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Kritik in Italien: «Wir haben zehn Tage zu spät mit Fussball aufgehört»

Damiano Tommasi leaves the Italian Soccer Federation (FIGC) headquarters, in Rome, Wednesday, Nov. 15, 2017. The refusal of Italian football federation president Carlo Tavecchio to resign is causing o ...
Damiano Tommasi glaubt nicht, dass es in Italien bald wieder Fussball gibt.Bild: AP/ANSA

Chef der italienischen Fussballergewerkschaft kritisiert: «Zehn Tage zu spät aufgehört»

20.03.2020, 09:5220.03.2020, 10:12
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Bis zur Normalität im italienischen Fussball oder überhaupt zu einer Wiederaufnahme der Serie A ist es für den Chef der Fussballergewerkschaft des Landes noch ein weiter Weg. Das Land ist in Europa am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen und hat inzwischen mehr Tote als China.

«Jetzt einen Arzt für einen Fussballer abzustellen, während in den Spitälern alles zusammenbricht? Den Fussball wieder rollen zu lassen, hiesse, der Gesellschaft zu signalisieren: Die Normalität ist wieder nahe. Und das ist noch nicht so», sagte Damiano Tommasi, Chef der italienischen Fussballergewerkschaft in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung».

«Der Fussball ist auf der Skala der wichtigen Dinge gerade auf der niedrigsten Stufe überhaupt.»
Damiano Tommasi

In China soll am 22. Mai wieder gespielt werden. «Wenn wir das auf unsere Lage herunterbrechen, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir wirklich im Mai den Fussball wieder aufnehmen können, wie es Liga und Verband anstreben», sagte der ehemalige Nationalspieler.

«Ich fürchte, wir haben zehn Tage zu spät aufgehört – auch, weil die UEFA durch die Verschiebung der Europameisterschaft erst jetzt Platz im Kalender geschaffen hat. Dies früher zu tun, hätte wertvolle Zeit geschaffen. Aber es hat jetzt keinen Sinn zu polemisieren.»

Dass der Fussball gestoppt wurde, habe eine sehr starke Botschaft an die Gesellschaft ausgesendet. Da sei es nicht darum gegangen, den Menschen etwas zu nehmen, sondern viele zu schützen, auch die Spieler und Vereinsangestellten.

Tommasi sagt auch er sei immer noch dabei, Italien zu vermitteln, dass die Lage kritisch sei: «Fussballer haben die Pflicht, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass dieses Thema wirklich ernst ist.» Es gebe in Italien immer noch Regionen, wo geglaubt wird, dass alles weit weg seu, irgendwo in China, in Wuhan. (abu/sda/dpa)

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