Bezüglich Quarantänebestimmungen orientiert sich das BAG an den Neuinfektionen der letzten 14 Tage. Diese werden zum internationalen Vergleich jeweils auf 100'000 Einwohner heruntergerechnet. Überschreitet ein Land die Grenze von 60, droht eine Quarantänepflicht nach der Einreise in die Schweiz.
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Dieser Einstufung zufolge liegen die grössten Brandherde aktuell in diesen Ländern*:
*nur Länder ab 1 Million Einwohnern berücksichtigt
Besonders prekär ist die Lage in Israel: In den letzten Tagen wurden durchschnittlich über 6000 Neuinfektionen gemeldet. Aktuell stecken sich also mehr als 13 Mal mehr Leute an als während der ersten Welle im Frühling. Der zweite Lockdown, der seit Mitte September in Kraft ist, wirkt sich bisher noch nicht eindeutig auf die Kurve aus.
Gar keine Fälle mehr in den letzten zwei Wochen meldete Laos (letzter Fall am 12. September). Auch viele andere asiatische Staaten scheinen das Coronavirus inzwischen gut im Griff zu haben, wie die Liste der Länder mit den wenigsten Fällen in den letzten 14 Tagen (pro 100'000 Einwohner) zeigt:
**Tansania meldete der WHO keinen Fall mehr seit Ende Frühling 2020. Allerdings gibt es in diesem Fall grosse Zweifel, denn das damals einzige Testlabor wurde Ende April geschlossen.
China, wo das Coronavirus Ende des letzten Jahres erstmals nachgewiesen wurde, befürchtete Ende Juli eine zweite Welle. Nach einem (verhältnismässig kleinen) Anstieg sanken die Zahlen in den vergangenen Wochen wieder und in China herrscht daher aktuell eines der weltweit tiefsten Ansteckungsrisiken.
Nebst den Fallzahlen der vergangenen zwei Wochen ist auch der Trend interessant: Ist der Wert im Vergleich zu den vorherigen zwei Wochen tiefer oder höher?
So verzeichnete Zypern in den letzten beiden Wochen beispielsweise 14,4 Fälle pro 100'000 Einwohner. In den zwei Wochen direkt vor dieser Periode lag der Wert noch bei 3,3. Die Neuinfektionen stiegen also deutlich an.
***nur Länder mit einem Wert ab 10 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen berücksichtigt, weil prozentuale Schwankungen darunter sehr gross ausfallen können, ohne dass sich die Situation drastisch verschlechtert / verbessert
Am deutlichsten abgenommen haben die Neuinfektionen in den folgenden Ländern:
Die Statistikplattform Our World in Data hat von den meisten Ländern Angaben zum Testvolumen gesammelt. Allerdings gibt es nicht von allen Ländern tagesaktuelle Zahlen zum Testvolumen. Ausserdem geben manche Länder das Testvolumen in «Anzahl getesteter Personen» und andere in «Anzahl ausgewerteter Tests» an, was einen Direktvergleich schwierig macht. Die folgende Auswertung ist daher eher ein Indikator, der zeigt, welche Länder tendenziell mehr testen als andere:
Rückblickend hatte die Schweiz in der ersten Welle im Frühling die meisten Fälle pro Einwohner verzeichnet. Im Sommer haben sich die Zahlen bei uns – und auch bei unseren Nachbarländern – stabilisiert.
Inzwischen sind sie insbesondere in Frankreich wieder deutlich angestiegen. Ob diese Welle tatsächlich stärker ist als die erste Welle im Frühling, ist aber nicht eindeutig aus diesen Zahlen zu lesen, denn Frankreich hat (wie viele andere Länder auch) das Testvolumen deutlich erhöht. Es ist also möglich, dass im Moment schlicht mehr Fälle erkannt werden als im Frühling.
Trotzdem steht Frankreich im Vergleich zu unseren anderen Nachbarländern zurzeit eher schlecht da. Auch Österreich kämpft mit steigenden Fallzahlen – und hat bereits entsprechende Gegenmassnahmen eingeleitet.
Fazit: Viele Zahlen, wenig relevante Zahlen. Und langsam nervt dieser ständiger Fokus der Medien und Politik auf die Anzahl positive Fälle.
Die Zahlen sind weder zuverlässig noch sonst so wichtig. Was wirklich wichtig ist, ist die Gesundheit und die Bedrohung durch das Virus, beschrieben durch die Letalitätsrate, die Hospitalisierungsrate. Diese Zahlen haben sich seit Beginn Pandemie verändert. Zeigt doch diese.
Aber weit schlimmer ist, dass es järhlich 30-40 Millionen Hungertote gibt. (bei Wikipedia gefunden).
Darüber spricht man seit Covid überhaupt praktisch nicht mehr.