Der FC St. Gallen holt in den Schlussminuten gegen den FC Zürich ein 1:1. Der lange verletzt gewesene Fabian Schubert ist der umjubelte Torschütze.
Einige Minuten nachdem Antonio Marchesano über das vermeintliche 2:0 des FC Zürich gejubelt hatte, kam St. Gallen noch zum Ausgleich. Bei einem Eckball stieg der nach vorne geeilte Goalie Lawrence Ati Zigi am höchsten und ermöglichte mit einem Kopfball den Treffer von Fabian Schubert.
Für Schubert und Zigi war der Treffer eine besondere Genugtuung. Der in der 89. Minute eingewechselte österreichische Stürmer erzielte sein erstes Tor nach dem auskurierten Schien- und Wadenbeinbruch, der ihn monatelang ausser Gefecht gesetzt hatte. Und Ati Zigi machte den Gegentreffer vergessen, den er nicht verschuldet hatte, aber der ihm trotzdem etwas angelastet werden muss. Jonathan Okita hatte den Keeper nach einer knappen Stunde mit einem brillanten Lob aus 30 Metern überlistet.
St. Gallen zeigte nach dem Rückschlag Moral, gab nie auf, obwohl Captain Lukas Görtler verletzt ausfiel und der FC Zürich äusserst abgeklärt verteidigte. Das 2:0 schien eher näher als das 1:1. Aber während die Ostschweizer im richtigen Moment im Abschluss Glück hatten, wurde Marchesanos Tor wegen einer knappen Abseitsposition nicht gegeben.
Die Zürcher, die zum fünften Mal in Folge mit der gleichen Startformation ins Spiel gegangen waren, verliessen den Platz nach dem späten Gegentor mit hängenden Köpfen. Sie können aber optimistisch auf die kommenden Wochen blicken. Auch, weil Okita ohne Verzögerung in die Fussstapfen des nach Lorient verkauften Topskorers Aiyegun Tosin getreten ist. Er erzielte im fünften Spiel seinen vierten Treffer – in den 29 Partien zuvor hatte er siebenmal getroffen.
Zürich - St. Gallen 1:1 (0:0)
16'570 Zuschauer. SR Dudic.
Tore: 56. Okita (Mathew) 1:0. 94. Schubert 1:1.
Zürich: Brecher; Kamberi, Katic, Daprelà; Boranijasevic, Mathew, Conde, Guerrero; Rohner (46. Marchesano), Afriyie (72. Rodrigo Conceição), Okita (90. Hornschuh).
St. Gallen: Zigi; Zanotti, Vallci, Diaby, Okoroji (75. Sutter); Görtler (75. Stevanovic), Quintillà, Fazliji, Witzig (97. Schubert); Geubbels (59. von Moos), Akolo (75. Möller).
Verwarnungen: 47. Okoroji, 45. Katic, 45. Akolo, 65. Witzig, 79. Rodrigo Conceição, 89. von Moos.
Nach elf Spielen ohne Niederlage verliert Servette in der Super League das Westschweizer Duell mit Aufsteiger Yverdon deutlich mit 1:4. Christopher Lungoyi trifft zweimal.
Mit Christopher Lungoyi hat Yverdon leihweise bis Ende Saison einen blitzschnellen Stürmer vom Nachwuchs von Juventus Turin übernommen. Der frühere Schweizer U21-Internationale bestritt seinen ersten Match für Yverdon in der Meisterschaft und benötigte keine 120 Sekunden für den ersten Treffer. Mit einer Beschleunigung düpierte er die Genfer Abwehr. In der 56. Minute sorgte er mit dem 3:0 für die Entscheidung.
Servette war in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit nahe dran, zurück ins Spiel zu finden. Yverdons Keeper Kevin Martin verhinderte mit einer starken Parade das 1:1 und sah in den folgenden drei Minuten, wie seine Vorderleute gleich zweimal erfolgreich zuschlugen. Aimen Mahious krönte eine schöne Kombination mit dem 2:0, bevor Lungoyi zum zweiten Mal traf. In der Schlussphase trafen dann noch Servettes Ronny Rodelin und Yverdons Mihael Klepac.
Mit einer groben Attacke gegen Yverdon-Keeper Kevin Martin sorgte Enzo Crivelli für Aufregung. Der Servette-Stürmer trat den Gegenspieler mit offener Sohle an den Kopf, sah dafür jedoch nur Gelb, obwohl Schiedsrichter Lionel Tschudi sich die Szene am Bildschirm noch einmal anschaute. Bruno Grossen, Schiedsrichterexperte bei Blue, sagte nach dem Spiel, dass es für ihn eine klare Rote Karte gewesen sei.
Doch auch ohne den Platzverweis ging für Servette eine Serie von elf Spielen – 6 Siegen und 5 Unentschieden – zu Ende. Vier dieser Partien spielten die Genfer unter dem jetzigen Trainer René Weiler, den Rest unter dessen Vorgänger Alain Geiger.
Yverdon - Servette 4:1 (1:0)
SR Tschudi.
Tore: 2. Lungoyi (Tasar) 1:0. 54. Mahious (Sauthier) 2:0. 56. Lungoyi (Maurin) 3:0. 87. Rodelin (Cognat) 3:1. 96. Klepac (Loucif) 4:1.
Yverdon: Martin; Sauthier, Gunnarsson, Del Fabro, Le Pogam; Gouet, Céspedes (84. Corness); Tasar (73. Loucif), Maurin (64. Lusuena), Lungoyi (72. Mauro Rodrigues); Mahious (84. Klepac).
Servette: Mall; Vouilloz (61. Baron), Rouiller, Severin, Mazikou (61. Touati); Guillemenot, Cognat, Douline (60. Ondoua), Kutesa; Crivelli, Bedia (80. Rodelin).
Verwarnungen: 41. Vouilloz, 57. Sauthier, 85. Martin, 90. Crivelli.
(nih/sda)