Meister YB hat nicht nur effektiv die meisten Zuschauer mit einem Schnitt von 25'536 in dieser Saison. Das Stade de Suisse in Bern ist auch am besten ausgelastet. Dagegen ist auf einen Blick klar: Das Stade de Genève ist für Aufsteiger Servette viel zu gross.
Dass Absteiger GC im Letzigrundstadion vor vielen leeren Rängen spielen muss, konnte erwartet werden. Dass aber nur ein Siebtel der Stadionkapazität benötigt wird, ist dann schon ernüchternd. Wie überhaupt die Zahlen der Challenge League, wo kein einziges Stadion im Schnitt halb voll ist. Beschämend ist der Zuschaueraufmarsch in Chiasso und in Nyon, wo Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy seine Partien austragen muss, weil das eigene Stadion den Ansprüchen nicht genügt.
Gerade in der Challenge League wird augenfällig, dass die Stadionauslastung einen Einfluss auf die Stimmung hat. Denn GC hat mit 3820 Zuschauern den höchsten Schnitt, wenig mehr als Aarau und Winterthur. Weil deren Stadien aber kleiner sind, sehen sie schneller gut gefüllt aus und es kann rascher eine gute Atmosphäre entstehen.
Je grüner die Balken, desto besser. Und die Bundesliga hat sehr grüne Balken, mit fünf praktisch immer ausverkauften Stadien und vielen weiteren sehr gut gefüllten.
Das klare Schlusslicht Hertha BSC hatte mit Wolfsburg, Paderborn und Düsseldorf noch keinen grossen Gegner bei sich, zudem waren die Berliner schwach in die Saison gestartet. Aus den letzten vier Spielen holten sie aber zehn Punkte – das sollte wieder mehr Fans ins Olympiastadion locken. Längst ist dem Klub bewusst, dass Dieses zu gross ist. Doch mehr als Ideen für einen Neubau gibt es noch nicht.
Dass die englische Top-Liga boomt, wissen wir alle schon lange. Diese Grafik zeigt es eindrücklich: Premier-League-Spiele finden fast durchgehend vor praktisch ausverkauften Tribünen statt.
Newcastle United füllt seinen St.James' Park in der Regel besser. Doch einige Fans hatten anfangs Saison dazu aufgerufen, den Spielen fernzubleiben. Ihr Protest richtet sich gegen den ungeliebten Klub-Boss Mike Ashley, der ihrer Meinung nach zu wenig Geld ins Team investiert. Nati-Verteidiger Fabian Schär und seine Kollegen liegen auf einem Abstiegsplatz.
Marode Stadien, rassistische Fans – Italiens Fussball hatte auch schon einen besseren Ruf. Die beste Auslastung hat keiner der grossen Klubs, sondern Cagliari von der Mittelmeerinsel Sardinien. In absoluten Zahlen haben Inter (63'569 Fans im Schnitt) und Milan (56'050) mit dem San Siro die Nase vorn.
Enttäuschend sind die Zahlen aus Rom. Ob's am Namen liegt? Wie in der deutschen Hauptstadt Berlin, wird schliesslich auch in der italienischen im Stadio Olimpico gespielt.
Die gute Nachricht für alle, die mal im Camp Nou den FC Barcelona oder im Estadio Bernabeu Real Madrid sehen wollen: Oft hat es da noch freie Plätze.
Quelle surprise: Im Stade de la Licorne in Amiens im Norden Frankreichs gibt's keinen freien Platz. Traditionell schwach besucht sind Monacos Heimspiele; zuletzt hatten die Monegassen vor zwölf Jahren einen fünfstelligen Zuschauerschnitt.
Red Bull Salzburg dominiert die Liga seit Jahren, doch die meisten Fans (18'033 im Schnitt) zieht immer noch mit Abstand Rapid Wien an. Am anderen Ende der Tabelle darf Admira Wacker Mödling pro Heimspiel gerade mal 1893 Zuschauer begrüssen.
(Quelle: Transfermarkt)