Seit Jahren ist Kylian Mbappé einer der besten Fussballer der Welt. Im Sommer vor einem Jahr wechselte der Stürmer von Paris Saint-Germain zu Real Madrid und hat einen Marktwert von 180 Millionen Euro. Trotzdem äussert sich der Weltmeister von 2018 im Interview mit der französischen Sportzeitung L'Équipe kritisch gegenüber dem Fussballbusiness.
«Die Leute, die ins Stadion gehen, haben Glück, dass sie nur kommen, um eine Show zu geniessen, und nicht wissen, was hinter den Kulissen abgeht. Ehrlich gesagt: Wenn ich diese Leidenschaft nicht hätte, wäre ich von der Fussballwelt schon lange angewidert», sagte Mbappé. Was er genau damit meint, erklärt der Stürmer nicht.
Falls der siebenfache französische Meister mal Kinder haben sollte, würde er diesen keine Fussballkarriere ans Herz legen: «Auf jeden Fall würde ich meinem Sohn niemals empfehlen, in die Welt des Fussballs einzusteigen.» Auch hofft der Stürmer von Real Madrid darauf, dass seine Kinder Fussball hassen werden, ist sich aber auch bewusst, dass ein Ball nie weit weg sein wird.
Zwar wandere er stets auf einem schmalen Grat zwischen Paranoia und Wachsamkeit, sei aber abgesehen vom Fussballbusiness sehr glücklich: «Ich bin fatalistisch, was die Welt des Fussballs angeht, aber nicht, was das Leben angeht. Das Leben ist grossartig.»
Bei der französischen Nationalmannschaft wird es nach der nächstjährigen Weltmeisterschaft zu einem Trainerwechsel kommen. Nach 14 Jahren wird Didier Deschamps sein Amt als Coach der Les Bleus abgeben. Ein möglicher Kandidat für dieses Amt ist Zinédine Zidane. Mbappé hat über Zidane eine klare Meinung: «Wenn er es ist, grossartig. Wenn es jemand anderes ist, auch grossartig. Aber er ist der Einzige in der Geschichte des französischen Fussballs, der fast alle Rechte besitzt.»
Der 53-jährige Zidane war zuletzt bis 2021 Trainer bei Real Madrid und konnte mit den Königlichen von 2016 bis 2018 dreimal hintereinander die Champions League gewinnen. In seiner Karriere als Spieler wurde Zidane Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger und dreimal FIFA-Weltfussballer des Jahres. (riz)