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Vladimir Petkovic vor Wechsel zu Bordeaux – ein offener Brief an ihn

epa09277957 Switzerland's head coach Vladimir Petkovic reacts during the UEFA EURO 2020 group A preliminary round soccer match between Italy and Switzerland in Rome, Italy, 16 June 2021. EPA/Ales ...
Dirigiert er bald in Bordeaux? Vladimir Petkovic.Bild: keystone

Viel zu lange mussten Sie um Anerkennung kämpfen – ein offener Brief an Vladimir Petkovic

Der Trainer der Schweizer Nati steht vor einem Wechsel in die Ligue 1 in Frankreich. Nach sieben Jahren geht er beim SFV von Bord. Zeit für einen offenen Brief an den Mann, der die Schweiz sieben Jahre lang betreut und in den EM-Viertelfinal geführt hat.
27.07.2021, 06:5327.07.2021, 13:18
Etienne Wuillemin / CH Media
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Sehr geehrter Vladimir Petkovic,

Als Sie vor gut zwei Wochen aus St.Petersburg zurück nach Zürich reisten, sind die Schweizer Nati-Fans am Flughafen Kloten gestanden, haben gejubelt, um Autogramme und Selfies gebeten. Menschen haben sich umarmt, gelacht, waren euphorisch, so wie in den Tagen zuvor schon. Alles dank den Auftritten Ihrer Fussballer an dieser EM. Als Chef der Nati haben Sie die Schweiz mitgenommen auf eine besondere Reise. Die Bilder dieser Gesichter voller Emotionen sind vielleicht Ihr schönster Sieg. Niemand wird Ihnen diesen je nehmen.

Sie kennen auch die dunkle Seite des Sports. Wenn im Moment der Niederlage Schuldige gesucht werden und Zweifel herrschen. Ganz am Anfang Ihrer Ära, im September 2014, sind wir zusammen in Maribor auf einer Holzbank am Waldrand gesessen, zwei Niederlagen aus zwei Spielen zum Start, das war die Bilanz – die Schweiz hatte Fragen.

Aber Sie hatten schon damals die Gelassenheit, zu sagen: Es kommt schon gut! Irgendwann, Sie waren so sehr überzeugt davon, würde der nächste Schritt gelingen.

Vladimir Petkovic, Trainer der Schweizer Fussball Nationalmannschaft, links, uebergibt Bundespraesident Guy Parmelin, rechts, ein Fussball-Trikot waehrend eines Treffens zwischen dem Bundespraesidente ...
Petkovic vor der EM zu Besuch bei Bundespräsident Guy Parmelin.Bild: keystone

Ich gebe es zu: Manchmal sind die Zweifel daran gewachsen, nie so sehr wie an jenem Mittwochabend in Rom, beim 0:3 gegen Italien. Danach haben Sie in einem offenen Brief in den Zeitungen von CH Media einen Appell ans Schweizer Volk gerichtet: «Fussballspieler und Trainer haben Gefühle, Sorgen, Ängste und Freuden wie alle anderen. Wir sind genauso verletzlich.» Und auch: «Nicht immer erfüllen wir, was von uns erwartet wird.»

Sie haben um die Solidarität und die Unterstützung der Schweiz gebeten. Kaum jemand hätte in diesen Momenten wohl daran gedacht, welch wunderbare Wende diese EM-Reise noch nehmen wird.

Nun möchten Sie nach Bordeaux. Eines ist klar: Viel zu lange mussten Sie um Anerkennung und Wertschätzung kämpfen. Nun haben Sie sich diese verdient. Und die ganze Fussball-Welt hat dabei zugesehen. Möge dieser letzte Eindruck haften bleiben. Viel Glück in Frankreich!

Herzlich,
Etienne Wuillemin

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Butschina
27.07.2021 08:33registriert August 2015
Ich verstehe nicht ganz, wieso erst jetzt wine breite Anerkennung seiner Trainerdienste kommt. Ar hat immer einen guten Job gemacht. Wir waren an EMs und WMs qualifiziert und überstanden die Gruppenphasen. Das war immer ein gutes Resultat. An dieser EM war es noch besser.
Ich schätze an ihm, dass er zu seinen Spielern hält und ihnen auch nach einem Patzer das Vertrauen schenkt.
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mixie7
27.07.2021 07:32registriert März 2021
Schöne Worte und eine Erkenntnis und eine Anerkennung, die ihm gehören. Lieber spät als gar nicht.
Wir alle wollen gesehen und geschätzt werden.
Toll und stark, dass er trotz lange fehlender Wertschätzung, seiner Linie treu geblieben ist und vielleicht eine Erinnerung an uns alle, den Menschen in unserem Umfeld wieder mal zu sagen, was wir an ihnen schätzen.
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Glenn Quagmire
27.07.2021 08:49registriert Juli 2015
Tchuligom Etienne, aber du warst oft auch unfair zu Vlado.
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