Mohamed Dräger, was gibt es aus Ihrer Sicht zu diesem Resultat zu sagen?
Mohamed Dräger: Es hört sich vielleicht komisch an, wenn da ein 0:3 steht, aber die erste war aktuell vielleicht mit die beste Halbzeit, die wir in den letzten Wochen gespielt haben. Ich weiss jetzt auch nicht, ob uns das Auftrieb oder zu denken geben sollte. Die Leistung war okay, aber am Ende können wir uns davon nichts kaufen.
An was hat es gefehlt? Vorne war der FCB zu harmlos und hinten sind die Gegentore ziemlich einfach gefallen.
Klar, das ist auch ein Grund für die Niederlage. Die Young Boys waren allerdings auch wahnsinnig effizient: drei oder vier Abschlüsse und drei Tore erzielt. Ich weiss nicht, wie viele Aktionen wir zu Ende gespielt haben, aber es reicht halt einfach nicht.
Es ist ein unschöner Blick für Basel auf die Tabelle der Super League.
Dann schauen wir besser nicht drauf.
Ist das die neue Realität für den FC Basel, dass mit einer ordentlichen Leistung in der ersten Halbzeit und mehr Spielanteilen eben nichts gegen den Dominator YB herauszuholen ist?
Nein, dagegen wehre ich mich. Man merkt doch an den Reaktionen in der ganzen Schweiz, dass das nicht die Realität für den FC Basel sein kann. Sonst würde es doch nicht so einen Aufschrei aufgrund unserer Ergebnisse geben. Aber am Ende ist es ein gerechtes Resultat, und da hilft es nicht, die erste Halbzeit schöner zu reden, als sie es war.
Was muss jetzt ganz schnell besser werden?
Es gibt einiges. Ohne den Teufel gleich wieder an die Wand zu malen, müssen wir uns an allen Ecken und Enden steigern. Vielleicht tun die Länderspielpause und ein Tapetenwechsel dem einen oder anderen ganz gut.
Und dann?
Es ist keine einfache Situation für uns, und es wird schon nicht so sein, dass es nach der Länderspielpause plötzlich auf Knopfdruck besser wird und wir die Gegner aus dem Stadion schiessen. Wir müssen arbeiten, uns gegen einiges wehren, gegen Widerstände stemmen. Das ist eine Herausforderung, und die nehmen wir an. Jetzt muss es halt auch mit den Ergebnissen klappen.
Wie sehen Sie Ihre eigene Rolle? Behagt Ihnen die Fünferkette? Und darf man offensiv mehr erwarten?
Es macht Spass, egal ob in einer Vierer- oder Fünferkette, und die offensive Rolle interpretiert jeder ein bisschen anders. Ich spiele für den FC Basel, den besten Verein der Schweiz – das ist ja eigentlich schon irre genug. Da könnte mich der Trainer auch im Tor aufstellen. (bzbasel.ch)
Viel Glück Euch