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Trainer Urs Fischer muss beim FC Basel gehen

Der Basler Trainer Urs Fischer im Viertelfinal des Schweizer Cups zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Zuerich im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Donnerstag, 2. Maerz 2017. (KEYSTONE/Georgios Kef ...
Nur noch bis Ende Saison beim FCB: Urs Fischer.Bild: KEYSTONE

Titel alleine genügen nicht: Trainer Fischer muss beim FC Basel gehen

Auch wenn Urs Fischer den Serienmeister Basel zum nächsten Titel führen wird, wechselt der FCB den Trainer aus. Die neue Klubführung kreidet ihm an, dass er die eigenen Junioren zu wenig gefördert hat und hofft auf eine attraktivere Spielkultur.
10.04.2017, 12:0910.04.2017, 18:04
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Die designierte neue sportliche Führung des FC Basel hat entschieden, die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Urs Fischer nach Abschluss der laufenden Saison zu beenden und mit einem neuen Trainer in die Saison 2017/2018 zu gehen. Dies im Rahmen des bevorstehenden Umbruchs und der Umsetzung des Konzepts der neuen Klubführung. Mit Fischer müssen auch die Assistenztrainer Markus Hoffmann und Marco Walker ihren Spind räumen.

Ist es der richtige Entscheid der neuen FCB-Führung, sich von Urs Fischer zu trennen?

Fischer war gemäss eigener Aussage seit Januar über einen möglichen Führungswechsel im Klub informiert. Er sagt: «Ich finde es sehr schade, dass es nun für uns beim FCB zu Ende geht. Wir durften hier zwei sehr gute Jahre verbringen – damit meine ich nicht nur, dass wir auf dem Platz Titel gewinnen konnten, sondern auch wie wir neben dem Platz als Team der 1. Mannschaft funktioniert haben.» Aber er könne den Entscheid der designierten neuen sportlichen Führung nachvollziehen, «sie will einen Neuanfang.»

«Zu unserem klaren Bekenntnis zur Region Basel gehört die Förderung eigener Junioren und die Integration junger Spieler in die 1. Mannschaft», wird Marco Streller zitiert. Der Ex-Nationalspieler ist Teil der neuen Basler Führungsriege. Streller weiter: «Wir wollen wieder mehr Identifikation schaffen und auch eine attraktive Spielkultur fördern. Selbstverständlich ist dabei unser oberstes Ziel, die Erfolgsgeschichte, die Fischer und sein Team mit den Erfolgen in den letzten zwei Jahren hinlegten, fortzuschreiben.»

Unter Fischer wurde der FCB im letzten Jahr Meister, in dieser Saison wird er den Titel verteidigen. Dazu steht der Klub auch im Cupfinal. Doch Pokale scheinen in Basel nicht zu genügen, um sich seines Jobs sicher zu sein.

Wicky, der logische Kandidat

Wer als Trainer diesen Neuanfang mittragen wird, ist offen. «Wir haben ein Anforderungsprofil», verriet Streller ohne ins Detail zu gehen. Namen von Kandidaten kommunizierten er sowie Alex Frei und Massimo Ceccaroni, seine Kollegen in der technische Kommission, erwartungsgemäss nicht. Vom Konzept, das sich die neue Führung vorstellt, mit der Integration von jungen Spielern, scheint der derzeitige Basler U21-Trainer Raphael Wicky ein logischer Anwärter.

Eine Deadline für die Ernennung des neuen Trainers wurde nicht gesetzt. Da die Kaderplanung für die nächste Saison bald vorangetrieben werden muss, dürfte ein Entscheid aber nicht allzu lange auf sich warten lassen. Wie dann die zu erwartenden Veränderungen innerhalb der Mannschaft ausfallen, konnte Streller nicht sagen. «Wir sind noch nicht ins Detail gegangen. Aber wir werden jetzt nicht dem Jugendwahn verfallen, sondern auch erfahrene Spieler haben.» (ram/sda)

Zürcher Reizfiguren beim FC Basel

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Zürcher Reizfiguren beim FC Basel
Christian Gross. Zürcher Polizistensohn. Als Spieler und Trainer erfolgreich bei GC, von 1999 bis 2009 Trainer des FC Basel.
quelle: keystone / patrick straub
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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
10.04.2017 14:24registriert Juli 2014
Der FCB plant viele Jahre voraus. Was die Champions League betrifft, ist es so, dass die Chancen, sich zu qualifizieren, dramatisch sinken werden, wenn der neue Modus ab der Saison 2018/2019 eingeführt worden ist. Das bedeutet auch, der FCB kann nicht mehr so leicht junge ausländische Talente nach Basel holen, weil er als Sprungbrett in die grossen europäischen Ligen an Attraktivität verliert. Das muss kompensiert werden. Wie? Mit einer noch stärkeren Nachwuchsarbeit. Alles im neuen Konzept ist darauf ausgerichtet. Und dazu braucht es den passenden Trainer, der Urs Fischer offenbar nicht ist.
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Maett
10.04.2017 12:34registriert Januar 2016
Kein sehr eleganter Schritt, aber aufgrund des vorgestellten Konzeptes nicht unverständlich, erschwerend kommt hinzu dass der Spielstil des FC Basel in den letzten zwei Jahren nicht eben erfrischend war.

Aber ich denke, man erhofft sich zu viel. Für einen neuen Trainer kann es unter Umständen schon schwierig werden, die Leistungsbilanz von Urs Fischer zu übertreffen (die trotz all dem Gerede keine schlechte ist, ihm fehlten lediglich Siege gegen Top-Shots, was man allerdings nie erwarten sollte) - er persönlich wird sicherlich keine Schwierigkeiten haben, eine neue Herausforderung zu finden.
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chnobli1896
10.04.2017 12:15registriert April 2017
War fast klar. Bin immernoch der Meinung, dass UF nicht nach Basel passt. Er ist ein durchschnittlicher Trainer für die Schweizer Liga, international jedoch nicht wirklich brauchbar.
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