Mit leichter Verspätung beginnt heute die Schweizer Eishockey-Meisterschaft. Diese Verspätung rührt daher, dass erst ab heute wieder Sportanlässe mit mehr als 1000 Zuschauern erlaubt sind. Der Saisonbeginn wurde deshalb nach hinten verschoben. So viele Zuschauer darf jeder Klub nun begrüssen:
Alle zwölf Eishockey-Klubs der National League werden tiefere Einnahmen haben als zuletzt. Denn zwischen Genf und Davos, zwischen Zürich und Lugano strömten zuletzt deutlich mehr Fans in die Stadien, als nun erlaubt sind. Zuschauerkrösus Bern, das vergangene Saison im Schnitt 16'237 Fans hatte, darf nun noch 6750 Anhänger begrüssen. Die imposante Stehrampe erhielt Sitze.
Der SCB hat damit das gleiche Problem wie auch andere Klubs, etwa der EV Zug, die SCL Tigers oder Fribourg-Gottéron: Sie alle haben mehr Saisonabos verkauft, als sie nun Platz haben. Gelöst wurde das Dilemma damit, dass die Besitzer von Dauerkarten in zwei Gruppen eingeteilt wurden. So kann ein Abo-Inhaber zwar nur bei jedem zweiten Spiel dabei sein, er sieht dafür aber jeden Gegner mindestens einmal.
Die Schweizer Fussball-Meisterschaft ist bereits im Gang. Durften bis anhin maximal 1000 Zuschauer ins Stadion, gilt die Zwei-Drittel-Auslastung mit Sitzplatzpflicht nun auch in den Freiluft-Arenen. Die Fussballer stehen insgesamt etwas besser da als ihre Kollegen auf Kufen. So gibt es vier Klubs, die immer noch mehr Plätze anbieten können, als sie in der Regel füllen können – darunter der FC Zürich und Servette. Auf der anderen Seite darf Meister YB nur noch 20'000 Fans ins Wankdorf-Stadion lassen – vergangene Saison betrug der Zuschauerschnitt 26'708. Mit dem FC Basel und dem FC St.Gallen ergeht es den beiden anderen Topteams der letzten Saison gleich.
Für die Zuschauer gilt im Stadion eine Maskenpflicht. Wer trotz positivem Corona-Test ein Spiel besucht und dabei erwischt wird, dem droht ein Stadionverbot von bis zu drei Jahren. Und natürlich droht den Klubs, dass ihnen die Behörden die Spiele nicht bewilligen, sollte es zu einer Vielzahl von Verstössen gegen die Auflagen kommen. Denis Vaucher, der Direktor der Eishockey-Liga, betonte: «Die Eigenverantwortung von allen ist mit Abstand das Wichtigste. Die Leute müssen sich an die Masken- und Sitzplatzpflicht halten, an die Registrierung und die Richtlinien für die Verpflegung.»
Sollten die Fallzahlen steigen, dürften die Massnahmen aber auch bei bester Einhaltung im Stadion verschärft werden. Die Entscheidung liegt bei den Kantonen, welche die Spiele bewilligen und diese Erlaubnis jederzeit widerrufen können. Die Möglichkeit einer Wettbewerbsverzerrung ist nicht ausgeschlossen, sollten etwa in Westschweizer Kantonen keine Zuschauer mehr ins Stadion, sich Deutschschweizer und Tessiner Kassiere hingegen weiterhin über Einnahmen freuen dürfen.