Verlorener Startplatz und Verletzungssorgen: Die Nati-Stars im Formcheck
Torhüter
Zuletzt mussten Gregor Kobel und Borussia Dortmund zwei herbe Rückschläge hinnehmen. Bei Manchester City kassierte der BVB in der Champions League gleich eine 1:4-Niederlage und auch gegen den Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV reichte es bei einem 1:1 nicht zum Sieg. Kobel traf dabei aber wenig Schuld. In der Nati war der Schlussmann zuletzt in blendender Form und blieb in den letzten fünf Partien ohne Gegentor.
Ersatztorhüter Yvon Mvogo zeigte Ende Oktober eine starke Leistung gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain und sicherte mit seinen Paraden Aufsteiger Lorient einen Punkt. Marwin Keller konnte nur eine der letzten sechs Partien ohne Gegentor beenden. Beim einzigen Spiel zu null verzeichnete Gegner Basel keinen einzigen Torschuss.
Verteidiger
In der Abwehr wird Murat Yakin aller Voraussicht nach auf die bisher bewährte Viererkette mit Ricardo Rodriguez, Manuel Akanji, Nico Elvedi und Silvan Widmer setzen. Abgesehen von Rodriguez gehörten in ihren Klubs alle Spieler in den letzten Wochen zum Stammpersonal.
Während Manuel Akanji bei Inter Mailand gewohnt starke Leistungen zeigt und sich in Italien super eingelebt hat, zeigt auch die Formkurve von Nico Elvedi wieder nach oben. Mit Borussia Mönchengladbach gewann er die letzten drei Pflichtspiele. Im Pokal gegen Karlsruhe traf er zum wichtigen 2:0. Auch in der Abwehr zeigte sich der Innenverteidiger zuletzt gefestigter als zu Beginn der Saison.
Silvan Widmer hat es geschafft, sich bei Mainz 05 zurück in die Startelf zu kämpfen und trägt auch weiterhin die Kapitänsbinde. Nur einmal stand der 32-Jährige seit dem letzten Zusammenzug der Nati nicht in der Startelf. Vor eineinhalb Wochen gelang ihm das erste Saisontor im Trikot der Mainzer.
Weniger erfreulich liefen die letzten Wochen bei Ricardo Rodriguez. Der Zürcher kam in den letzten vier Partien von Betis Sevilla nur zu einem Einsatz. In den letzten zwei Spielen stand Rodriguez aufgrund einer leichten Verletzung nicht im Kader. Für die Partie gegen Schweden wird der 133-fache Nationalspieler aller Voraussicht nach wieder fit sein.
Von den Ersatzspielern zeigte Miro Muheim zuletzt starke Leistungen und bereitete beim Punktgewinn gegen Dortmund in der Nachspielzeit das 1:1 vor. Mit Luzerns Adrian Bajrami gehört sonst nur noch ein Verteidiger zum Kader, welcher auch im Verein zur Stammformation gehört.
Mittelfeld
Das grösste Fragezeichen vor der Entscheidung in der WM-Qualifikation ist das Mittelfeld. Weil Remo Freuler verletzt ausfällt, ist Murat Yakin dazu gezwungen, Änderungen vorzunehmen. Gesetzt ist natürlich Granit Xhaka, welcher bei Sunderland ausgezeichnete Leistungen vollbringt und mit dem Aufsteiger in der Premier League alle überrascht.
Da am Montag bekannt wurde, dass auch Vincent Sierro die Partien gegen Schweden und den Kosovo verletzt verpassen wird, kann davon ausgegangen werden, dass Djibril Sow auf der Position von Freuler agieren wird. Bereits gegen Slowenien stand der 28-Jährige in der Startelf. Bei Sevilla gehört Sow aktuell meistens zum Stammpersonal. Sportlich läuft es aber nicht ganz nach Wunsch. In der La Liga steht Sevilla nur auf dem neunten Platz.
Nach einer Adduktorenverletzung im Oktober ist Michel Aebischer zurück in der Nationalmannschaft. Am vergangenen Wochenende konnte sich der 34-fache Nationalspieler über den ersten Saisonsieg freuen. Aufsteiger Pisa gewann gegen Cremonese, Aebischer stand über 90 Minuten auf dem Platz und zeigte in den letzten Wochen gewohnt ordentliche Leistungen im Verein.
Ein wenig offensiver als Xhaka und Sow wird wahrscheinlich Fabian Rieder in die Startelf zurückkehren. Am letzten Wochenende war der Augsburg-Legionär als Torschütze erfolgreich, beim kriselnden Bundesligisten ist er in der laufenden Saison Topskorer. Als Alternative für Rieder wäre auch Youngster und Zukunftshoffnung Johan Manzambi eine Option. Spätestens im Verlauf der zweiten Halbzeit wird man den 20-Jährigen, der sich bei Freiburg zu einem absoluten Schlüsselspieler entwickelt, wohl auf dem Platz sehen. Manzambi wäre auch für die Position neben Xhaka ein Kandidat. Auch Simon Sohm und Nati-Rückkehrer Christian Fassnacht befinden sich in Form und können sich Hoffnungen auf Einsatzminuten machen.
Sturm
Ähnlich wie in der Verteidigung wird Murat Yakin wohl auch in der Offensive auf die gleichen drei Spieler setzen, wie in den vier Qualifikationsspielen zuvor. Während Dan Ndoye seit über einem Monat ohne Skorerpunkt ist, konnten sich am Wochenende Ruben Vargas und Breel Embolo als Torschützen auszeichnen.
Allerdings verlor der 27-jährige Embolo zuletzt bei Stade Rennes seinen Stammplatz und wurde in den letzten drei Partien erst im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselt. Angst um seine Position muss sich der Basler aber sicher nicht machen, denn seine Konkurrenten Andi Zeqiri (Widzew Lodz) und Cedric Itten (Fortuna Düsseldorf) befinden sich aktuell alles andere als in blendender Verfassung. Zeqiri blieb in der laufenden Saison bisher sogar ohne einzigen Skorerpunkt.
Fazit
Es gibt auf jeder Position kleine Baustellen für Nati-Trainer Murat Yakin. In der Verteidigung muss darauf gehofft werden, dass Rodriguez bis am Samstagabend wieder bei hundert Prozent sein wird. Durch die Verletzung von Freuler wird es im Mittelfeld bestimmt zu Änderungen kommen und es wird vieles davon abhängen, wie die wahrscheinliche Alternative Sow neben Kapitän Xhaka agieren wird. Im Angriff fehlt wie so oft in den letzten Jahren die Breite, aber Embolo, Ndoye und Vargas haben im September gezeigt, dass sie den Unterschied machen können. Im Heimspiel gegen den Kosovo brillierte das Trio.
