Ballmoos; Blum, Camara, Lauper, Hadjam (46. Athekame); Males (86. Ganvoula), Ugrinic, Lakomy, Virginius (81. Colley); Imeri (60. Elia); Itten.
Bemerkungen: Verwarnungen: 30. Ugrinic, 39. Owusu, 58. Lakomy, 72. Athekame, 84. Itten, 97. Rrudhani.
Lausanne-Sport kommt zum ersten Mal in der Super League zu einem fünften Heimsieg in Folge. Vor nicht ganz 9000 Zuschauern gewinnen die Waadtländer gegen den FC Sion 1:0.
Teddy Okou belohnte mit seinem Tor die Gastgeber in der 80. Minute für den Steigerungslauf. Nach einer verhaltenen ersten Halbzeit wurde die Mannschaft von Ludovic Magnin immer dominanter und hatte deutlich mehr Spielanteile.
Der formstarke Schweizer U21-Nationalspieler Alvyn Sanches, der in der 54. Minute noch am hervorragend reagierenden Sittener Goalie Timothy Fayulu gescheitert war, bereitete in seinem 101. Match für die Lausanner den Treffer zusammen Fabricio Oviedo ideal vor. Die gelungene Kombination zum dritten Saisontor von Okou sicherte den ersten Lausanner Sieg gegen Sion seit 13 Spielen.
Als Matchwinner bei den Lausannern darf auch der belgische Verteidiger-Haudegen Noë Dussenne genannt werden. Der 32-Jährige verhinderte gegen Ende der ersten Halbzeit mit einem entschlossenen Tackling das fast sichere Tor von Ilyas Chouaref. Dieser hätte alleine vor dem leeren Tor nur noch einschieben müssen, dachte aber fälschlicherweise, er hätte noch Zeit, den Ball auf seinen rechten Fuss zu legen.
Lausanne-Sport - Sion 1:0 (0:0)
8657 Zuschauer. - SR Turkes.
Tor: 80. Okou (Oviedo) 1:0.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Sow, Dussenne, Poaty; Okou, Roche, Bernede (80. Koindredi), de la Fuente (91. Polster); Sanches, Ajdini (80. Oviedo).
Sion: Fayulu; Lavanchy, Schmied, Diouf, Marquinhos Cipriano; Kabacalman (90. Kronig); Chipperfield (71. Souza), Berdayes (84. Bouchlarhem), Baltazar Costa; Sorgic (83. Djokic), Chouaref (84. Bouriga).
Bemerkungen: Verwarnungen: 17. Giger, 32. Berdayes, 52. Bernede, 59. Kabacalman, 87. Marquinhos Cipriano. (riz/sda)