Sport
Fussball

Celtic holt historischen 55. Titel und den Rivalen nach 95 Jahren ein

Celtic players celebrate victory in the William Hill Premiership following the William Hill Premiership match between Dundee United and Celtic at Tannadice Park, Dundee, Scotland, Saturday, April 26,  ...
Zum insgesamt 55. Mal krönte sich Celtic zum schottischen Meister.Bild: keystone

Historischer 55. Titel für Celtic – nach 95 Jahren ist der grosse Stadtrivale eingeholt

26.04.2025, 16:3226.04.2025, 16:56

Es ist eine der grössten Rivalitäten im Fussball: jene zwischen den Glasgower Klubs Celtic und den Rangers. Weil sie weit über den Sport hinausgeht, eine politische und religiöse Komponente hat.

Die Fans von Celtic sind überwiegend katholisch und stammen vor allem ursprünglich aus der irischen Diaspora in der schottischen Stadt. Die Anhängerschaft der Rangers ist hingegen protestantisch, bis 1989 nahm der Klub keine Angehörigen anderer Konfessionen unter Vertrag. Entsprechend verhärtet sind die Fronten im Old Firm, wie das Derby genannt wird. Zumal jede und jeder in Glasgow entweder Fan der «Bhoys» oder der «Gers» ist. Nun gelang Celtic ein historischer Erfolg im Vergleich zum ewigen Rivalen.

Mit dem 5:0-Erfolg bei Dundee United krönte sich Celtic vier Runden vor Schluss zum 55. Mal zum Meister. Damit haben die Grün-Weissen die Rangers in Sachen Ligatitel eingeholt, womit diese nicht mehr alleiniger Rekordmeister sind – erstmals seit 95 Jahren.

Im Jahr 1930 schnappten sich die Rangers ihren 18. Titel und hängten Celtic in den Jahrzehnten danach ab. Bis 1964 wurden sie 34 Mal Meister, der Rivale stand damals bei 20 Titeln, startete aber ebenfalls einen Lauf. Dennoch gelang es Celtic nie, gleichzuziehen, da die Rangers immer wieder zum Serienmeister aufstiegen – bevor sich das Blatt in diesem Jahrtausend wendete.

Zwar gewannen die «Lightblues» noch 5 Meisterschaften – zuletzt in der Saison 2020/21 –, doch gingen die restlichen Titel alle an Celtic. Nun stehen beide bei 55 Meisterschaften, die drittmeisten Trophäen stehen in den Vitrinen von Aberdeen, den Hearts und Hibernian. Sie gewannen alle jeweils 4 Titel. Das letzte Mal, als nicht einer der beiden Glasgower Grossklubs Meister wurde, war 1985. Damals führte Trainerikone Alex Ferguson Aberdeen zum Titel.

«Es ist schwer in Worte zu fassen», sagte James Forrest nach dem Sieg in Dundee. Mit seinem 26. Titel mit Celtic, inklusive der beiden schottischen Cup-Wettbewerbe, ist er nun der erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Klubs. «Es ist unglaublich, einen weiteren Titel mit Celtic zu gewinnen. Wenn man älter wird, schätzt man es mehr», berichtet Forrest, der Bobby Lennox ablöste.

Trainer Brendan Rodgers schwärmte nach dem neuerlichen Erfolg: «Ich war noch nie glücklicher. Ich werde zu 200 Prozent hier Trainer bleiben.» Für den früheren Liverpool-Coach war es bereits die vierte Meisterschaft, ausserdem gewann er dreimal den Cup und viermal den Ligacup. Die mitgereisten Fans hatten schon vor der Partie eine klare Nachricht an ihre Helden: «Geniesst die Früchte unserer Arbeit!» Ausserdem gedachten sie dem verstorbenen Papst Franziskus, der am heutigen Samstag beerdigt wurde, mit «Papa Francesco»-Rufen.

Nach dem historischen Titelgewinn in der Meisterschaft winkt Celtic eine weitere Trophäe. Am 24. Mai treffen die «Bhoys» im schottischen Cupfinal auf den FC Aberdeen. Es wäre der 43. Erfolg in diesem Wettbewerb, die Rangers können «nur» 34 vorweisen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Europas Rekordmeister im Fussball
1 / 28
Europas Rekordmeister im Fussball

Spanien: Real Madrid – 36 Titel, zuletzt 2023/24. Erster Verfolger: FC Barcelona – 28 Titel.

quelle: keystone / rodrigo jimenez
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diesen Freistoss von Declan Rice musst du gesehen haben!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Tennisprofis spüren den Hass der Wetter – die ITF will helfen, aber das Geld nicht teilen
Tennisprofis geraten fast täglich ins Visier von Sportwettern, die nach verlorenen Wetten enttäuscht Hassbotschaften verfassen. Die Schweizer Johan Nikles und Damien Weger erklären, wie sie damit umgehen.
Der Blick auf das Handy ist kein schöner. Kaum ist ein Spiel beendet, werden Tennisprofis mit Drohungen und Beleidigungen eingedeckt. Spitzenspieler wie Gaël Monfils oder Belinda Bencic machten in der Vergangenheit auf dieses Problem in den sozialen Medien aufmerksam, aber auch – oder sogar speziell – die Akteure der zweiten oder dritten Stufe sind davon betroffen. Zum Beispiel die Schweizer Johan Nikles und Damien Wenger.
Zur Story