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FCB-Trainer Magnin schimpft über Schiri und nervt sich über Journalisten

epa12403014 Basel's head coach Ludovic Magnin gestures during the UEFA Europa League league phase match between SC Freiburg and FC Basel, in Freiburg, Germany, 24 September 2025. EPA/RONALD WITTE ...
Ludovic Magnin war in Freiburg mit einigen Dingen unzufrieden.Bild: keystone

FCB-Coach Magnin schimpft über Schiri und Technik und nervt sich über Journalisten-Fragen

Ludovic Magnin hadert nach dem 1:2 seines Teams in Freiburg mit der Technik und dem Schiedsrichter. Aber der FCB-Trainer findet nach dem Auftakt in die Europa League auch einiges Positives.
25.09.2025, 07:4525.09.2025, 07:45

Ludovic Magnin ist ein impulsiver Mensch, einer, der seine Emotionen rauslässt, wenn sie in ihm hochkochen. Das ist auch am Mittwochabend nicht anders, als sein Puls an der Seitenlinie des Europa-Park-Stadions in Freiburg wohl immer wieder in ungesunde Höhen schiesst und sein Kopf eine rote Farbe erreicht, die bei jedem Allgemeinmediziner ein nervöses Zucken auslösen würde. Nach einer Stunde zeigt ihm Schiedsrichter Luis Godinho die gelbe Karte, weil sich Magnin lautstark über einen Entscheid des Portugiesen beschwert.

Pause für Tsunemoto

Schon eine halbe Stunde vorher suchte der FCB-Trainer die Aufmerksamkeit des Unparteiischen. Sein Team war da durch einen Distanzschuss von Patrick Osterhage ins Hintertreffen geraten. Da Keigo Tsunemoto währenddessen am Boden sass, hätte Magnin erwartet, dass die Partie unterbrochen würde, doch Godinho liess die Partie laufen. Und die Basler kassierten den ersten Gegentreffer auf dem Weg zu einer 1:2-Niederlage zum Auftakt der diesjährigen Kampagne in der Europa League.

«Wenn ein Spieler verletzt ist, unterbricht man normalerweise die Partie», sagt Magnin und führt aus, dass er aufgrund einer Oberschenkelverletzung wohl mehrere Wochen auf seinen japanischen Aussenverteidiger werde verzichten müssen. «Aber der Schiedsrichter hat das anders gesehen.»

Der Coach sitzt im Presseraum im Bauch des Stadions. In die Fernsehkameras hat er zu diesem Zeitpunkt seine Analyse schon zigfach wiedergegeben, seinen Unmut geäussert über einzelne Entscheide des Schiedsrichtergespanns und auch sein Unverständnis kundgetan darüber, dass auf der Trainerbank offenbar kein Internetsignal empfangbar war und der Basler Staff somit einzelne Spielszenen nicht wie gewohnt auf dem iPad nachschauen konnte.

Zés Grosschance

Doch trotz allen Ärgers zeigt sich der Lausanner als fairer Verlierer. «Freiburg war besser als wir und hat verdient gewonnen», konstatiert er. Zu brav seien seine Spieler bisweilen gewesen, und zu wenig clever. Er denkt da etwa an die beiden Gegentore, aber auch Zweikämpfe, in denen sich die Deutschen abgeklärter verhalten hätten. «Freiburg ist eine sehr gute Mannschaft, auch von der Effizienz her. Wir haben unsere Chancen leider nicht genutzt.» Vorab der Grosschance von Junior Zé kurz vor der Pause trauert Magnin nach.

Und dann wird augenscheinlich, dass der 46-Jährige nicht nur ein impulsiver und emotionaler Trainer ist, sondern auch ein ambitionierter. Als Magnin gefragt wird, ob seine Mannschaft trotz der Niederlage positive Aspekte mitnehmen könne, sagt er, ihn nerve es, wenn Trainer oder Spieler nach einer verlorenen Partie meinen, sie könnten immerhin Erfahrung mitnehmen. «Wir brauchen nicht nur Erfahrung. Wir brauchen Punkte», sagt er. Dass das Team aber 95 Minuten lang auf Punkte habe hoffen können, stimmt den Romand positiv. «Ich habe viele gute Dinge gesehen», meint er.

epa12403277 Xherdan Shaqiri of Basel (L) and teammates look disappointed after losing the UEFA Europa League league phase match between SC Freiburg and FC Basel, in Freiburg, Germany, 24 September 202 ...
Auch Xherdan Shaqiri und Co. hadern nach der Niederlage.Bild: keystone

So, wie er bei diesem Satz die Stimme anhebt, ist offensichtlich, dass noch ein «Aber» folgt. Ein «Aber», das zeigt, mit welchem Ehrgeiz Ludovic Magnin diesen FC Basel auch im zweitgrössten europäischen Klubwettbewerb führt. «Aber», sagt er, «wir sind der FC Basel. Wir können nicht die rosarote Brille aufsetzen, wenn wir ein Spiel verloren haben.» (nih/sda)

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Die beliebtesten Kommentare
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Tsherish De Love aka Flachzange
25.09.2025 09:02registriert September 2020
Wann schimpft Magnin nicht? Schon als Spieler schrie er dauernd rum.
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BigMic
25.09.2025 08:02registriert Januar 2014
Das der Kraftwürfel 90' auf dem Feld rumstehen durfte ist eine Frechheit. Bei jedem Juniorenspiel wäre er wegen dauermotzen und lustlosigkeit ausgewechselt worden.
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Thomas Meister
25.09.2025 08:23registriert April 2019
Nein, das Spiel wird eben nicht unterbrochen wenn sich ein Spieler auf den Rasen setzt. Das ist so oder so eine dumme Angewohnheit. Ist ein Spieler wirklich verletzt, ok. Aber oft bleiben sie liegen, dann kommt Wasser zum Einsatz und schon sind sie wieder geheilt. Und ein guter Rat an Magnin. Er sollte Shaqiri an die kurze Leine nehmen. Gestern war er 90 Minuten unsichtbar, man hätte ihn eigentlich rausnehmen müssen. Zudem war er nur wieder am motzen. Über den Schiri und die eigenen Mitspieler.
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