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Eckball ins Aus: Schweizer Nati fühlt sich schon wieder um Tor betrogen

Schweizer Nati Eckball Corner Dänemark
Ist der Ball (am oberen Bildrand über einem Polizisten mit oranger Weste) im Aus?Bild: srf
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Die Schweiz: Das Land von Uhren, Käse und Eckbällen ins Aus

Das gibt es ja nicht! Zum zweiten Mal in wenigen Wochen wird ein Tor der Schweizer Fussball-Nati annulliert, weil der Ball nach einem Corner im Aus war, bevor er ins Tor bugsiert wurde.
16.10.2024, 10:4316.10.2024, 13:02
Ralf Meile
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Von einem «Tor-Klau» schreibt der «Blick» und SRF-Kommentator Sascha Ruefer meint bei der Betrachtung einer Zeitlupe trotzig: «Der Ball war draussen?! Also für mich war er das nicht.»

Man sollte den Ball flach halten. Nicht nur, weil man dann klarer sehen würde, ob er tatsächlich im vollen Umfang hinter der Linie war oder nicht. Sondern auch, weil die Schweiz nach dem aberkannten Treffer in der 73. Minute für das Siegtor gegen Dänemark noch rund zwanzig Minuten Zeit gehabt hätte. Es fiel nicht, es blieb beim 2:2.

Duplizität der Ereignisse

Der Schweizer Frust über das Nicht-Tor ist deshalb so gross, weil es dem Nationalteam derzeit nicht gut läuft. Nach drei Niederlagen in der Nations League gab es immerhin den ersten Punkt. Der Ärger ist zudem so gross, weil vor wenigen Wochen bei der 1:4-Niederlage gegen Spanien ein Schweizer Treffer aus genau dem gleichen Grund nicht zählte.

Die Torlinientechnik, die wohl eindeutige Aufklärung liefern könnte, ist in den Schweizer Stadien nicht installiert. Also bleibt das Urteil den Linienrichtern überlassen, die in beiden Fällen auf der Seite des Corner-Schützen standen und mit Argusaugen hinschauten, um die Flugbahn des Balles zu überprüfen. Das ist ihre Aufgabe, die sie nach bestem Wissen und Gewissen ausüben.

Nicht jeder Fehler ist eine Verschwörung

Vielleicht lag einer der beiden mit dem Urteil daneben, vielleicht sogar beide. Andererseits sollte klar sein: Ein Linienrichter winkt nur mit der Fahne, wenn er von seinem Entscheid überzeugt ist. Ich stehe hinter dem VAR und wir leben grundsätzlich in einem technikgläubigen Zeitalter. Aber wir sollten nicht nur Maschinen, sondern auch Menschen vertrauen. Und macht einer mal einen Fehler, dann steckt nicht immer gleich eine Verschwörung dahinter.

Möglicherweise überdenken die Corner-Schützen der Nati, einmal war es Ruben Vargas, das andere Mal Filip Ugrinic, nun ihre Schusstechnik. In all den Jahren, in denen ich mittlerweile Fussballspiele schaue, ist es wahrscheinlich schon irgendwann einmal vorgekommen, dass ein Corner direkt ins Aus flog; erinnern kann ich mich nicht. Aber zwei Mal innert kurzer Zeit vom gleichen Team der gleiche Fehler? Das wüsste man wohl noch.

Nur gut, wurden die Tore nicht an einer EM oder WM aberkannt. So sind die beiden Fälle zwar fraglos ärgerlich, bleiben aber letztlich eine Randnotiz.

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40 Kommentare
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Hans Jürg
16.10.2024 11:15registriert Januar 2015
Auch wenn Rufer - der von seinem Plstz aus das gar nicht sehen konnte - und der Blick - der sicherlich auch nicht an der Grundlinie stand - haben das also besser gesehen, als der Linienrichter, der an der Grundlinie die ideale Position hatte, um zu sehen, wie der Ball flog. Gut, Rufer sieht noch einiges, das andere nicht sehen können und sieht auch vieles nicht, das alle anderen gesehen haben. Und der Blick richtet sich halt nach den Wünschen seiner Leser.
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