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Scottland FC: Der Meister in Simbabwe erhölt 250'000 Dollar in Bar

Das «Märchen» des Scottland FC: Meister direkt nach dem Aufstieg und 250'000 in bar

12.11.2025, 10:2012.11.2025, 13:07

Die Geschichte des Scottland FC klingt wie ein Märchen. Der Klub aus Simbabwe wurde erst 2023 gegründet, stieg nur ein Jahr später in die höchste Liga auf und wurde nun erstmals Meister in der Premier Soccer League. Eine Geschichte, wie jene von Leicester City, das 2016 überraschend englischer Meister wurde? Oder wie der FC Thun, der als Aufsteiger momentan souverän und sensationell die Super League anführt? Nicht ganz.

Der Scottland FC hat nichts mit Schottland zu tun, sondern gehört dem sim­bab­wischen Geschäftsmann und Politiker Pedzisayi «Scott» Sakupwanya. Sein Geld hat er mit dem Bau und Betrieb von Goldminen sowie dem Handel von Gold gemacht. Als Politiker vertritt er die Zimbabwe African National Union Patriotic Front (ZANUPF), der auch der langjährige Diktator Robert Mugabe angehörte.

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Nach 33 Runden ist die Meisterschaft in Simbabwe vorbei.

Seine Beziehungen nutzte Sakupwanya, um vor dem Start der ersten Saison in der Premier League massive Sponsorendeals einzusacken. Innert kürzester Zeit wurde der Scottland FC einer der reichsten Klubs in Simbabwe. Sie verpflichteten diverse Spieler von Titelverteidiger Simba Bhora und anderen Spitzenteams der Liga. Im Sommertransferfenster holte der Klub dann auch noch den sim­bab­wischen Fussball-Star Knowledge Musona aus Saudi-Arabien zurück und machte ihn zum Captain.

Musona führte das Team dann tatsächlich auch zum Titel. Scottland setzte sich sieben Punkte vor dem MWOS FC und acht Punkte vor Titelverteidiger Simba Bhora durch. Und die Meisterschaft bringt Scottland auch wieder einen monetären Segen ein – aber nicht etwa aus offiziellen Quellen.

Der simbabwische Geschäftsmann Wicknell Chivayo – kurioserweise gehört er der gleichen Partei an wie Klubpräsident Sakupwanya – hat dem Team im Falle des Titels 250'000 US-Dollar versprochen. Chivayo ist in Simbabwe äusserst umstritten. Ihm wurde vorgeworfen, dass er sein Geld mit unerlaubten Regierungsaufträgen verdient. 2025 soll er zudem versucht haben, die Präsidentschaftswahlen im simbabwischen Fussballverband (ZIFA) mit Autos und Geldgeschenken zu beeinflussen.

Im Falle des Scottland FC hat Chivayo aber Wort gehalten. Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt, wie der Geschäftsmann der Klubführung die 250'000 US-Dollar (umgerechnet rund 90 Millionen simbabwische Dollar) übergibt. Oder in den Worten von Geschäftsführer Tonderai Sakupwanya: «Weihnachten ist bei Scottland dieses Jahr früher gekommen, wie ihr an meinem Lächeln und dem Stapel Geld vor mir erkennen könnt.» (abu)

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