Die Young Boys müssen den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der Titelverteidiger unterliegt in Lausanne 0:2.
Am 4. März ersetzten die Berner Verantwortlichen nach der dritten Niederlage in Serie inklusive des Ausscheidens im Cup-Viertelfinal gegen das unterklassige Sion Trainer Raphael Wicky durch Joël Magnin. Die Mannschaft reagierte mit einem 5:1-Heimsieg gegen Basel. In Lausanne nun aber agierte YB wieder äusserst harmlos, brachten die Gäste bloss einen Schuss auf das Tor der Gastgeber zu Stande.
Dazu kamen bei den Gästen Mängel in der Defensive. Joel Monteiro verursachte auf ungeschickte Art und Weise einen Penalty, den der gefoulte Kaly Sène in der 30. Minute sicher verwertete. Der senegalesische Stürmer traf zum zehnten Mal in der laufenden Meisterschaft. Vier Minuten später erhöhte Noe Dussenne mit der Fussspitze auf 2:0. Der Treffer fiel nach einem Freistoss von Simone Pafundi. Der Belgier hätte niemals dermassen freistehend aus kurzer Distanz zum Abschluss kommen dürfen.
Der dritte Sieg von Lausanne in den letzten fünf Partien war mehr als verdient. Die Waadtländer bezwangen die Berner erstmals seit dem 14. Oktober 2017. Danach setzte es zehn Niederlagen und zwei Remis ab. Dank den drei Punkten überholte das Heimteam in der Tabelle die Grasshoppers sowie Basel ist nun Neunter. YB ist nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses im Vergleich mit Servette Leader.
Lausanne-Sport - Young Boys 2:0 (2:0)
11'278 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tore: 30. Sène (Penalty) 1:0. 34. Dussenne (Pafundi) 2:0.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Dussenne, Szalai, Poaty (85. Loucif); Pafundi (72. Kablan), Custodio, Bernede; Rrudhani (62. Sanches), Sène (72. Labeau), Diabaté (62. Ilie).
Young Boys: von Ballmoos; Blum (46. Janko), Amenda, Camara, Hadjam; Males (61. Colley), Lauper (77. Lakomy), Niasse, Joël Monteiro; Itten (77. Ganvoula), Elia (60. Mvuka).
Verwarnungen: 29. Amenda, 34. Blum, 66. Sène, 67. Camara, 73. Niasse, 87. Janko.
Servette gibt in Luzern zweimal einen Vorsprung preis und verpasst nach dem 2:2 den Sprung an die Tabellenspitze in der Super League.
Am Donnerstag scheiterte Servette im Achtelfinal der Conference League aufgrund eines verlorenen Penaltyschiessens im Rückspiel bei Viktoria Pilsen. Von daher stellte sich die Frage, wie die Genfer auf diesen Dämpfer reagieren würden. Sie taten dies auf beeindruckende Art und Weise. Nach nur 37 Sekunden schoss Takuma Nishimura das 1:0 für die Gäste. Der Japaner, der im Februar leihweise von Yokohama Marinos zu Servette wechselte, zeichnete in der 41. Minute per Penalty auch für das 2:1 verantwortlich. Er hat damit nach vier Partien in der Super League schon dreimal getroffen.
Luzern war nach vier Niederlagen in den vorangegangenen fünf Spielen aus den Top 6 gefallen. Zu Beginn der Woche sprachen Trainer Mario Frick und Sportchef Remo Meyer Tacheles. Das zeigte auf jeden Fall Wirkung. Die Zentralschweizer benötigten nicht lange, um auf den Fehlstart zu reagieren. Pius Dorn gelang schon in der 5. Minute das 1:1. In der 54. Minute glich Adrian Grbic, der das 1:0 vorarbeitet hatte, ein zweites Mal aus. In der Nachspielzeit hätte Nicolas Haas beinahe noch das 3:2 für die Luzerner erzielt.
Insgesamt ging das Unentschieden in einer attraktiven Partie aber in Ordnung. Servette hatte zuvor in der Meisterschaft viermal hintereinander gewonnen. Dank dem einen Punkt schloss das Team von Trainer René Weiler punktmässig zu Leader Young Boys auf. Luzern liegt als Siebenter drei Zähler hinter dem sechstklassierten Winterthur.
Luzern - Servette 2:2 (1:2)
11'795 Zuschauer. - SR Wolfensberger.
Tore: 1. Nishimura 0:1. 5. Dorn (Grbic) 1:1. 41. Nishimura (Penalty) 1:2. 54. Grbic (Klidje) 2:2.
Luzern: Loretz; Ottiger (46. Ulrich), Löfgren, Simani, Frydek; Dorn, Max Meyer (85. Villiger), Jashari, Kadák (75. Beloko); Grbic (85. Haas), Klidje (72. Okou).
Servette: Mall; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; Stevanovic (76. Magnin), Cognat, Ondoua, Antunes; Nishimura (76. Crivelli); Kutesa (86. Bolla).
Verwarnungen: 94. Haas.
Der FC Zürich muss sich im Heimspiel gegen das Schlusslicht Stade Lausanne-Ouchy nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2 begnügen.
Der FCZ zeigte zwei Gesichter, baute nach einer gefälligen ersten Halbzeit mächtig ab. Jonathan Okita brachte die Gastgeber in der 10. Minute in Führung, neun Minuten später erhöhte Antonio Marchesano auf 2:0. Beiden Toren ging eine Balleroberung und ein Pass in die Tiefe voraus. Für Okita war es der zehnte Saisontreffer, der erste seit dem 10. Dezember und zehn torlosen Partien. Marchesano erwischt Gäste-Goalie Jérémy Vachoux in der nahen Ecke.
Die Lausanner hatten den Zürchern lange nichts entgegenzusetzen, hielten den Schaden jedoch dank einigen starken Paraden von Vachoux in Grenzen. In der 42. Minute traf Alban Ajdini mit der ersten Chance der Gäste zum 1:2. Nach der Pause agierte der FCZ äusserst minimalistisch, was sich rächte. Erneut Ajdini glich in der 81. Minute per Penalty zum 2:2 aus. Die Waadtländer waren schon in der 62. Minute dem Ausgleich sehr nahegekommen, doch rettete Lindrit Kamberi nach einem Schuss von Elies Mahmoud für den geschlagenen Goalie Yanick Brecher.
Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy punktete zum ersten Mal in der höchsten Liga in drei Partien hintereinander (ein Sieg). Die viertklassierten Zürcher blieben zwar im siebenten Spiel in Folge vor heimischem Publikum ungeschlagen, das war allerdings ein schwacher Trost nach dem unerklärlichen Leistungsabfall. Sie verpassten es, sich im Kampf um die Teilnahme in der Championship Group (Top 6) etwas Luft zu verschaffen. (sda)
Zürich - Stade Lausanne-Ouchy 2:2 (2:1)
13'787 Zuschauer. - SR Gianforte.
Tore: 10. Okita (Mathew) 1:0. 19. Marchesano (Krasniqi) 2:0. 42. Ajdini 2:1. 79. Ajdini (Penalty) 2:2.
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic (76. Boranijasevic), Kryeziu, Dante; Mathew (76. Afriyie), Conde; Rodrigo Conceição (46. Di Giusto), Krasniqi, Okita (91. Santini); Marchesano (91. Oko-Flex).
Stade Lausanne-Ouchy: Vachoux; Diakité (46. Abdallah), Kadima, Hajrulahu, Camara, Mahmoud; Qarri (79. Damascan), Bayard, Hamdiu (46. Akichi), Gharbi (91. Garcia); Ajdini (91. Kyeremateng).
Verwarnungen: 77. Boranijasevic, 78. Afriyie, 87. Kryeziu, 95. Mahmoud, 96. Akichi. (abu/sda)