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Aarau verpflichtet einen Spieler, der scheinbar gar nicht will

Sofian Bahloul (FCA) kaempft um dem Ball im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Challenge League zwischen FC Thun, FCT, und Aarau, FCA, vom Freitag, 2. Mai 2025 in Stockhorn Arena in Thun. (KEYSTON ...
Sofian Bahloul bleibt bei Aarau, er ist damit allerdings nicht einverstanden.Bild: keystone

«Sie wollen mich zwingen»: Aarau verpflichtet einen Spieler, der scheinbar gar nicht will

Nach der Bekanntgabe, dass der FC Aarau die Kaufoption für Sofian Bahloul gezogen habe, geht der Spieler auf die Barrikaden: Will der Franzose gar nicht bleiben?
05.06.2025, 15:3005.06.2025, 15:58
Sebastian Wendel / ch media
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Am Donnerstagmorgen vermeldet der FC Aarau: «Bahloul bleibt!» Der Klub habe die Kaufoption für Mittelfeldspieler Sofian Bahloul gezogen, der bis dato vom österreichischen Bundesligisten Altach ausgeliehene Bahloul sei ab sofort bis 2028 an den FCA gebunden. So weit, so normal.

Doch dann das: Während der Mittagspause taucht unter dem Social-Media-Post zur Transfernews plötzlich ein Kommentar auf. Der Verfasser: Kein Geringerer als Bahloul selber. Darin drückt der 25-Jährige nicht etwa seine Freude über den Verbleib in Aarau aus, sondern hinterlässt drei Fragezeichen: «???»

Sofian Bahloul möchte nicht bei Aarau bleiben
Sofian Bahloul scheint wenig begeistert von dieser Meldung.Bild: X

Hä? Was ist denn da los? Weiss Bahloul gar nichts von seinem Glück? Oder steckt mehr dahinter?

Fakt ist: Im vergangenen Winter hat sich Bahloul selber beim FC Aarau angeboten. Mit einem Anruf bei Trainer Brunello Iacopetta, den er seit früheren gemeinsamen Zeiten beim FC Wil kennt. Bahloul wollte weg aus Österreich, weil er dort nicht zum Zug kam. Und im Gespräch mit der «AZ» schwärmte er: «Der FC Aarau ist ein Klub, den ich schon als Gegner geliebt habe.»

Ausgemacht wird vorerst ein Leihwechsel bis Ende Saison. Gleichzeitig unterschreibt Bahloul im Brügglifeld auch einen ab Sommer 2025 und bis Sommer 2028 gültigen Vertrag. Der dann aktiviert wird, wenn der FC Aarau das will.

Nun hat sich der FC Aarau entschieden: Er will Bahloul halten. Heisst in der Konsequenz: Wenn der Spieler selber nun doch nicht bleiben will, muss sein allfälliger neuer Arbeitgeber mit dem FC Aarau eine Ablösesumme verhandeln. Bahloul ist nicht vertragslos, sondern bis 2028 an Aarau gebunden.

Ebenfalls auf Social Media antwortet Bahloul auf die Frage eines Users, was denn los sei: «Ils veulent forcer sans mon accord.» Auf Deutsch: «Sie (der FC Aarau; d. Red.) wollen mich ohne meine Zustimmung zwingen.» Harte Vorwürfe, auf die FCA-Sportchef Elsad Zverotic auf AZ-Anfrage nicht näher eingehen will.

Sofian Bahloul sehr frustriert
Harte Vorwürfe von Bahloul in seiner Muttersprache Französisch: Der FC Aarau wolle ihn zum Verbleib zwingen.Bild: x

Denkbar, dass einer oder mehrere Berater dem Spieler den Kopf verdreht haben, indem sie ihm von interessierten Klubs mit höherem Lohn vorschwärmen. Beim FCA darf man einigermassen entspannt sein. Auch wenn die Situation natürlich alles andere als erfreulich ist. Bleibt die Hoffnung, dass Bahloul nicht auf die Idee kommt, sich wegzustreiken. So wie es andere Spieler auch schon (teils erfolgreich) getan haben. (riz/aargauerzeitung.ch)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ray7
05.06.2025 15:58registriert Oktober 2020
Bahloul hat bei seiner Ausleihe einen Anschlussvertrag unterzeichnet, der im Falle der Aktivierung der Kaufoption durch den FC Aarau automatisch in Kraft tritt. Somit ist der Spieler vertraglich an den Verein gebunden. Wenn er jetzt nun nicht mehr will, ist das in erster Linie sein Problem. Ich kann auch nicht morgen einfach nicht mehr zur Arbeit erscheinen, da sich meine Situation änderte, obwohl ich vor 6 Monaten den Arbeitsvertrag unterzeichnet habe.
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El Mussol
05.06.2025 17:24registriert Mai 2023
Kostenloser Profitipp: vor dem Unterschreiben eines Vertrags wenigstens mal einen ganz groben, schnellen Blick drüberwerfen. 🙃
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In vino veritas
05.06.2025 17:35registriert August 2018
Vertrag ist Vertrag. Solche Situationen lassen sich übrigens gut vermeiden, wenn man den Vertrag durchliest. Aber ja, Fussballer und lesen...
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