Der Weltfussballverband FIFA und der europäische Fussballverband UEFA haben gegen das Wettbewerbsrecht verstossen, als sie 2021 die Gründung einer europäischen Super League blockiert haben. «FIFA und UEFA missbrauchen eine marktbeherrschende Stellung», hält der Europäische Gerichtshof (EuGH) fest.
«Es gibt keinen Rahmen für die FIFA- und UEFA-Regeln, der sicherstellt, dass sie transparent, objektiv, nicht diskriminierend und verhältnismässig sind», hält das Gericht fest. «Auch die Regelungen, die der FIFA und der UEFA die ausschliessliche Kontrolle über die kommerzielle Verwertung der Rechte an diesen Wettbewerben übertragen, sind angesichts ihrer Bedeutung für die Medien, die Verbraucher und die Fernsehzuschauer in der Europäischen Union geeignet, den Wettbewerb zu beschränken.» Der europäische und der Weltverband dürften Vereinen und Spielern nicht verbieten, an Wettbewerben anderer teilzunehmen.
#ECJ: The #FIFA and #UEFA rules on prior approval of interclub #football competitions, such as the Super League, are contrary to #EUlaw #EuropeanSuperleague 👉 https://t.co/ATb3CgbPxg pic.twitter.com/XCnLzwIKWb
— EU Court of Justice (@EUCourtPress) December 21, 2023
«Wir haben das Recht auf Wettbewerb gewonnen. Das UEFA-Monopol ist beendet», kommentierte Bernd Reichart das Urteil. Reichart ist Geschäftsführer der Firma A22 Sports, die hinter den Plänen einer neuen Liga steht. «Der Fussball ist FREI», jubelte er und fügte an: «Die Vereine müssen keine Sanktionen mehr fürchten UND können ihre Zukunft nun selbst bestimmen.»
Für Fans, die einer europäischen Super League kritisch gegenüberstehen, hat Reichart ein Zückerchen. «Unser Vorschlag sieht vor, dass alle Spiele kostenlos gezeigt werden.»
A22 Sports arbeitet im Auftrag von Real Madrid und dem FC Barcelona. Die beiden spanischen Vereine sind die letzten Vertreter von zwölf Grossklubs, die im April 2021 mit ihren Plänen zur Gründung einer Super League die Fans in Rage brachten.
Nach Proteststürmen zogen sich die meisten Klubs damals zurück. Doch die Idee einer eigenen Liga in Konkurrenz zur Champions League des europäischen Fussballverbands UEFA existiert weiter. Klares Ziel der Topklubs: Noch mehr Geld zu verdienen.
Durch ist die neue Liga mit dem Urteil noch nicht. Das EuGH hielt fest, dass es sich nicht explizit zu einer Super League geäussert habe, sondern allgemein über die FIFA- und UEFA-Regeln gesprochen habe.
Die UEFA hat «das Urteil zur Kenntnis genommen». Sie verweist in einem Communiqué darauf, dass der richterliche Beschluss «keine Billigung oder Bestätigung der sogenannten Super League» bedeutet. Beim Kontinentalverband sind sie von der Richtigkeit ihrer Regeln überzeugt – insbesondere davon, dass sie mit allen relevanten europäischen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen.
Im Raum steht gemäss den Initianten eine Super League mit 60 bis 80 Teilnehmern in drei Spielklassen. Dabei sind auch Auf- und Abstieg vorgesehen. Kurz zusammengefasst sieht der Plan vor, dass die Klubs ihre Liga selber organisieren ohne einen etablierten Dachverband. Ob diese Klubs dann auch weiterhin an nationalen Ligen teilnehmen, ist unklar. (ram)
Zu denken gibt mir: Als die Vergabe der WM 2034 an Saudi Arabien bekannt gegeben wurde, gab es schlicht keinen Aufschrei mehr. Die Guten haben resigniert. Die Bösen , dazu zähle ich den korruptesten Menschen der Erde aus dem Wallis, können schalten und walten, bescheissen und korrumpieren, wie ihnen gerade danach ist.
Einen Regelhüter in Form eines Verbands zu haben ist grundsätzlich eine gute Sache. Nur beim Fussball ist das ganze komplett aus den Fugen geraten und dieses Gerichtsurteil wird dem Sport zu einem nicht gekannten Niveau an Stupidität verhelfen.