Bereits qualifiziert: Noch keine Nation
Sechs von zwölf Gruppen starteten erst in den letzten Tagen in die Qualifikation. Dabei starteten Portugal, Spanien, Frankreich, die Schweiz und die Slowakei mit zwei Siegen in die Quali. Auch in den anderen Gruppen gibt es Nationen, welche bisher eine makellose Bilanz aufweisen. Namentlich sind das England, Österreich, Kroatien, und Norwegen.
Die grössten Überraschungen sind dabei die Slowakei und Norwegen. Beiden Nationen gelang in dieser Quali bereits eine kleine Sensation. Norwegen setzte sich im Sommer gleich mit 3:0 gegen Italien durch und weist aktuell auch ein deutlich besseres Torverhältnis als der viermalige Weltmeister auf. Sollten die Skandinavier auch gegen Israel und Estland gewinnen, bräuchte Italien im Direktduell einen Kantersieg. Es wäre die erste WM-Qualifikation für die Norweger seit 1998.
Auch die Slowakei wartet bereits wieder seit 15 Jahren auf eine WM-Teilnahme. Zu Beginn der Quali für die WM, welche im nächsten Jahr in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, setzten die Osteuropäer ein dickes Ausrufezeichen und gewannen mit 2:0 gegen Deutschland. Im zweiten Spiel gegen Luxemburg konnten, wenn auch nur ganz knapp, weitere drei Punkte gesammelt werden. Auch hier bahnt sich eine entscheidende Partie am letzten Spieltag an.
Wie bereits erwähnt sieht es für Italien und Deutschland aktuell alles andere als rosig aus. Die Südeuropäer quälen sich aktuell durch die Qualifikation und gewannen am Montag äusserst knapp mit 5:4 im wichtigen Spiel gegen Israel. Bei einem Punkteverlust wäre auch das Erreichen des zweiten Platzes ein kniffliges Unterfangen geworden. Durch die drei Zähler konnte sich die Squarda Azzura wenigstens ein bisschen Luft verschaffen. Der zweite Platz wird höchstwahrscheinlich notwendig sein, um an den Playoffs teilzunehmen. An die Playoffs haben die Europameister von 2021 allerdings gar keine gute Erinnerung: Zweimal scheiterten die Italiener zuletzt und verpassten die WM 2018 und 2022.
In Deutschland war die Stimmung auch schon besser als aktuell, nach der Niederlage in der Slowakei konnte wenigstens das Heimspiel gegen Nordirland gewonnen werden. Soll es aber mit der direkten Qualifikation für die WM reichen, braucht es in den weiteren vier Partien eine klare Leistungssteigerung. Egal wie die Quali endet, hätte das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann dank der Nations League einen Platz in den Playoffs auf sicher.
Da sich auch noch vier Teams über die Nations League für die Playoffs qualifizieren, kann auch noch Moldawien auf diese hoffen (am Dienstag kassierten die Moldawier eine 1:11-Niederlage gegen Norwegen). Da Moldawien in der Liga D Gruppensieger wurde, sind sie auf Platz 13 der Zugangsliste.
Sollten neun oder mehr Nationen, welche vor ihnen klassiert sind, in der Qualifikation mindestens Platz zwei erreichen, wäre die Nummer 154 der FIFA-Weltrangliste plötzlich nur noch zwei Siege von einer WM-Teilnahme entfernt. Es ist sogar ein realistisches Szenario, dass Fussballzwerg San Marino an den Playoffs teilnehmen kann.
Bereits qualifiziert: Marokko und Tunesien
In der Qualifikation der Afrikaner gibt es neun Sechsergruppen, in welchen sich die Gruppensieger ein Ticket für die WM sichern. Die vier besten Zweitplatzierten kämpfen daraufhin um einen Platz in den interkontinentalen Playoffs. Zwei Runden vor dem Ende bahnt sich eine ganz grosse Überraschung an.
Ein Sieg gegen Libyen oder Eswatini und das Nationalteam der Kapverdischen Inseln ist zum ersten Mal an einer Fussball-Weltmeisterschaft dabei. Nach dem sensationellen Sieg gegen Kamerun hat Kap Verde einen Vorsprung von vier Zählern auf die Kameruner. Das entscheidende Tor erzielte Rocha Livramento nach einem herrlichen Solo, welcher bei Casa Pia AC in der zweiten portugiesischen Liga spielt.
Gerade einmal 472'000 Menschen leben auf dem kleinen Inselstaat. Mit einer Qualifikation wären die Kapverden das kleinste Land aus Afrika, welches je an einer Fussball-WM teilgenommen hat. Am 8. Oktober hat Kap Verde in Libyen die erste Chance, sich zu qualifizieren.
Vor den letzten zwei Spieltagen sind auch Ägypten und Algerien nur noch einen Sieg von der Weltmeisterschaft entfernt. Von der ersten WM-Teilnahme seit dem Heimturnier 2010 träumt Südafrika. In ihrer Gruppe führen sie drei Punkte vor dem Benin und haben sogar deren sechs mehr auf dem Konto als Nigeria, welches an sechs der letzten acht Weltmeisterschaften dabei war. Mit Simbabwe und Ruanda treffen die Südafrikaner auf zwei Nationen, welche die WM sicher verpassen werden. Ebenfalls hat Ghana drei Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Bis zum letzten Spieltag spannend könnte es zwischen dem Senegal und DR Kongo sein. Erst gerade am Dienstag trafen die beiden Nationen im Direktduell aufeinander und die Senegalesen drehten einen 0:2-Rückstand und konnten die Führung in der Gruppe übernehmen. Auch im Duell zwischen der Elfenbeinküste und Gabun wird es wohl erst am letzten Spieltag eine Entscheidung geben. Nur ein Punkt trennt die beiden Teams, ebenfalls trafen sie gestern aufeinander. Das Spitzenspiel endete ohne Tore.
Nach der Niederlage gegen Kap Verde gehört Kamerun nicht einmal zu den aktuell besten Zweiplatzierten. Aufgrund des Torverhältnisses ist Burkina Faso vor den Kamerunern. Auf den ersten drei Plätzen stehen Gabun, Madagaskar und DR Kongo. Nur eine Nation von Afrika kann dann noch an den interkontinentalen Playoffs teilnehmen.
Auf viel Schützenhilfe in den anderen Gruppen muss Nigeria hoffen. Nicht nur müssen die Super Eagles beide Spiele gewinnen, sondern sie müssen auch noch darauf hoffen, dass höchstens drei Zweitplatzierte 18 oder mehr Punkte sammeln.
Bereits qualifiziert: USA, Kanada und Mexiko
Da durch die Gastgeber schon die Hälfte der direkten Plätze vergeben ist, kämpfen noch zwölf Teams des CONCACAF-Verbandes um die drei verbleibenden Tickets. Die letzte Runde ist ähnlich wie in Europa. In drei Vierergruppen qualifizieren sich die Erstplatzierten direkt für das Grossturnier. Die zwei besten Zweitplatzierten nehmen an den interkontinentalen Playoffs teil.
Nach zwei Spieltagen stehen Jamaika, Honduras und Suriname an der Spitze. Für die surinamische Fussballnationalmannschaft wäre es die erste Qualifikation für eine Fussball-WM. Allerdings ist El Salvador nur einen und Panama zwei Punkte dahinter klassiert. Auch Guatemala auf dem letzten Platz liegt nur drei Zähler hinter dem Leader.
Ähnlich ist die Situation in der Gruppe von Honduras: Während die Honduraner vier Punkte auf dem Konto haben, sind Costa Rica und Haiti mit zwei Unentschieden in Lauerstellung. Honduras war bereits dreimal an einer WM dabei, 2010 und 2014 trafen sie in der Gruppenphase auf die Schweiz.
Die besten Karten hat aktuell Jamaika. Die Reggae Boyz gewannen die Spiele gegen Trinidad und Toboga und Bermuda. Mit einem Vollerfolg im nächsten Gruppenspiel gegen Curacao wäre die erste WM-Qualifikation seit 1998 zum Greifen nah.
Qualifiziert: Argentinien, Ecuador, Kolumbien, Uruguay, Brasilien und Paraguay
Die Qualifikation in Südamerika ist bereits zu Ende. Neben den sechs Nationen, welche sich direkt qualifiziert haben, konnte sich Bolivien nach einem Ausrutscher von Venezuela noch ein Ticket für die interkontinentalen Playoffs sichern. Neben Venezuela verpassen auch Peru und Chile die Weltmeisterschaft.
Bereits qualifiziert: Australien, Iran, Japan, Jordanien, Südkorea und Usbekistan
Die WM-Qualifikation in Asien pausierte im September, dafür geht es für sechs Nationalmannschaften im Oktober gleich richtig zu und her. In zwei Dreiergruppen entscheidet sich, nachdem jeder gegen jeden gespielt hat, welche zwei Nationen sich direkt für die WM qualifizieren. In der Gruppe A sind Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman vertreten und aus der Gruppe B wird es entweder Saudi-Arabien, der Irak oder Indonesien direkt an die WM schaffen.
Die beiden Zweitplatzierten treffen im November zweimal aufeinander und spielen darum, welche Nation Asien an den kontinentalen Playoffs vertreten wird.
Qualifiziert: Neuseeland
Ozeanien hat dank der Erweiterung auf 48 Teilnehmer zum ersten Mal einen Platz an einer WM auf sicher. Diesen sicherte sich Neuseeland bereits im März. Die Kiwis nehmen zum dritten Mal an einer Weltmeisterschaft teil.
Weiterhin darf mit Neukaledonien die Weltnummer 152 von einer WM-Teilnahme träumen. Bei den interkontinentalen Playoffs werden die Neukaledonier eine zweite Chance erhalten.