Am Donnerstagmorgen vermeldet der FC Aarau: «Bahloul bleibt!» Der Klub habe die Kaufoption für Mittelfeldspieler Sofian Bahloul gezogen, der bis dato vom österreichischen Bundesligisten Altach ausgeliehene Bahloul sei ab sofort bis 2028 an den FCA gebunden. So weit, so normal.
Doch dann das: Während der Mittagspause taucht unter dem Social-Media-Post zur Transfernews plötzlich ein Kommentar auf. Der Verfasser: Kein Geringerer als Bahloul selber. Darin drückt der 25-Jährige nicht etwa seine Freude über den Verbleib in Aarau aus, sondern hinterlässt drei Fragezeichen: «???»
Hä? Was ist denn da los? Weiss Bahloul gar nichts von seinem Glück? Oder steckt mehr dahinter?
Fakt ist: Im vergangenen Winter hat sich Bahloul selber beim FC Aarau angeboten. Mit einem Anruf bei Trainer Brunello Iacopetta, den er seit früheren gemeinsamen Zeiten beim FC Wil kennt. Bahloul wollte weg aus Österreich, weil er dort nicht zum Zug kam. Und im Gespräch mit der «AZ» schwärmte er: «Der FC Aarau ist ein Klub, den ich schon als Gegner geliebt habe.»
Ausgemacht wird vorerst ein Leihwechsel bis Ende Saison. Gleichzeitig unterschreibt Bahloul im Brügglifeld auch einen ab Sommer 2025 und bis Sommer 2028 gültigen Vertrag. Der dann aktiviert wird, wenn der FC Aarau das will.
Nun hat sich der FC Aarau entschieden: Er will Bahloul halten. Heisst in der Konsequenz: Wenn der Spieler selber nun doch nicht bleiben will, muss sein allfälliger neuer Arbeitgeber mit dem FC Aarau eine Ablösesumme verhandeln. Bahloul ist nicht vertragslos, sondern bis 2028 an Aarau gebunden.
Ebenfalls auf Social Media antwortet Bahloul auf die Frage eines Users, was denn los sei: «Ils veulent forcer sans mon accord.» Auf Deutsch: «Sie (der FC Aarau; d. Red.) wollen mich ohne meine Zustimmung zwingen.» Harte Vorwürfe, auf die FCA-Sportchef Elsad Zverotic auf AZ-Anfrage nicht näher eingehen will.
Denkbar, dass einer oder mehrere Berater dem Spieler den Kopf verdreht haben, indem sie ihm von interessierten Klubs mit höherem Lohn vorschwärmen. Beim FCA darf man einigermassen entspannt sein. Auch wenn die Situation natürlich alles andere als erfreulich ist. Bleibt die Hoffnung, dass Bahloul nicht auf die Idee kommt, sich wegzustreiken. So wie es andere Spieler auch schon (teils erfolgreich) getan haben. (riz/aargauerzeitung.ch)