Die wüsten Szenen spielten sich nach dem Ende der 1:1 ausgegangenen Partie zwischen Ankaragücü und Rizespor ab. Schiedsrichter Halil Umut Meler wurde von mehreren Personen attackiert. Zu den Übeltätern gehörte auch Faruk Koca, der Präsident von Ankaragücü, was den Vorfall noch schwerwiegender macht.
Bilder, die in den sozialen Netzwerken kursieren, zeigen, wie Koca auf den Schiedsrichter losgeht und ihm mit der Faust ins Gesicht schlägt. Meler sank zu Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht, während weitere Beteiligte, unter ihnen auch Spieler, auf ihn eintraten.
Die Menschentraube löste sich erst auf, als Sicherheitskräfte einschritten. Meler wurde in die Kabine eskortiert. Unter seinem linken Auge hatte sich eine starke Schwellung gebildet. Meler wird von der UEFA als Elite-Schiedsrichter, der höchsten Kategorie, geführt und leitet regelmässig Champions-League-Spiele.
Der Grund für Kocas Ausraster war vorerst unklar. Womöglich lag es am späten Ausgleich von Rizespor. Die Gäste hatten in der 97. Minute zum 1:1 getroffen. Mehrere prominente Stimmen meldeten sich nach dem schlimmen Vorfall zu Wort, unter ihnen sogar der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Halil Umut Meler: "Tamam bütün suç benim sövün anama."
— Hakem Hataları (@hakemhatasiSTSL) December 11, 2023
Şurada içi acımayan üzülmeyen insan değildir.pic.twitter.com/dDzF9TAINT
«Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit. Sport ist unvereinbar mit Gewalt. Wir werden niemals zulassen, dass Gewalt im türkischen Sport Einzug hält», schrieb Erdogan bei X, vormals Twitter.
Sowohl Meler als auch Koca seien gemäss «Guardian» nach dem Spiel ins Spital gebracht worden. Der Klub-Präsident stehe demnach unter polizeilicher Überwachung. Mittlerweile wurde vermeldet, dass er sich bereits in Untersuchungshaft befinde. Koca versuchte gegenüber türkischen Medien sein Verhalten zu erklären: «Mein Ziel war es, verbal auf den Schiedsrichter zu reagieren und ihm ins Gesicht zu spucken.» Seiner Meinung nach habe sich der Unparteiische Meler «provokant verhalten und Fehlentscheidungen getroffen». Zudem erzählte er Unwahrheiten, wie der Vorfall in seinen Augen abgelaufen sei: «Nach meiner Ohrfeige blieb der Schiedsrichter etwa fünf bis zehn Sekunden stehen. Dann warf er sich auf den Boden.»
Die Verantwortlichen des nationalen Fussballverbandes reagierten auf den Zwischenfall mit der Verschiebung aller Meisterschaftsspiele «auf unbestimmte Zeit». (nih/sda)
Hahaha, der war gut! 😂😂😂
Ach das war positiv davor?
Komisch, niemand kennt sowas ja sonst von Matches gegen türkische Mannschaften... 🤔