Zeki Amdouni rettete die Schweiz mit seinem späten Ausgleich gegen Belarus vor der ganz grossen Blamage.Bild: keystone
Die Schweiz entgeht der ganz grossen Blamage gegen Belarus nur knapp, danach zeigen sich Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Co. enttäuscht. Murat Yakin hingegen überrascht mit einer Aussage zur Defensive.
15.10.2023, 21:0816.10.2023, 13:31
Einmal mehr enttäuscht die Schweizer Nati in der laufenden EM-Qualifikation und spielt zum dritten Mal im siebten Spiel gegen eigentlich unterlegene Gegner nur Unentschieden. So ähneln die Interviews von Xherdan Shaqiri und Co. jenen nach dem 2:2 in Kosovo oder dem 2:2 gegen Rumänien. Erneut erscheinen die Protagonisten ratlos.
Das sagt Torschütze Xherdan Shaqiri:
«Es ist schwierig, zu sagen, was mit uns los ist. Das Positive war die Moral, die wir am Schluss gezeigt haben, aber das war nicht genügend von uns. Ich bin sehr enttäuscht. Wir müssen wieder besser stehen und verteidigen, weil wir noch nicht qualifiziert sind. Gegen solche Gegner muss man immer schnell spielen, aber heute war alles zu langsam, wir haben zu wenig Chancen herausgespielt. Wir dürfen nicht zu bequem werden, jeder muss wieder mehr machen, härter arbeiten und 100 Prozent geben. Denn 80 Prozent reichen heute gegen niemanden mehr.»
Die Highlights der Partie.Video: SRF
Dass die Schweiz gegen Belarus aber überhaupt noch zu einem Punkt kam, hat das Team von Murat Yakin einem späten Doppelschlag durch Manuel Akanji und Zeki Amdouni zu verdanken. Doch während Akanji offensiv seinen Teil beitrug, konnte er die schon in den vorhergegangenen Partien löchrige Defensive ebenso wenig stabilisieren wie sein Partner in der Innenverteidigung Fabian Schär.
Das sagt Manuel Akanji:
«Wir haben ein bisschen nachgelassen in der 2. Halbzeit, aber sie waren nicht das bessere Team, und dann steht es aus dem Nichts schnell 1:3. Sie hatten drei Möglichkeiten und machen drei Tore, wir haben 10 bis 12 Chancen und machen auch drei Tore, und das ist im Fussball dann entscheidend. Wir dürfen aber gar nicht erst drei solche Chancen auf diese Art zulassen gegen ein Team wie Belarus. Wir waren nicht gut genug. Wir bekommen definitiv zu viele Tore, und das müssen wir ändern. Ich kann mich erinnern, dass es sehr schwer war, gegen uns ein Tor zu machen, und das hat sich geändert.»
Das sagt Zeki Amdouni:
«In der ersten Halbzeit hatten wir den Match gut im Griff, dann ist das Spiel eingeschlafen. Wir hätten zwei Tore schiessen müssen, um sicher zu sein, und dann kassieren wir zu einfach zwei Gegentore. Das Wichtigste war ein gutes Resultat, und das ist uns nicht gelungen. Die Reaktion auf das 1:3 ist gut, aber es ist klar, dass wir gar nie 1:3 in Rückstand geraten dürfen.»
Ein besonderes Spiel war es für Captain Granit Xhaka, der mit seinem 118. Einsatz im Nationaltrikot mit dem Schweizer Rekordspieler Heinz Hermann gleichzog. Dafür wurde er vor der Partie geehrt, nach dem Spiel dominierte jedoch die Enttäuschung.
Das sagt Captain Granit Xhaka.
«Natürlich macht mich das stolz, zu Heinz Hermann aufgeschlossen zu haben, aber wichtiger wäre ein Sieg gewesen. Wir sind super dominant aufgetreten bis zur 60. Minute, Belarus hatte kaum Chancen, aber das ist dann Fussball: Wenn man sie vorne nicht macht, bekommt man sie hinten. Wir kassieren zu einfache Gegentore, und es ist schwierig zu erklären, weshalb uns das jetzt zum dritten Mal passiert. Wir haben zwar Moral gezeigt, aber insgesamt war das zu wenig.»
Granit Xhaka mit SFV-Präsident Dominique Blanc (l.) und seinem U16-Trainer Werner Mogg.Bild: keystone
Wie auch seine Spieler empfand Trainer Murat Yakin die erste Stunde des Spiels als positiv, danach habe jedoch die Konzentration gefehlt: «Wir haben die präventive Arbeit vernachlässigt und sind nicht mehr sauber organisiert gewesen.» Zeitweise habe sich sein Team fast zu sicher gefühlt und etwas zu viel riskiert, wie der 49-Jährige findet. Eigentlich habe sein Team die Qualität, doch seien im Umschaltspiel Fehler passiert und nicht gut verteidigt worden.
Das sagt Murat Yakin:
«Wir sind wie erwartet dominant aufgetreten und verdient 1:0 in Führung gegangen, aber haben es dann verpasst, weitere Tore zu schiessen. Bei den Gegentoren fehlte uns dann aber etwas die Organisation, und die Belarussen haben das auch clever gespielt. Defensiv war das nicht zufriedenstellend.»
Das ganze Interview mit Murat Yakin.Video: SRF
Im SRF-Interview überraschte Yakin zudem mit der Aussage, dass man sich gegen solche Teams «defensiv nicht vorbereiten» müsse. Nun kämen mit den direkten Konkurrenten um die beiden EM-Tickets Rumänien und Israel aber Teams, die eher mitspielen würden und die Schweiz schlagen müssen. Dies könnte der Schweiz besser liegen. Zeigen können das Yakins Mannen im November. (nih)
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