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Nach homophober Aussage – FCL-Goalie Müller kommt ohne Spielsperre davon

FCL-Goalie Marius Müller leistete sich nach der Niederlage in St.Gallen einen sprachlichen Aussetzer.
FCL-Goalie Marius Müller leistete sich nach der Niederlage in St.Gallen einen sprachlichen Aussetzer. bild: screenshot blue

Nach homophober Aussage – FCL-Goalie Müller kommt ohne Spielsperre davon

Seine Aussage nach der Niederlage gegen St.Gallen hat Folgen für den FCL-Schlussmann Marius Müller. Auf eine Spielsperre wird derweil verzichtet.
23.08.2022, 11:3023.08.2022, 12:53
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Nach einer Woche Wartezeit ist klar, was Marius Müller aufgrund seiner homophoben Aussage nach dem Spiel in St.Gallen erwartet: Der FCL-Goalie erhält eine Busse sowie einen Verweis.

Dies schreibt die Swiss Football League (SFL) in einer Mitteilung. Die Höhe der Geldstrafe beläuft sich dabei auf 2000 Franken. Wie es in der Nachricht weiter heisst, gehe der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen davon aus, «dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht homosexuellen Menschen gegenüber gemacht hat».

Aus diesem Grund werde auf eine Suspendierung verzichtet. Zudem sei zu berücksichtigen, dass die Aussage weder gegen einen Schiedsrichter, einen konkreten Spieler noch gegen die Zuschauer oder sonst eine konkrete Person im Stadion gerichtet worden war.

«Vielmehr gab Marius Müller mit seiner Aussage seinem Frust über die aus seiner Sicht unzulängliche Verteidigungsarbeit seiner Mitspieler Ausdruck», so der Richter. Dazu käme, dass sich Müller nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt hat und sein Fehlverhalten somit einsehe.

Auch interne Konsequenzen

Grund für die Strafe von Seiten der Liga ist der Satz «dieses schwule Weggedrehe geht mir tierisch auf den Sack». Damit kritisierte Müller in zwei verschiedenen Interviews das Verhalten seiner Vordermänner.

Die SFL hatte zwei Tage nach dem Vorfall bekanntgegeben, dass der Disziplinarrichter ein Verfahren eröffnet hatte. Nebst der Liga verurteilte auch der FCL selbst die Aussage seines Schlussmannes. So bezeichnete FCL-Präsident Stefan Wolf diese als «völlig inakzeptabel». Gleichzeitig sprach er von einem «groben Fehler».

Auch intern gab es bereits Folgen für Müller: Ihm wurde eine Busse aufgebrummt. Zudem soll ein Experte mit den FCL-Teams arbeiten, um die Spieler entsprechend zu sensibilisieren, wie es in einer Mitteilung heisst. (lga)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ThePower
23.08.2022 13:52registriert März 2016
"Auch intern gab es bereits Folgen für Müller: Ihm wurde eine Busse aufgebrummt. Zudem soll ein Experte mit den FCL-Teams arbeiten, um die Spieler entsprechend zu sensibilisieren, wie es in einer Mitteilung heisst."

Also auf gut Deutsch, es gibt eine einstündige Sitzung mit der Kernbotschaft: "Jungs, wenn ihr Interviews gebt, macht es so wie ihr es in der Medienschulung gelernt habt. Das was Marius gesagt hat, geht heute nur noch in der Kabine."

Viel mehr wird da nicht passieren..
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chrissly13.10
23.08.2022 12:42registriert April 2021
Jawohl, richtig so.
Emotionen nach dem Spiel…
Vorbei und weiter gehts
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Bärner Gieu
23.08.2022 12:13registriert Januar 2016
Bravo, damit hat die unsägliche Hetzjagd ein einigermassen gutes Ende gefunden.
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