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Einmal im Leben einen Titel gewinnen. Das ist der Wunsch so manchen Fussballers. Häufig bleibt er unerfüllt. Mit solchen Zielsetzungen schlägt sich Zlatan Ibrahimovic schon lange nicht mehr herum. Der Trophäen-Schrank des schwedischen Exzentrikers platzt aus allen Nähten. Seit er 2001 als 19-Jähriger Malmö verliess, wurde «Ibra» mit zwei Ausnahmen (2003 und 2012) immer Meister.
Mit Ajax Amsterdam, mit Juventus (ok, die zwei Titel 2005 und 2006 wurden wegen des Manipulations-Skandals aberkannt, aber die Liga haben sie ja wohl trotzdem auf Platz 1 beendet, oder?), mit Inter Mailand, mit Barcelona, mit Milan und mit dem PSG. Dazu kommen beim 10-fachen schwedischen Fussballer des Jahres (Weltrekord!) unzählige persönliche Auszeichnungen. Der gute Mann hat den Erfolg gepachtet.
Meister werden, das kann er also. Mit den internationalen Erfolgen verhält es sich derweil diametral anders. Dem Triumph in der Champions League läuft Ibrahimovic schon seine ganze Karriere hinterher. Für einen wie ihn, ein gewaltiger Tolggen im Reinheft.
Wenn Paris und Chelsea zum dritten Mal in Folge in der K.o.-Phase der Champions League aufeinander treffen, steht für Ibrahimovic einiges auf dem Spiel. Der Stürmer, der ganze Abwehrreihen alleine zerpflücken kann, kämpft auch gegen den Ruf, in grossen Spielen sein Potenzial nicht ausschöpfen zu können.
In zwölf Saisons und 36 K.o.-Spielen in der Champions League hat Ibrahimovic nur gerade sieben Tore erzielt. Der Brasilianer Neymar etwa traf allein in der letzten Saison auf dem Weg zu Barcelonas Titel ab den Achtelfinals gleich oft.
Er könne auch ohne diesen Pokal abtreten, sagte Ibrahimovic vor wenigen Monaten gegenüber der Fachzeitung «L'Équipe». Etwas ungeduldiger sind dagegen die PSG-Eigentümer um Präsident Nasser al-Khelaifi und der Investorengruppe «Qatar Sports Investments». Innerhalb von fünf Jahren nach Amtsantritt wollten die Katari den Henkelpott nach Paris holen. Das war 2011, vor fünf Jahren.
Gut möglich, dass der Klub Ibrahimovic besonders in die Pflicht nimmt. Zumal er gegen Chelsea noch eine Rechnung offen hat. Vor zwei Jahren scheiterte PSG ohne Ibrahimovic-Tor in den Viertelfinals an den Engländern. Im letzten Frühling flog der Schwede in den Achtelfinals im Rückspiel schon nach 31 Minuten vom Platz (Video unten).
Sowas darf dieses Mal nicht passieren. In der Ligue 1 mit 24 Punkten Vorsprung in 26 Spielen noch ungeschlagen, kann die Pariser Millionen-Truppe die Saison in einem einzigen Spiel verpatzen. Denn der nationale Titel ist längst lästige Pflicht, es geht nur noch um den Henkelpott. Für Ibrahimovic, der sich mit 34 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Künste sieht, höchste Zeit, in einer wichtigen Partie endlich einmal einen Gang höher zu schalten.