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WM-Quali: Nordirland als Stolperstein – Yakins Nati gilt als Favorit

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Gegen Italien löste die Nati die Aufgabe als Aussenseiter stark – gegen Nordirland wird sie aber anders auftreten müssen.Bild: keystone

Nordirland als Stolperstein – Murat Yakins Nati muss sich nun als Favorit beweisen

Die Schweiz muss am Mittwoch in ihrem vierten Spiel der WM-Qualifikation gegen Nordirland das 0:0 gegen Italien bestätigen. Nur mit einem Sieg in Belfast behält sie ihre gute Ausgangslage im Hinblick auf die weiteren Aufgaben im Oktober und November.
07.09.2021, 18:3507.09.2021, 18:35
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An den Windsor Park in Belfast, dieses schmucke Kleinstadion, haben die Schweizer gute Erinnerungen. In einer prickelnden Atmosphäre gewannen sie hier vor knapp vier Jahren das Barrage-Hinspiel dank einem Penaltytor von Ricardo Rodriguez 1:0 und ebneten den Weg an die WM in Russland. Ein Erfolg wäre auch diesmal ein Schritt in Richtung WM-Teilnahme, wenn auch noch kein vorentscheidender wie damals im November 2017.

Die Highlights der letzten Partie in Nordirland.Video: YouTube/DAZN Fußball International

Ein Sieg in Nordirland aber würde die Schweiz der Situation näher bringen, in der sie sich am 12. November in Rom gegen Italien, im wahrscheinlich entscheidenden Spiel um Platz 1 in der Gruppe C, mit einer komfortablen Ausgangslage präsentieren kann. Gewinnt sie nämlich die vier ausstehenden Begegnungen gegen Nordirland in Belfast und im Rückspiel in Genf (9. Oktober), in Litauen (12. Oktober) und zum Abschluss zuhause gegen Bulgarien (15. November), reicht ihr in Italien ein Remis für den Gruppensieg und die direkte Qualifikation für die Endrunde.

Sieg-Quote von 90 Prozent

In der Vergangenheit hat die Schweiz Pflichtaufgaben wie ein solches Spiel in Nordirland fast ausnahmsweise ohne Fehl und Tadel gelöst. Seit einem 0:1 in Slowenien vor sieben Jahren hat sie als Favoritin in 21 von 23 WM- oder EM-Qualifikationsspielen gewonnen (62:10 Tore), was einer Erfolgsquote von über 90 Prozent entspricht. Neben dem 0:0 im WM-Barrage-Rückspiel 2017 gegen Nordirland gab es bloss noch in Irland vor zwei Jahren einen Punktverlust (1:1).

Die Schweiz hat dabei immer Lösungen gefunden, defensive und manchmal destruktive Gegner zu überwinden. Vladimir Petkovic hatte eine Mentalität des Respekts und der Demut geschaffen, welche die Schweiz stets mit der richtigen Einstellung in diese vermeintlich einfachen Spiele steigen liess. Die spielerischen Qualitäten der Auswahl um Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri taten das Übrige.

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Granit Xhaka (r.) und Xherdan Shaqiri fehlen auch gegen Nordirland.Bild: keystone

Jetzt ist Petkovic nicht mehr da, und vor allem fehlen in Belfast nicht nur Xhaka und Shaqiri, sondern auch Breel Embolo. Ausserdem gibt es in dieser frühen Phase der Saison ein Fragezeichen hinter dem Formstand des Mittelstürmers und dreifachen EM-Torschützen Haris Seferovic. Der neue Trainer Murat Yakin muss gegen Nordirland nach seiner exzellenten taktischen Vorbereitung und Einstellung des Teams beim 0:0 gegen Italien eine ganz andere Richtung einschlagen: Es muss mehr nach vorne gehen.

Gewinnen ist schwieriger als nicht verlieren

«Gegen Nordirland werden wir mehr Durchschlagskraft haben müssen. Wir müssen im gegnerischen Strafraum mehr präsent sein und uns auf ein Geduldsspiel einstellen», sagte Yakin. Dass sein personell trotz der Rückkehr des gegen Italien gesperrten Remo Freuler weiterhin geschwächtes Team nach der guten Leistung in der Defensive gegen Italien nun auch in einem Spiel mit anderen Vorzeichen glänzen kann, davon ist Yakin überzeugt: «Wir haben auch gegen Italien den Ball gut laufen lassen und gezeigt, dass wir Fussball spielen können.»

Die Bestätigung in Form eines Sieges müssen die Schweizer nun im lauten Windsor Park liefern. Es ist einfacher, ein Spiel nicht zu verlieren, als eines gewinnen zu müssen. Das Duell mit Nordirland wird einen Hinweis darauf geben, ob eine Mannschaft mit Fabian Frei, Michel Aebischer oder Renato Steffen dem Druck einer unangenehmen Pflichtaufgabe gewachsen ist. Oder ob man in einem Spiel wie in Belfast gegen die FIFA-Nummer 51 Tenöre wie Xhaka und Shaqiri nicht sogar mehr vermisst als in einem Duell mit dem Europameister. (nih/sda)

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