Heute stehen am Ski-Weltcupfinal in Saalbach-Hinterglemm die ersten Abfahrtstrainings auf dem Programm. Ob die vier letzten Rennen der Saison von Freitag bis Samstag tatsächlich auch durchgeführt werden können, steht allerdings immer noch auf der Kippe. Die grossen Profiteure von Absagen wären die Schweizer.
Das Problem am Zwölferkogel in Hinterglemm, das mit knapp 1000 Metern über Meer ähnlich hoch liegt, wie beispielsweise Elm, sind die weiterhin sehr frühlingshaften Bedingungen. Bereits am vergangenen Wochenende musste bei Temperaturen im zweistelligen Bereich mit viel Salz gearbeitet werden, um die Pisten für die je zwei Riesenslaloms und Slaloms herzurichten. Auch heute werden am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein bis zu 15 Grad Celsius erwartet – Gift für eine Skipiste.
Um die Chancen auf eine erfolgreiche Durchführung der zwei Super-Gs am Freitag und den Abfahrten am Samstag und Sonntag zu erhöhen, hat die FIS bereits reagiert und die Strecke umgebaut. Eigentlich war geplant, die Speedrennen komplett auf der WM-Abfahrt der Frauen von nächstem Jahr durchzuführen, in deren Schlussteil auch die beiden Slaloms am letzten Wochenende gefahren wurden. Doch dort sei der Schnee aufgrund des grossen Salzeinsatzes schon ziemlich «tot», wie FIS-Renndirektor Markus Waldner berichtet. Deshalb habe man den Schlussteil der Speedrennen nun auf die WM-Piste der Männer verlegt, wo am Wochenende die Riesenslaloms stattfanden. «Auf der Seite der Männer ist der Schnee noch lebendiger», sagt der Südtiroler.
Nach den heutigen Abfahrtstrainings soll die Piste am Donnerstag geschont werden, damit sie am Freitag für die beiden Super-Gs bereit ist. «Es schaut so aus, dass wir diese beiden Super-Gs im Griff haben», sagt Waldner. Die Wetterprognosen bleiben indes kompliziert. Am Donnerstag ist im Salzburgerland wieder Regen bei deutlichen Plustemperaturen angesagt und auch die Nacht auf Freitag verspricht keine Abkühlung. Am Freitagabend soll es noch einmal regnen, bevor es dann doch noch deutlich kälter wird. In beiden Nächten am Wochenende sind Minustemperaturen angesagt, was den Pisten natürlich guttun würde. «Wir schauen von Tag zu Tag», erklärt Waldner.
Sollten die Speedrennen in Saalbach nicht über die Bühne gehen können, wären die Schweizer die grossen Profiteure. Dann würden Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt nämlich kampflos je zwei weitere Kristallkugeln einsacken.
In der Super-G-Wertung hat Lara Gut-Behrami 69 Punkte Vorsprung auf die Österreicherin Cornelia Hütter. In der Abfahrt sind es 72 Punkte Differenz zu Hütter und 68 Punkte zu deren Landsfrau Stephanie Venier. Die Chance, dass Gut-Behrami die Kugeln auch gewinnt, wenn Rennen gefahren werden, stehen also sehr gut.
Etwas knapper ist es in der Abfahrtswertung der Männer. Marco Odermatt hat 42 Punkte Vorsprung auf Cyprien Sarrazin. Der Franzose will in Saalbach nach seinem Sturz im Training von Kvitfjell sein Comeback geben. Grösser ist der Vorsprung des Schweizers im Super-G, wo er 81 Punkte vor Vincent Kriechmayr liegt. (abu)
Der Februar war in der Schweiz 4.6 °C über der Norm 1991-2020, in Österriech 5.6°C und weltweit 1.77°C über der vorindustriellen Zeit. Auch der März ist viel zu warm, das hat hald Folgen...
Diverse Skigebiete haben aktuell (und wie jedes Jahr im März) ausgezeichnete Bedingungen, doch man geht ins Tal mit den letzten Rennen. Mit den Bildern wie Saalbach wird dann auch noch suggeriert, dass der Winter vorbei ist und die Touristen bleiben im Tal.