Der schlechte Saisonstart des FC Basel in die Super League langt an einem neuen Tiefpunkt an. Trotz einer Vielzahl von Chancen und nach drei Schüssen an die Torumrandung verliert der FCB daheim gegen das zuvor enttäuschende Lugano 0:2. Beide Tore, erzielt von den eingewechselten Boris Babic und Hadj Mahmoud, fielen in der Nachspielzeit.
Die Hochstimmung, die die Basler am Donnerstag mit dem Weiterkommen in der Conference-League-Qualifikation ausgelöst hatten, erfüllte auch im Match gegen Lugano den St.-Jakob-Park. Die Mannschaft von Trainer Alex Frei spielte auf jeden Fall so gut, dass es für einen ungefährdeten Sieg hätte langen müssen. Aber der Match nahm einen ähnlichen Verlauf wie das Heimspiel gegen Servette (1:1). Die Basler waren längere Zeit stark überlegen, ohne sich die grossen Möglichkeiten zu erarbeiten.
Als diese dann besonders in der zweiten Halbzeit scharenweise daherkamen, waren die Rotblauen aus verschiedenen Gründen nicht imstande, diese zu verwerten. Einer der Gründe war das Pech. Sayfallah Ltaief traf den Pfosten, Andy Diouf und – Sekunden nach seiner Einwechslung – Darian Males trafen aus der Distanz die Latte. Der Youngster Diouf hatte das exakt gleiche Pech schon in der Nachspielzeit der Partie gegen Bröndby gehabt.
In der Meisterschaft wird die Geduld der Basler schwer geprüft. Es war aber trotz der ersten Saisonniederlage nach drei Unentschieden zu erkennen, dass das Team und die Spieler alle Voraussetzungen mitbringen, um in der Meisterschaft Partien am Laufmeter zu gewinnen.
Dies empfand auch Basels Taulant Xhaka so: «Wir spielen schönen Fussball und da müssen wir dranbleiben.» Einzig die Chancenverwertung müsse unbedingt besser werden, sagte der 31-Jährige nach dem Spiel zu «blue».
Die Tessiner kamen zu ihrem zweiten Auswärtssieg (nach dem 4:1 in Winterthur) wie die Jungfrau zum Kind. Die Schlüsselspieler Mattia Bottani, Zan Celar, Fabio Daprelà und Reto Ziegler waren für das Europacup-Spiel vom Donnerstag bei Hapoel Be'er Sheva verletzt gemeldet. In Basel spielten sie alle in voller Frische von Anfang an.
Basel - Lugano 0:2 (0:0)
19'888 Zuschauer. SR Dudic.
Tore: 91. Babic (Haile-Selassie) 0:1. 94. Mahmoud (Doumbia) 0:2.
Basel: Hitz; Lopez, Adams Nuhu, Pelmard, Katterbach; Xhaka (63. Frei), Diouf (86. Szalai); Ndoye (63. Millar), Amdouni (81. Males), Ltaief; Zeqiri (63. Burger).
Lugano: Saipi; Arigoni, Daprelà, Ziegler, Valenzuela; Mahou, Bislimi (60. Mahmoud), Doumbia, Sabbatini; Bottani (83. Babic); Celar (71. Haile-Selassie).
Bemerkungen: Basel ohne Augustin, Essiam und Sène (alle verletzt). Lugano ohne Aliseda, Amoura, Facchinetti und Hajrizi (alle verletzt). 60. Pfostenschuss Ltaief. 73. Lattenschuss Diouf. 82. Lattenschuss Males.
Verwarnungen: 4. Arigoni (Foul), 32. Xhaka (Foul), 42. Daprelà (Reklamieren), 87. Valenzuela (Foul), 92. Saipi (Spielverzögerung). (sda)
Die Young Boys verteidigen ihre Leaderposition in der Super League souverän. Die Berner gewinnen das Duell der Ungeschlagenen in der 5. Runde gegen Servette sicher mit 3:0.
Nach einer knappen Stunde setzte YB-Trainer Raphaël Wicky ein Zeichen. Er nahm gleich drei Auswechslungen vor, nicht etwa aus der Not heraus, sondern einfach, weil er es kann oder angesichts der Qualität in seinem Kader muss. Es kamen Cedric Itten, Fabian Lustenberger und Donat Rrudhani für Jean-Pierre Nsame, Nicolas Moumi Ngamaleu und Cheick Niasse.
Servette zeigte sich beeindruckt. Nur Sekunden nach dem Dreifach-Wechsel schlugen die Young Boys durch Meschack Elia ein zweites Mal zu. Initiiert wurde das 2:0 durch Fabian Rieder, den Spielmacher aus dem eigenen Nachwuchs, der nach 29 Minuten das 1:0 erzielt hatte. Für den dritten Treffer war Itten mit einem schönen Schuss verantwortlich. Der siebenfache Internationale hat nach acht Partien mit YB sechs Skorerpunkte auf dem Konto.
Dennoch zeigte sich Rieder mit der Teamleistung nicht ganz zufrieden. «Wir müssen einige individuelle Fehler abstellen.» Vor allem gewisse Ballverluste seien zu vermeiden, da müsse die Konzentration über 90 Minuten hochgehalten werden.
Dass sich die von Rieder angesprochenen Ballverluste am Sonntag nicht rächten, lag aber auch am Gegner. Servette zeigte nur sehr sporadisch, weshalb es mit zwei Siegen und zwei Remis stark in die Meisterschaft gestartet war. Die besten Aktionen gelangen den Genfern eine Vierstunde vor Schluss kurz hintereinander durch Alexis Antunes, der den Pfosten traf, und Patrick Pflücke, der YB-Goalie von Ballmoos forderte.
Young Boys - Servette 3:0 (1:0)
26'212 Zuschauer. SR San.
Tore: 29. Rieder (Nsame) 1:0. 60. Elia (Lefort) 2:0. 78. Itten (Rrudhani) 3:0.
Young Boys: von Ballmoos; Blum, Ali Camara, Zesiger, Lefort (80. Rüegg); Sierro (80. Ugrinic), Niasse (59. Lustenberger), Moumi Ngamaleu (59. Rrudhani); Rieder; Elia, Nsame (59. Itten).
Servette: Frick; Severin, Rouiller (81. Kaloga), Vouilloz, Diallo (88. Magnin); Cognat, Douline (66. Valls), Rodelin (66. Antunes); Stevanovic, Pflücke; Fofana (66. Oberlin).
Bemerkungen: Young Boys ohne Benito, Fassnacht, Garcia und Lauper (alle verletzt). Servette ohne Bedia, Behrami, Cespedes, Clichy, Sawadogo (alle verletzt) und Imeri (nicht im Aufgebot).
Verwarnungen: 6. Zesiger (Foul). 11. Vouilloz (Foul). 48. Ngamaleu (Foul). 63. Blum (Foul). (nih/sda)