Nach dem 0:2 vor einer Woche in Belgien hätte Lugano einen hohen Sieg benötigt, um die Wende noch zu schaffen. Davon war der Cupfinalist im 370 Autokilometer entfernten Exil ein grosses Stück entfernt. Weil das «Heimteam» bereits nach sechs Minuten noch höher ins Hintertreffen geriet und in der zweiten Halbzeit trotz einer Steigerung zu keiner vehementen Reaktion imstande war, kam nie mehr Spannung auf.
Ohne die verletzten Torhüter Amir Saipi und Sebastian Osigwe sowie den mit muskulären Problemen ausgefallenen Renato Steffen machten es die Luganesi dem Gegner im spärlich gefüllten Stade de Genève beim frühen 0:1 gar leicht. Dennis Eckert, der schon im Hinspiel getroffen hatte, vollendete einen vom eigenen Keeper ausgehenden, zügig vorgetragenen Angriff über die linke Angriffsseite mit einem Lupfer an Steven Deana vorbei. Der massgeschneiderte letzte Pass kam vom Lausanner Cameron Puertas, der als Dreh- und Angelpunkt im zentralen Mittelfeld auch sonst einen grossen Einfluss aufs Spiel des Europa-League-Viertelfinalisten und Zweiten in der belgischen Meisterschaft der Vorsaison hatte.
Obwohl sie dank dem spielfreien Wochenende mit aufgeladenen Akkus in die Partie gingen, erweckten die Luganesi auch in der Folge nicht den Eindruck, den Gegner noch ins Wanken bringen zu können – auch dann nicht, nachdem Trainer Mattia Croci-Torti früh vier Auswechslungen getätigt und die Mannschaft sich zumindest eine Druckphase erarbeitet hatte. Sowohl Zan Celar (54. Minute) als auch Jonathan Sabbatini (58.) waren bei ihren Gelegenheiten nicht erfolgreich.
Bis Lugano selbst in der Offensive zum ersten Mal in Erscheinung trat, hatte es mehr als eine halbe Stunde gedauert. Der Volleyschuss an die Latte von Mahmoud Belhadj wäre indes auch dann nichts Einträgliches gewesen, wenn der Ball etwas tiefer geflogen wäre; wegen einer Abseitsposition hätte der Treffer des Tunesiers nicht gezählt. Nach der Pause waren die Tessiner zwar spielbestimmender, mehr als Halbchancen sprangen aber nicht heraus. In der Nachspielzeit sah Albian Hajdari wegen einer Notbremse überdies die Rote Karte.
Somit ist die Schweiz im Europacup 2023/24 durch die Young Boys in der Champions League, Servette in der Europa League und Lugano in der Conference League vertreten.
Lugano - Union Saint-Gilloise 0:1 (0:1)
Genf. SR Osmers (GER).
Tor: 6. Eckert 0:1.
Lugano: Deana; Arigoni (46. Espinoza), Hajrizi (46. Mai), Hajdari, Valenzuela; Sabbatini, Belhadj (46. Grgic); Macek (46. Aliseda), Bislimi, Bottani (74. Cimignani); Celar.
Bemerkungen: Lugano ohne Saipi, Osigwe und Steffen (alle verletzt). 19. Pfostenschuss Eckert. 93. Rote Karte gegen Hajdari. Verwarnungen: 38. Lapoussin. 41. Hajdari. 45. Bislimi. (nih/sda)