Manchester City schien in den letzten Jahren nahezu unantastbar, der Klub aus Manchester eilte von Titel zu Titel und gab dabei enorme Summen für Transfers aus. Die Finanzregelungen schienen spätestens nach der Aufhebung der Sperre für europäische Wettbewerbe im Jahr 2020 durch den internationalen Sportgerichtshof CAS für die «Citizens» keine Rolle zu spielen.
Der aktuelle englische Meister schien durch dieses Urteil unverwundbar zu sein. Doch nun könnte es dem Klub doch noch an den Kragen gehen. Die Premier League erhob schwere Vorwürfe gegen den Verein, die weitreichende Konsequenzen haben könnten.
Nach über vier Jahre andauernden Untersuchungen werden City nun über 105 Verstösse gegen die finanziellen Regularien der Liga vorgeworfen. Diese Vergehen erstrecken sich über einen Zeitraum von der Saison 2009/10 bis zum Ende der Saison 2017/18.
Demnach sollen Angaben über «finanzielle Informationen» des Klubs nicht ganz korrekt gewesen sein. Hinzu kommen Ungenauigkeiten in den Verträgen bezüglich der Bezahlung von Spielern und auch des ehemaligen Cheftrainers Roberto Mancini.
Zudem wird dem Klub vorgeworfen, sich während der Jahre 2013 bis 2018 nicht an die gültigen Financial-Fairplay-Regularien der UEFA gehalten zu haben. Im Februar 2020 wurde Manchester City deshalb bereits von der UEFA für die europäischen Wettbewerbe gesperrt. Der internationale Sportgerichtshof CAS hob das Urteil später allerdings wieder auf.
Die Premier League selbst hat in ihrem Regelwerk auch eine Art Financial Fairplay, welches den Klubs vorgibt, in welcher Weise sie ihr Einkommen ausgeben dürfen. Diese Regularien wurden von Manchester City demnach auch missachtet.
The punishments that the independent commission could impose on Manchester City: pic.twitter.com/CsDzCmJ7PF
— Sky Sports Premier League (@SkySportsPL) February 6, 2023
Die Entscheidung über das Schicksal von Manchester City wird von einem unabhängigen Kollegialgericht der Premier League getroffen. Angeführt wird dieses von Murray Rosen. Er wird die weiteren Mitglieder der Kommission auswählen und mit diesen eine Entscheidung treffen. Interessant ist, dass Rosen ein offizielles Mitglied von Arsenal ist.
An Arsenal member, Murray Rosen, will lead the independent commission for Manchester City’s case. #afchttps://t.co/iT1fDEZpyG
— DailyAFC (@DailyAFC) February 6, 2023
Der Klub zeigte sich im offiziellen Statement von den Untersuchungen der Premier League «überrascht». Manchester City habe sich in den letzten Jahren «enorm bemüht und der englischen Fussballliga sehr detaillierte Unterlagen vorgelegt».
Allerdings begrüssen die Verantwortlichen des amtierenden englischen Meisters die Untersuchung der Vorwürfe durch eine unabhängige Kommission. Der Verein freue sich darauf, «die Anschuldigungen so ein für alle Mal aus der Welt schaffen zu können».
In diesem Fall kann der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Manchester City nicht mehr «helfen». Anders als bei der Anklage durch die UEFA lässt die Premier League keine Berufung vor dem CAS zu. Allerdings kann das Urteil von den «Citizens» dennoch nicht anerkannt werden; in diesem Fall könnte der Klub lediglich noch bei der Premier League Berufung einlegen.
Mit einem zeitnahen Urteil ist nicht zu rechnen. Aufgrund der zahlreichen Vorwürfe und der möglichen schwerwiegenden Konsequenzen für Manchester City und die Premier League wird der Prozess der Urteilsfindung einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie die Premier League mitteilte, wird sich die Liga, solange es keine neuen Erkenntnisse im Prozess gibt, nicht mehr zum Fall äussern.
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