Auf dem Rasen verhält er sich meist tadellos. In mehr als 350 Spielen als Profi kassierte Breel Embolo erst einmal einen Platzverweis, vor acht Jahren sah er in der Europa League Gelb-Rot. Er wird laut «Transfermarkt» nur etwa alle zehn Spiele verwarnt.
Neben dem Platz ist der 27-jährige Liebling vieler Fans des Schweizer Nationalteams, der nach einem Kreuzbandriss für sein baldiges Comeback schuftet, alles andere als ein Musterknabe. Der neuste Eintrag in seinem Sündenregister: Er kaufte wohl bei den Hells Angels gefälschte Covid-Zertifikate. Das wurde nun bekannt, weil einem Anführer des Motorrad- und Rocker-Klubs der Prozess gemacht wird und Embolos Name in der Anklageschrift auftaucht.
Während der Corona-Pandemie geriet Breel Embolo wegen der Teilnahme an einer illegalen Party in der Stadt Essen in die Schlagzeilen. Der «Blick» schrieb von 15 leicht bekleideten Frauen und acht Männern, die dort anwesend waren. Als die Polizei ausrückte, flüchtete der damalige Angreifer von Borussia Mönchengladbach über das Dach in eine Wohnung, wo er sich in der Badewanne zu verstecken versuchte.
Embolo wurde wegen des Besuchs der verbotenen Party und dem Verstoss gegen die Maskenpflicht gebüsst, er musste 8400 Euro bezahlen. Die interne Strafe war happiger: Gladbach büsste seinen Spieler mit 200'000 Euro.
In Basel wurde Breel Embolo 2017 wegen diverser Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz verurteilt. Er verlor den Fahrausweis, weil er angeblich mehrmals in eine Radarfalle tappte und mit dem Handy am Steuer erwischt wurde.
2022 war Embolo, mittlerweile bei der AS Monaco unter Vertrag, in einen Verkehrsunfall verwickelt. Unterwegs war er in einem Lamborghini-SUV mit über 800 PS, der rund eine halbe Million Franken kostet.
Lamborghini Urus of Swiss footballer, Breel Embolo wrecked in Monaco 🇲🇨😢 Via @pog_girly #SupercarFails pic.twitter.com/pkaE9Mwn2K
— Supercar Fails (@SupercarFails) January 16, 2023
In Basel kaufte der Fussballer 2016 ein Mietshaus mit zwölf Wohnungen. Zwei Jahre später kündigte er allen Bewohnern, weil die Liegenschaft umfassend renoviert werden müsse. Drei Parteien klagten gegen Embolo, eine Schlichtungsstelle gewährte ihnen daraufhin mehr Zeit für den Auszug und sprach ihnen eine Zügel-Pauschale von je 3000 Franken zu.
«Ich vernichte Euch, wisst Ihr nicht, wer ich bin?» Das soll Embolo im Mai 2018 zu einem anderen Mann gesagt haben, dem er mit zwei Kollegen morgens um fünf in der Basler Steinenvorstadt begegnete. Es flogen die Fäuste, eine Nase wurde gebrochen, es kam zum Gerichtsprozess und fünf Jahre nach dem Vorfall zu einem Urteil.
Embolo wurde wegen mehrfacher Drohung zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 3000 Franken verurteilt. «Er nutzte seine gesellschaftliche Stellung aus, um Angst zu machen», betonte die Gerichtspräsidentin. Der prominente Sportler habe «aus nichtigem Anlass» einen Streit provoziert. (watson)
☝️ In der anderen Wohnung mit den acht leichtbekleideten Damen hatte es kein fliessendes Wasser mehr. Da er sich noch ein wenig frisch machen wollte, ging er über das Dach, um den Boden nicht schmutzig zu machen, in die andere Wohnung. Er wollte sich kurz duschen, vergass aber die Kleider auszuziehen. Als die Polizei kam, hat er sich in der Badewanne ganz klein gemacht, weil er dachte, es kämen Einbrecher in die Wohnung.