«Wir standen knapp davor», resümierte Xherdan Shaqiri. Viel fehlte wirklich nicht und die Schweiz stünde im EM-Halbfinal. Im Penaltyschiessen fehlte das nötige Glück, das die Nati im Achtelfinal gegen Frankreich noch auf ihrer Seite hatte.
«Ich wünsche meinem Team ‹Kopf hoch!›», sagte Nationaltrainer Vladimir Petkovic im SRF-Interview. «Wir haben den Spielern schon vor den Penaltys schon gesagt, dass sie Helden sind. Wir haben alles gegeben für unser Land. Ich bin auf jeden einzelnen meines 26-Mann-Kaders stolz.»
Shaqiri, der das zwischenzeitliche 1:1 erzielt hatte, wollte sich im SRF nicht lange mit der Enttäuschung aufhalten: «Ich muss sagen: Unglaublich, was die Jungs geleistet haben! Es ist unbeschreiblich, was sie über 120 Minuten auf den Platz gebracht haben, mit einem Mann weniger. Ich bin einfach unglaublich stolz auf die Mannschaft. Schade, haben wir die Rote Karte bekommen, sonst wäre das Spiel sicher noch offener gewesen. Aber zu zehnt gegen diese Spanier ist es natürlich schwierig. Und trotzdem sind wir ins Penaltyschiessen gekommen.»
Der Platzverweis gegen Remo Freuler (Petkovic: «Ist so, müssen wir so akzeptieren») erwies sich als Knackpunkt der Partie. Bis dahin hatte die Schweiz mindestens gleich gut gespielt wie die Spanier, wenn nicht besser. «Heavy» sei diese Rote Karte gewesen, meinte Goalie Yann Sommer, «aber ich finde, wir haben es gut gemacht.» Der Torhüter war seinem Team ein grossartiger Rückhalt, rettete sie in die Verlängerung und ins Penaltyschiessen. Sommer kämpfte im Interview mit den Tränen und musste es schliesslich von Emotionen übermannt abbrechen.
Shaqiri, der den gesperrten Granit Xhaka als Captain vertrat, betonte, dass die Mannschaft mit dem Sieg im Achtelfinal Geschichte geschrieben hatte. «Wir haben mit der Schweizer Nationalmannschaft etwas Historisches erreicht, das es seit 67 Jahren nicht mehr gegeben hat. Ich glaube, die ganze Mannschaft wird man nie mehr vergessen.»
Dass der Sieg über Frankreich etwas ausgelöst habe in der Heimat, hätten die Spieler auch aus der Ferne mitbekommen, sagte Shaqiri. Er blickte bereits auf die WM 2022 in Katar voraus, als er sagte: «Wir haben eine grosse Zukunft vor uns.»
(ram)